Angenommen alle fahren in 10 Jahren Elektroautos und an den Ladezeiten und Lademethotik ( wie z.B. dass es bis dahin eventuell (Einheits-)Akkutausch durch Roboter gibt), hat sich bis dahin nichts geändert, wie sehen dann die "Autobahntankstellen" aus ? 300 Ladestation nebeneinander.... `??
Erstens, selbst wenn ab 2030, wie in einigen Ländern geplant, keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkauft werden dürfen, sind auch Jahre später die meisten Fahrzeuge noch herkömmliche Verbrenner. Das ist ein relativ langsamer Prozess, der Jahrzehnte dauert. Also ist deine "Schreckensvision", dass in 10 Jahren alle Elektro fahren ausgeschlossen. Zweitens brauchen im Gegensatz zu allen anderen Techniken die Ladesäulen aber kaum zusätzlichen Platz. Die Ladesäulen können einfach an die bereits vorhandenen Parkplätze gestellt werden, die Investitionen dafür sind deutlich geringer als für eine normale Tankstelle mit ihren Erdtanks und Ölabscheidern.
Bis dahin müssten wir es auch schaffen, genügend Strom zu produzieren und vorallem zu transportieren. Wenn dann in 10 Jahren alle Abends ihre Auto´s an die Ladestationen hängen, würde es aufgrund des heutigen Stromnetzes aber sicherlich dunkel in Deutschland! Die Idee, sein Auto mit der eigenen Photovoltaik-Anlage zu laden ist nur bedingt umsetzbar, denn tagsüber steht das Fahrzeug ja meistens auf dem Parkplatz seines Arbeitgebers. Man(n) bräuchte also ein zweites Auto, eins das tagsüber Zuhause läd und eins zum fahren...
. Die Autoindustrie würde es freuen !
Wie FrankenFrank es ja schon angemerkt hat, werden nur die allerwenigstens Pendler ihr Auto jeden Tag laden müssen. Wenn man sich mal den bald kommenden Peugeot 208e oder den baugleichen E-Corsa anschaut, die haben laut Norm 340 km Reichweite, realistisch sind so um die 250 km. Damit kommt der durchschnittliche Pendler eine ganze Woche über die Runden und muss entsprechend selten laden. Zumal in neu erschlossenen Wohngebieten die Stromversorgung schon ausreichend ist, dass in jedem Haushalt ein Auto mit 11 kW (bei mehr brauchts die Genehmigung vom Netzbetreiber) geladen werden kann, was aufgrund der nächtlichen langen Standzeiten mehr als ausreichend ist. Einzig einige ältere Stromanschlüsse wären dem nicht gewachsen. E.On selbst hat dazu eine Studie erstellt mit dem Ergebnis, dass die zusätzlich nötigen Investitionen in das Stromnetz nur marginal sind und die werden ihr Netz ja wohl kennen. Bezüglich eigener Photovoltaikanlage gibt es bereits jetzt viele Überlegungen mit eigenen Pufferspeichern, z.B. aus ausgemusterten E-Auto-Akkus, die nicht mehr die volle Kapazität haben. Die sind günstig zu bekommen und für die stationären Zwecke noch ausreichend. So kann man auch nachts seinen eigenen Sonnenstrom laden.
Von daher bleibe ich dabei - Wasserstoff ! Die Infrastruktur (die heutigen Benzin-Tankstellen) wäre vorhanden, eben "nur" auf Wasserstoff umzurüsten, Tankvorgang geht in 2 Minuten von statten. Wasserstoff als Energiequelle ist in ausreichender Menge vorhanden.
Das Thema Umweltbilanz von der Produktion bis zur Entsorgung im Vergleich zum (größeren) Akku lasse ich mal Aussen vor, dazu fehlen wahrscheinlich noch zu viele Daten von beiden Technologien.
Von der vorhandenen Infrastruktur kann man genau nix weiterverwenden für Wasserstoff. Die Tanks sind weder für die hohen Drücke ausgelegt noch ausreichend dicht für den sehr flüchtigen Wasserstoff, der wie schon angemerkt, selbst durch Stahl diffundiert und diesen dabei auch noch spröde macht. Und ja, der Tankvorgang selbst geht schnell. Aber da der Wasserstoff bei 300 bar gelagert wird, aber mit 700 bar getankt werden muss (der Druck an der Tankstelle muss deutlich über dem Druck im Fahrzeugtank liegen), muss nach jedem Tankvorgang erstmal eine geringe Menge Wasserstoff für den nächsten Tankvorgang verdichtet werden, was bei aktuellen Anlagen rund 20 Minuten dauert. Schnell geht es also nur, wenn vorher keiner getankt hat. Bei den 5 Minuten Tankzeit (2 sind unrealistisch) und der Wartezeit liegt der Durchsatz bei maximal 2 Autos die Stunde pro Zapfsäule. Das ist weniger als an einer Schnellladesäule, man bräuchte davon als noch mehr. Achja, und tanken geht nur, wenn der Tank im Auto weniger als halb voll ist, also vor einer langen Fahrt mal eben den 2/3 vollen Tank randvoll machen ist nicht.
Zur Umweltbilanz von Wasserstoff möchte ich nur anmerken, dass der aktuell überwiegend aus Erdgas gewonnen wird, also auch alles andere als sauber ist.
Noch ein Thema "Umweltbilanz"
So ein Akku lässt sich großtechnisch zu über 97% recyclen. Man Braucht also beim zweiten Akku nur noch 3% "frische" Rohstoffe.
Hast du schon mal beobachtet, das ein Roboter die Ventile ausbaut, weil Ventilstahl und Ventilsitze hochlegiert sind ? Selbst im Kat fehlt nach 200.000km die hälfte Platin und Rhodium. das wird vom Abgas ausgespühlt. Feinstaub. Bestenfalls weg.
In einem normalen neuen Kat sind mehr seltene Erden als in einem großen Akku, aber recycelt wird davon so gut wie nix, weil nach einem Autoleben nix mehr davon übrig ist. Dazu kommt noch, dass alte Autoakkus auch ohne Probleme noch für andere Zwecke verwendet werden können, wie oben schon geschrieben und selbst danach noch recycelt werden können, weil keine der Rohstoffe wirklich verbraucht werden.
Ein E-Auto kannst du VIEL besser recyclen. Das macht z.B. Toyota jetzt schon mit den Hybrid-Batterien. Wie jeder weis, sterben die ja SCHON OFT nach rund 400.000km...
Die Akkus bei Toyota und Lexus sterben meist unabhängig von der Laufleistung nach 10 bis 12 Jahren. Es gibt mittlerweile mehrere Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, die defekten Zellen einzeln auszutauschen, was deutlich billiger ist als der Kompletttausch bei Toyota.
Die Feuerwehr kann durchaus E-Autobrände problemlos ablöschen, braucht dazu zwar etwas mehr Wasser als üblich aber mit einem Gelzusatz zum Wasser ist dieses Problem behoben.
Das einzigste Problem ist die mögliche Selbstentzündung, auch nach Tagen. Deshalb müssen Akku-Autos nach dem Brand separiert abgestellt und über längere Zeit beobachtet (oder alternativ dazu im Wasserbad versenkt) werden.
E-Fahrzeuge sind für die Feuerwehr eine neue Herausforderung und sie wird sich darauf einstellen, so wie sie es mit allen neuen Herausforderungen geschafft hat.
Das Internet ist voll mit Videos mit Tiefgaragenbränden, ausgelöst durch Verbrenner. Die Gebäude stehen noch alle.
Ansonsten ist statistisch bewiesen: E-Autos brennen nicht häufiger als Verbrenner.
Die Feuerwehren haben schon damit begonnen, sich auf die neue Herausforderung einzustellen und das Personal entsprechend zu schulen. Aktuell gibt es noch einige Vorbehalte gerade bei kleineren Wehren, aber wenn erstmal genug Erfahrung und die nötige Ausrüstung da ist, ist das in den Griff zu bekommen. Und es gab tatsächlich schon Tiefgaragenbrände, ausgelöst durch Verbrenner, die zum teilweisen Einsturz von Tiefgaragen geführt haben, E-Autos waren daran nicht beteiligt. Das Problem bei den Bränden aktuell ist, dass über jedes brennende E-Auto teils weltweit groß in den Medien berichtet wird, für brennende herkömmliche Autos interessiert sich nicht mal mehr die Lokalpresse. Daher wird es so wahrgenommen, als würden diese viel öfters brennen, was nicht stimmt.