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Kerber

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1

Freitag, 12. September 2003, 21:58

Sainz bleibt - McRae geht

Citroen hat sich entschieden: Sebastian Loeb und Doppelweltmeister Carlos Sainz bilden die Speerspitze des Werksteams für die Saison 2004. Damit ist klar, dass Rallye-Urgestein Colin McRae kein Cockpit bei den Franzosen erhält.

Für den Schotten wird es eng in der Weltmeisterschaft, alle Top-Cockpits sind besetzt. Nur noch Hyundai, Skoda und Mitsubishi haben ihr Aufgebot noch nicht bekannt gegeben. Er hat aber schon im Vorwege gesagt, dass er auch einen Wechsel in eine andere Rennserie in Betracht zieht.

Citroens Motorsportchef Guy Frequelin erklärte: „Es war die härteste Entscheidung in meiner Funktion als Sportdirektor. Die Qualitäten von McRae und Sainz stehen nicht in Frage. Beide sind Top-Fahrer, und wenn es möglich wäre, würden wir auch beide behalten. Aber leider hatten wir keine Wahl. Ich möchte mich aber nochmals bei Colin McRae bedanken, für die Leistungen und Erfolge, die das Team nach vorne gebracht haben. Diese Faktoren haben einen großen Anteil an den guten Resultaten, die Citroen in dieser Saison aufzuweisen hat.“

In der laufenden verbuchte Sainz bessere Ergebnisse als McRae. Der Spanier gewann die Rallye Türkei und ist als Tabellendritter einer der schärfsten Rivale von Richard Burns, im den Kampf um die Weltmeisterschaft. Für Sainz sprechen darüber hinaus auch wirtschaftliche Gründe: Seine Heimat Spanien ist ein wichtiges Exportland für Citroen, zudem bringt er den lukrativen Sponsor Telefonica mit.



www.wrc.com

S# :thumbsup:

swissgt

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2

Montag, 15. September 2003, 15:11

MCRae will in die NASCAR Szene.
Er wird demnächst einen Test absolvieren.
Ovalerfahrung hat er ja schon.
So fuhr doch schon mal mit den ASCAR mit.
(Europäischer Pendant zur NASCAR)
Gruss Fernando


3

Montag, 15. September 2003, 16:43

Dazu ein Statement von Norbert Ockenga. Nach neuesten Gerüchten, will McRae ja sein eigenes Team Gründen...

McRae muss bleiben!

In seiner neusten Kolumne erklärt Norbert Ockenga warum Citroen-Werkspilot Colin McRae in der Rallye-Weltmeisterschaft bleiben muss.

Norbert Ockenga berichtet seit 1990 aus der Welt des Motorsports. Über die Stationen 'Sport-Auto', 'Rallye-Racing' und 'RTL Formel 1 Report' gelangte er zu seinen heutigen Wirkungsstätten bei 'Eurosport' und 'Motorsport aktuell'.
Liebe Rallye-Fans,

am Dienstag nach der Australien-Rallye habe ich ein interessantes Schauspiel im Internet verfolgen können. Bei einer Zwischenlandung in Kopenhagen habe ich in der dortigen SAS-Lounge auf einer Englisch sprachigen Internetseite gelesen, dass Colin McRae sich in den USA nach einem Platz in der NASCAR-Szene erkundigt hat. Die Betreiber der Website zitierte eine schottische Tageszeitung, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe. Als ich am Abend im Eurosport-Studio wieder auf die Seite geklickt habe, um eben diesen Namen heraus zu finden, war die Meldung gelöscht.

Offenbar hatte inzwischen auch das Management des 34-jährigen Schotten Wind davon bekommen, dass die ursprüngliche Zeitungsmeldung im Internet zitiert worden war – und die Online-Redakteure ersucht, die Nachricht wieder vom Netz zu nehmen.

Das war durchaus ein cleveres Manöver. Denn mit der NASCAR-Spekulation hat McRae sich keinen Gefallen getan. Dass dem Citroen-Piloten in der WM reihenweise die Türen vor der Nase zufallen, ist ebenso richtig wie unerklärlich. Und dass ihn deswegen die Torschlusspanik befällt, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Aber solche überstürzten Aktionen hat ein Star vom Kaliber eines Colin McRae nun wirklich nicht nötig – er demontiert sich damit ohne Not selbst.

Der lukrative NASCAR-Winston-Cup ist für McRae etwa so weit weg wie für die Lufthansa ein Flug zum Mond. Zwar hat der Schotte im letzten Jahr auf dem Oval von Rockingham beim früheren englischen Mittelzentrum Corby schon mal ein ASCAR-Rennen bestritten und dabei auch einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Aber die ASCAR basiert auf grundsätzlich anderen Voraussetzungen als die NASCAR.

Das vermeintliche europäische Pendant der NASCAR ist in Wahrheit eine kleine und nicht authorisierte Kopie des NASCAR-Zirkus. Die ASCAR wird mit Gebrauchtwagen aus der US-amerikanischen ARCA ausgetragen. Die sind zwar für Ovalsport immer noch besser geeignet als die deutschen V8STAR-Wagen – aber von den Grand-National-Autos im Winston-Cup, der ab 2004 Nextel-Cup heißt, in etwa so weit weg wie ein Formel Renault von einem Formel 1. Die ASCAR ist gegründet worden, um das junge Oval auf dem früheren British Steel-Gelände im Industriegebiet bei Corby mit originärem Leben zu erfüllen. Der Gaststart von McRae im Vorjahr war eine Promotion-Aktion vom damaligen ASCAR-Chef Bob Berridge – der ist aber schon längst nicht mehr im Amt.

Nicht nur aufgrund der minderwertigen Technik hat McRaes Gaststart in der ASCAR auf eine angedachte US-Karriere keinen Einfluß. Die NASCAR-Organisation reagiert auf alles, was aus dem ASCAR-Bereich kommt, allergisch – weil den Amerikanern die gewollte Namensähnlichkeit, die nicht mit der NASCAR abgestimmt war, quer im Magen liegt. Wer schon mal mit dem langen Arm der NASCAR zu tun hatte, weiß: Mit denen ist, wenn sie verstimmt sind, nicht gut Kirschen essen. Und auf ASCAR ist man bei NASCAR nun mal überhaupt nicht gut zu sprechen.

Der Reiz des großen Namens, der McRae in Europa umweht, taugt in den USA auch nicht als Türöffner. Die Rallye-WM ist in den USA eine Randerscheinung wie hierzulande der Motorrad-Bahnsport. Die millionenschweren NASCAR-Teamchefs haben andere Aufgaben, als sich um den Rallyesport zu kümmern. Die meisten von ihnen werden den Namen McRae nicht mal kennen, geschweige denn, einen Reiz darin sehen, den Schotten zu verpflichten.

Dass die bei Ford für NASCAR zuständige US-Sportabteilung in Dearborne ohne tiefe Kommunikation mit McRaes ehemaligem Arbeitgeber Ford Europa und dessen Sportabteilung operiert, erhöht die Chancen von McRae auch nicht gerade. Der ASCAR-Einsatz war ein Werbegag für Rockingham und Ford gleichzeitig. Denn damals fuhr er in den WM noch Focus und in der ASCAR die Silhouette eines Ford Taurus. Einen solchen Spagat wird es zwischen USA und Europa nicht geben, dazu sind beide Sportabteilungen zu unabhängig voneinander.

Wenn er überhaupt eine Chance haben will, im NASCAR-Gefüge Fuß zu fassen, dann muß er erstens Geld oder einen Sponsor mitbringen und zweitens bereit sein, in den Aufsteigerserien Busch-Series oder Craftsman-Truck-Series anzufangen. Und davor muß er zunächst mal bei mindestens drei so genannten Late-Model-Rennen, eine Art Oval-Klubsport in den Staaten, eine NASCAR-Lizenz für kleine Ovale mit einer Länge von bis zu einer halben Meile machen. Bislang dürfte McRae in den Staaten nämlich noch nicht mal in einen Kreisverkehr einbiegen. Er hat dafür schlicht keine Rennlizenz.

Es gibt andere Europäer, die ebenfalls in den NASCAR-Sport wechseln möchten. Michael Bartels ist auch so ein Fall. Der Sauerländer penetriert die US-Teamchefs mit einigen Besuchen. Alles, was er mitbringt, sind so genannte strategische Abkommen. Deren Strategie besagt nichts anderes als: Wenn Du das Geld auftreibst, dann kannst Du auch mal Testen und – je nach Höhe der Mitgift – vielleicht auch ein Rennen fahren.

Dieses Ovaldebüt dürfte dann sehr wahrscheinlich am Schwanz des Feldes beginnen und in der Mauer enden. Kam, sah und siegte ist bei den harten Hunden im StockCar-Sport nicht. Die Amis verteidigen ihr Terrain auf Teufel komm´ raus – gegen die Deutschen und erst recht gegen Bürger von der Britischen Insel. Nur wer den harten Aufstieg über Late Models geht, der hat eine Chance, von den StockCar-Aktiven und vor allem auch den –Machthabern akzeptiert zu werden. Aber diesen dornigen Weg wird weder ein Bartels, der sogar noch die V8STAR-Mär glaubt, deren Ovallizenz vom EuroSpeedway reiche für die Busch-Series, noch ein McRae gehen.

Zumindest McRae hat das auch nicht nötig, denn er ist ein echter Star. Wenn er die Rallye-WM wirklich verlassen müßte, dann hätte die FIA der Serie einen Bärendienst erwiesen. Ein Ausscheiden von McRae würde der Szene ihren größten Star mit der aggressivsten Fläche zum Sich-dran-Reiben berauben.

Was wäre der Fußball ohne Typen wie Oliver Kahn? Die Formel 1 ohne Leute wie Juan Pablo Montoya oder Jacques Villeneuve? Die Tourenwagen-EM ohne Jörg Müller? Die Internationale GT-Meisterschaft ohne einen Jamie Campbell-Walter oder Franz Konrad? Wenn diese Charakterköpfe fehlen, kann man sich statt der Rennen genauso gut eine Rede von Hans Eichel angucken und dazu ein Glas stilles Mineralwasser trinken.

Das derzeitige Theater um McRae darf nicht mehr sein als ein bißchen Show, mit der künstliche Aufregung erzeugt wird. Ich bin sicher, dass hinter den Kulissen schon ein Rette-McRae-Plan existiert. Aber bis der zur Anwendung kommt, kann ein bißchen Diskutieren und Bangen der Szene nicht schaden. Das steigert schließlich auch den Wert desjenigen, um den gebangt wird.


Die Andeutung, in die NASCAR abwandern zu wollen, kam dabei zu einem unpassenden Moment – und war womöglich wirklich von tiefer Erschrockenheit und Unkenntnis der Verhältnisse in den USA geprägt. Vielleicht hat das Management von McRae den Artikel genau deswegen so schnell wieder von der Website löschen lassen. Es könnte ja sein, dass in der für die meisten Europäer völlig undurchsichtigen NASCAR-Welt doch mal plötzlich einer ... und dann hätte das Management den Salat.

McRae muß in der Rallye-WM bleiben. Für alle anderen Meisterschaften wäre er wenig wert. Und die Rallye würde einen Riesenschaden nehmen, wenn er rausfliegen würde.

Ich gehe davon aus: Er wird auch bleiben. Für weniger Fahrergage zwar, die Kröte muß er schlucken. Aber damit dürfte der Spuk um McRae dann auch ein Ende haben.

Ich wäre tierisch traurig, wenn ich unrecht haben sollte.

Ihr Norbert Ockenga


http://www.rallye-magazin.de