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gsh

Profi

  • »gsh« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 257

Registrierungsdatum: 14. Juli 2002

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1

Mittwoch, 7. Januar 2004, 09:12

Ein Bruchpilot will zum Wüstenfuchs werden (FAZ über McRae)

Die an sich recht gute FAZ Sportredaktion ist normalerweise auf dem Rallye-Auge blind. Außer eine Blondine deutscher Nationalität fährt im VW Buggy durch die Wüste.
Jetzt hat mich ein Artikel über McRae überrascht: Ein Bruchpilot will zum Wüstenfuchs werden.
Es scheint so, als ob jeder nur auf sein Scheitern wartet.


cheers,
Gerd

And I said "Yeah right?? Whatever!!!"

Kerber

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Beiträge: 7 104

Registrierungsdatum: 2. Dezember 2001

Wohnort: Frankenberg/Sa.

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2

Mittwoch, 14. Januar 2004, 19:50

Geschichten aus der Wüste

Drei Tage und zwei Nächte hingen Colin McRae und Ari Vatanen irgendwo in Afrika fest. Aber jetzt mischen die beiden Ex-Rallye-Weltmeister wieder bei der Rallye-Dakar mit. Auf der zwölften Prüfung belegten sie die Plätze 13 und 14. Viel interessanter ist allerdings, was sie aus der Wüste zu berichten hatten.

Bis zum 12. Januar, 18 Uhr, mussten die beiden Nissan-Werksfahrer das Biwak in Bobo-Dioulasso erreichen, um einem Ausschluss zuvorzukommen. McRae und Beifahrerin Tina Thörner (in Ermangelung an frischer Kleidung in einer afrikanischen Tunika gewandet, die sie auf dem Weg gekauft hat) trafen um 15.25 Uhr ein.

"Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben, besonders als ich hörte, dass die zehnte und elfte Prüfung gestrichen wurden”, so McRae. "Spätestens als unser Service-Truck zu Hilfe kam wusste ich, dass es weiter geht. Die Dakar-Rallye ist ein ganz besonderes Rennen, bei dem sich von einem Augenblick zum nächsten alles verändern kann. Das kleinste technische Problem kann unüberschaubare Konsequenzen haben. Es ist schon beeindruckend, wie schnell auf einigen Prüfungen gefahren wird. Das geht hier teilweise zur Sache wie bei der Safari-Rallye. Tina und ich haben zwei Nächte in der Wüste verbracht. Ebenso wie Ari (Vatanen) und Juha (Repo). Die Zeit kommt einem dort endlos lang vor. Aber typisch für Ari hat er uns gut unterhalten. Meist hat er über Politik gesprochen. Er redet gerne - und besonders unerschöpflich über dieses Thema. Außerdem war noch eine mauretanische Armee-Patrouille vor Ort. Wir waren also zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Der Service-Lkw hat uns Zelte, Decken und Lebensmittel mitgebracht. Unser Ziel sind jetzt Prüfungssiege, was nicht leicht wird, wenn wir von hinten starten. Ehrlich gesagt habe ich eine Art Hass-Liebe zu der Rallye entwickelt. Auf alle Fälle verstehe ich jetzt alle Geschichten, die man mir erzählt hat, besser. Die Dakar ist mich noch nicht losgeworden..."

Ari Vatanen kam gegen 16.30 Uhr ins Ziel – mit Problemen. Der Pick Up des Finnen musste vom Allradler des Nissan-Teamchefs Gilles Martineau ins Ziel geschoben werden. Drei Kilometer vor dem Biwak hatte sich das Getriebe festgesetzt.

Auch der redselige Finne hatte viel zu berichten: "Unsere Kupplung kollabierte am Freitag als wir versuchten Colin zu helfen. Wir mussten lange auf den Service-Lkw warten. Nach langem Reparieren setzten wir die Fahrt am Sonntag um 11 Uhr morgens fort. Doch 100 Kilometer vor dem Etappenziel in Néma versagte unser Getriebe. So haben wir noch mal bis Mitternacht gebraucht, um ins Biwak zu gelangen. Es ist keine leichte Aufgabe, mit nur einem funktionierenden Scheinwerfer den Weg zu finden, wenn es stockdunkel ist. Auf der Verbindungsetappe zwischen Néma und Bamako hatten wir noch eine Schrecksekunde zu überstehen: Auf einem schnellen Teilstück sah ich plötzlich ein Hindernis. Ich bremste und wir kamen einen Meter davor zum Stehen. Es war eine Mauer. Danach habe ich Juha gefragt, ob er das Steuer für ein paar Stunden übernehmen kann. Er hatte nicht geglaubt, dass wir es schaffen können. Aber hier sind wir. In der Wüste zu übernachten war kein Problem. Ich habe auf "Little Colin" aufgepasst. Ihn alleine zu lassen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Die Dakar lebt viel von den Leuten, die man trifft. Neben ein paar Soldaten sind auch Einheimische zu uns gestoßen. Sie haben uns Kamelmilch angeboten und ein 12 Jahre alter Junge hat sich in unserem Auto fotografieren lassen. Sein Lächeln werde ich nie vergessen. Außerdem habe ich die viele Zeit genutzt, um mein Tagebuch zu schreiben. Dies ist meine zwölfte Dakar und sie ist für mich noch lange nicht zu ende. Wir können noch ein paar Prüfungen gewinnen und natürlich wollen wir jetzt den Lac Rosé sehen, wo wir schon so weit gekommen sind."


S# :thumbsup: