Ich habe ein super Rennen gesehen.
Da kann sich manche Rennserie ne Scheibe abschneiden.
Leider hat man von Alex im Rennen nicht sehen können. Alex konnte im zweiten Rennen wieder starten und wurde Siebenter.
Im ersten Rennen wurde er in den Startcrash verwickelt und musste nach einer Runde an die Box.
Der Hit war aber das hier:
Vasser und Kanaan besuchen Zanardi
Sie haben den weiten Weg von den USA bis nach Italien auf sich genommen, um einem Rennen nur als Zuschauer beizuwohnen: Die Indy-Piloten Jimmy Vasser und Tony Kanaan. Dafür gab es einen guten Grund. Sie besuchen ihren gemeinsamen Wegbegleiter Alessandro Zanardi.
Er ist ein wirklich guter Freund von mir, erklärte Kanaan, der Tabellenvierte der IRL. Mit ihm ist auch Jimmy Vasser zum Finale der Tourenwagen-Europameisterschaft nach Monza gereist. Ihr hättet das Gesicht von Alex sehen sollen, als wir hier auftauchten, freute sich Vasser, der einstige Teamkollege von Zanardi bei Chip Ganassi Racing. Er konnte es kaum glauben und hat fast geweint. Er hat mir vor drei Wochen gesagt, dass er wieder Rennen fährt, und ich wollte ihn überraschen. Er hat zwar seine Beine, nicht aber seinen Kampfgeist und seine Liebe zum Motorsport verloren. Es würde mich nicht einmal überraschen, wenn er vorne mitfährt.
Kanaan nutzte die Gelegenheit gleich noch zu einem zweiten Besuch. Natürlich bin ich wegen Alex nach Monza gekommen, der in absolut fantastischer Verfassung ist, so der Brasilianer. Aber gleichzeitig habe ich auch noch alte Freunde bei Chassis-Hersteller Tatuus besucht, der in der Nähe von Monza angesiedelt ist. Mit Tatuus hat vor zehn Jahren meine Rennkarriere in der italienischen Formel-3-Meisterschaft begonnen.
Zanardi fährt eine ganz besondere Version des BMW 320i, der seine Behinderungen berücksichtigt. So wurde das Gaspedal durch eine manuelle Steuerung im oberen Teil des Lenkrads ersetzt, die die Drosselklappen durch ein Potentiometer aktiviert. An der früheren Position des Gaspedals befindet sich jetzt ein Bremspedal, das speziell auf die rechte Beinprothese angepasst ist. Während Systeme für Behinderte üblicherweise Bremsanlagen mit Handbetätigung vorsehen, besitzt Zanardi genügend Kraft, um über seine Prothese das Bremspedal im Fußraum zu betätigen. Das Kupplungspedal wurde gänzlich entfernt. Ein Knopf am Schalthebel dient der Aktivierung beim Abfahren und Anhalten, während im Rennbetrieb ohnehin alle BMW-Piloten ohne Kupplung schalten.
Das System ließe sich noch weiter verbessern, aber wird verfügen für das Rennen jetzt über einen guten Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, kommentierte Zanardi die Anlage des italienischen Herstellers Fadiel. Um seine Chancen im Rennen zu verbessern, beschloss der FIA-Motorsport-Weltrat am Mittwoch auf Anraten der FIA Tourenwagen-Kommission, Zanardi von der Ballast-Regel auszunehmen. Piloten, die erst im Lauf der Saison in die ETCC einsteigen wie etwa Giancarlo Fisichella zum Finale in Monza, müssen üblicherweise 40 Kilogramm Zusatzballast mitführen.