@sonicblue
:s_lol:
dazu fällt mir das hier aus dem letzten Jahr ein:
Ist zwar schon aaaaalt, aber trotzdem gut!
Dieser Winter geht mir langsam auf den Sack! Schaut man aus dem Fenster, fallen dicke, weiße Flocken. Und was soll ich sagen, hier in Bayern bleibt der Mist sogar liegen! Natürlich nicht sehr lange, tagsüber taut er ein wenig an, natürlich ohne vollständig zu verschwinden. Es bleibt genügend von diesem Sauzeug übrig, um einen glitschig-glatten, bräunlichen-grauen Matsch Übrigzulassen. Der Straßendienst begegnet diesen Matschmengen mit Streusalz im Verhältnis 1:1, und diese Salzlake, die man vermutlich ausgezeichnet noch zum Pökeln von Fleisch verwenden könnte, landet durch die 335er Winterreifen (man zeigt ja, dass man's sich leisten kann, ob es Sinn macht oder nicht!) meines Vordermannes aufgewirbelt zielsicher auf meiner Windschutzscheibe. Hier verbleibt sie eine Weile und verwandelt das Einscheibensicherheitsglas in eine Milchglasscheibe, wie man sie bisweilen noch für WC-Fenster verwendet. Meine zugefrorenen Scheibenwaschdüsen widersetzen sich halt hartnäckig meinen mindestens ebenso ambitionierten Bemühen, sie "Freizuspülen", um dann letztendlich dafür zu sorgen, dass das - über Nacht natürlich wieder festgefrorene und leicht ausgefranste - Wischerblatt hübsch gemusterte Schlieren auf die Scheibe zaubert. Das alles passiert selbstverständlich nur dann, wenn es einem zuvor gelungen ist, das Türschloss mit einer ganzen Armada von Waffen davon zu überzeugen, sich doch schließen zu lassen. Der Einsatz von mittelgroßen Gasbrennern (im Sommer zur Unkrautvernichtung beschafft) stellt hier nur einen suboptimalen Lösungsansatz dar.
Die Pfütze im Auto (bedingt durch abtauendes Schuhwerk) macht sich beim Bremsen, Kuppeln und Gasgeben durch ein leichtes "Plitsch! Platsch!" bemerkbar.
Bereits schon kurz nach dem Start und unter Mitwirkung der installierten Sitzheizung ist es gelungen, den beim Öffnen des Wagenschlages in das Auto eingedrungenen und auf den Fahrersitz gefallenen Schnee zum schmelzen zu bringen. Gottlob dringt dieses Gletscherwasser dank der MB-Tex-Sitzbezüge nicht in den Sitz ein, sondern wird zuverlässig von den Beinkleidern des Fahrers aufgesaugt und nach innen transportiert... die ausgestoßenen Verwünschungen erspare ich an dieser Stelle dem geneigten Leser...
Der LKW vor einem wurde selbstverständlich nicht vom Pulverschnee befreit, und so hat man das Gefühl, sich hier statt in Mitteleuropa mitten in einem kanadischen Blizzard zu befinden. Da der LKW-Fahrer in seinem Spiegel den Hintermann (mich) nicht mehr erblicken kann, macht er selbstverständlich die Nebelschlußleuchte an, was wiederum mir halbwegs zuverlässig vorgaukelt, deutscher Schnee sei rot...
Kaum wird es dunkel, beginnt das auf der Straße angesammelte Konglomerat aus Eis, Matsch und Neuschnee, sich erneut zu verfestigen und die Fahrbahnen in einen olympiareifen Eiskanal zu verwandeln, auf dem möglicherweise ein Hackel-Schorsch noch klarkommt, ein heckangetriebener Alt-Mercedes aber eher sein Waterloo erleben kann. Und weil in der Garage das Sommercabriolet (Der letzte Sommer ist gefühlte 43 Monate her) schlummert, bleibt der Alltags-Benz nächtens in der Einfahrt stehen. Ahahaber!! Das rächt sich bitter, denn des nachts fällt Neuschnee, der nur übertroffen wird, wenn man das Auto mal einen Tag stehenläßt - die dann angetauten Schneereste vom Vortag haben sich wieder wunderbar verfestigt und sind dabei mit den Fahrzeugscheiben zu einem Verbundwerkstoff verschmolzen, den man im Prinzip nur noch bergmännisch abbauen kann.
Aber, bevor ich hier nun anfange zu schimpfen, der nächste Sommer kommt bestimmt. Und nach einer Kernbohrung im Garten habe ich doch tatsächlich unter einer nur 2,30m starken Schneedecke schon prähistorische Schneeglöckchen und Krokusse entdeckt...
Jürgen