Erfahrungsbericht einer Deutschen, die seit einigen Jahren in der Schweiz wohnt.
50 Anzeichen, dass Du schon zu lange in der Schweiz bist....
1. Du findest es fair, wenn Du Wäsche nur einmal im Monat waschen kannst, nämlich wenn die Waschküche frei ist und es macht Dir nichts aus, wenn Dein lieber Nachbar trotz Eintrag in die Waschliste gelegentlich „Deine“ Maschine belegt.
2. Du grüßt automatisch (auch in Deutschland) wildfremde Menschen mit „Gruezi“, und findest es unhöflich, wenn der Gruß nicht erwiedert wird.
3. Du lehnst eingelegte Birnen oder Salat als Beilage zum Käsefondue als „unmöglich“ ab, machst überhaupt Käsefondue nur im Winter, dann aber mindestens alle zwei Wochen und bestehst auf den traditionellen Strafenkatalog, wenn Dein Gegenüber sein Brotstückchen im Käse verloren hat.
4. Du bekommst Hunger, wenn Du nicht um 11.30 Uhr zu Mittag essen kannst.
5. Du meldest Dich freiwillig, um das Dorffest zu organisieren, obwohl Du früher mit irgendwelchem Lokalklüngel nie was zu tun haben wolltest.
6. Du startest eine Kampage, um auch in den nicht-schweizer Niederlassungen Deiner Firma eine Apero-Kultur einzuführen, denn wie sonst können Entscheidungen getroffen werden, wenn nicht in einem harmonischen, wein-seeligen Umfeld?.
7. Du kaufst Dir schon wieder ein neues Velo, obwohl Du schon folgende Bikes hast: das Second-Hand „Wohnung-zum-Bahnhof-Bike“, das „Paßstraßen-Rennrad“, das „Wochenend-Mountainbike“, das „Im-Kofferraum-Deines-Autos-für-alle-Fälle-Bike“„das Universalbike zum Einkaufen“ und den Heimtrainer im Wohnzimmer.
8. Du denkst, dass 3,1% Arbeitslosigkeit verdammt viel ist.
9. Du belegst einen „Schwiizerduitsch“-Kurs für Ausländer in der Migros Klubschule, und lernst Englisch, damit Du verstehst, was „Schönes Weekend“ oder „Parking“ wirklich bedeutet.
10. Du lächelst in den Blitzer auf der Autobahn im „großen nördlichen Kanton“ (Deutschland), weil die „Busse“ für das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h um 40 km/h wieder nur so lächerlich gering ausfallen wird.
11. Du verstehst nicht, wozu ein „Blinker“ an Deinem Auto gut sein soll.
12. Du bedankst Dich mit Handzeichen bei den netten Autofahrern, die Dich am Fußgängerüberweg passieren lassen.
13. Du findest das Kinoprogramm grundsätzlich langweilig und gehst viel lieber in einen Zirkus – Variante zum Jahresende: Du findest Weihnachtsmärkte langweilig und gehst stattdessen in einen „Weihnachtszirkus“.
14. Du führst Deinen Hund Gassi in der freien Natur/ auf dem Land, und packst seine „geschäftlichen Hinterlassenschaften“ sorgfältig in eine „Bravo/Robbydog“-Tüte, die Du dann in die dafür vorgesehenen Behälter entsorgst.
15. Du schmeißt eine Party und erwartest, dass alle um 23.30 Uhr gehen – nachdem sie Dir beim Aufräumen und Abwaschen geholfen haben.
16. Du bist glücklich mit Deiner Wohnung in diesem 150 Jahre-alten schweizer Traditionshaus, daher schläfst Du grundsätzlich nur mit Ohrstöpseln, damit Du Deine Nachbarn nicht hörst – und findest das völlig in Ordnung.
17. Du glaubst, dass Telefone der „Swisscom“, Geschirrspüler von „V-Zug“, Frischprodukte von „Hilcona“ und Wäsche von „Calida“ die besseren Waren sind, kurz: Du kaufst „schweizerisch“.
18. Du denkst, Spontanität ist ok, solange sie nur gut geplant ist.
19. Du regst Dich auf, wenn ein Ausländer in der Bahn ein Fenster öffnet und die Zugluft Dir den Rücken verkühlt.
20. Du summst die Worte der schweizer Nationalhymne beim morgendlichen Fahnen-aus-dem-Fenster-Appell am Nationalfeiertag – die der deutschen Nationalhymne hast Du noch nicht einmal gelesen.
21. Du erwartest, dass die Verkäuferin Dir „Auf Wiedersehen“ sagt, nachdem sie Dir die Tür aufgehalten hat, obwohl Du leider gar nichts gekauft hast.
22. Du protestierst öffentlich mit einem Sitzstreik für die Wahrung der Menschenrechte der unterdrückten Angestellten im neuen Aldi-Supermarkt.
23. Du findest es viel schöner, in kleineren Läden einzukaufen, obwohl es dort teurer und die Auswahl geringer ist.
24. Du erwartest, dass der Postautobusfahrer während des Fahrens Dir den letzten Dorfklatsch erzählt, nachdem er sein uriges, aktuelles Comedyprogramm in Mundart beendet hat, dessen eine Hälfte Du deshalb auch nicht verstanden hast und über dessen andere Hälfte Du nicht lachen konntest.
25. Du plädierst auch in Deiner deutschen Heimatstadt für die Einführung teurer und weisser Müllbeutel.
26. Du trainierst einmal im Monat, um die Strecke von deiner Wohnung zum öffentlichen Schutzraum, im Falle eines Atomkrieges, in noch kürzerer Zeit zu schaffen.
27. Du kaufst Dir ein Halbtax-Ticket für die schweizer Eisenbahnen und wirbst mit einem „Ich-bin-auch-ein-Tram“-Aufkleber auf Deinem „Mobility“-Auto für die morgendliche Fahrgemeinschaft.
28. Du empfindest eine Differenzgeschwindigkeit größer als 1,5 km/h zwischen Deinem Car und dem Car, das Dich gerade auf der Autobahn überholen möchte, als eine Störung der Verkehrsharmonie und verzeigst den Raser bei der Kantonspolizei.
29. Du stimmst zu, dass Fußgängerüberwege einen Meter nach der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr die angemessene städtische Alternative zu den Steinschlaglawinen in den Alpentälern darstellen, denn Verkehrsflüsse dürfen einen bestimmten Grad der Langsamkeit nicht überschreiten.
30. Du bringst Dein Velo im Frühjahr zur Inspektion in eine Fahrradwerkstatt.
31. Du verbringst (als Züricher) Deinen Urlaub bei den Norwegern, denn die haben auch eine „Nordlichter“ genannte Weihnachtsbeleuchtung, ganzjährig – und sogar in Farbe.
32. Du regst Dich auf, wenn der Autofahrer vor Dir in der Warteschlange an der Ampel oder dem Bahnübergang nicht den Motor abstellt.
33. Es macht Dir nichts aus, einen ganzen Tag in einem Restaurant in einem Ski-Resort zu verbringen und Dich zu wundern, warum die ganzen Ausländer darauf bestehen, Ski zu fahren, da doch die Schneedingungen weniger als optimal sind.
34. Du reservierst einen Tisch in einer Cafeteria, bevor Du Dir das Essen vom Buffet holst.
35. Du hoffst, dass die Schweiz der Europäischen Gemeinschaft niemals beitreten, aber möglichst viele „bilaterale Verträge“ abschliessen.
36. Du findest es in Ordnung, dass ein chinesisches Restaurant von einem Schweizer geführt wird, mit Portugiesen und Jugoslawen als Angestellte.
37. Du überredest Deine Partnerin erfolgreich, Dir ein Kostüm für die Fassnacht zu nähen.
38. Du trittst einer „Guggemusik“-Band bei.
39. Du schreibst allen Deinen Nachbarn auf dem Flur der 80-Parteien-Wohnüberbauung handgeschriebene Weihnachtskarten, an die Namen Deiner Nachbarn in gleicher Umgebung in Deutschland kannst Du Dich trotz 5 Jahre Nebeneinanderwohnens nicht mal erinnern.
40. Du findest es normal, dass eine Familie mit vielen Kindern in einem kleinen Appartement wohnt.
41. Du kannst an einer sportlichen Aktivität nicht teilnehmen, weil Du nicht passend angezogen bist, ausserdem kaufts Du Dir jedes Jahr einen neuen Skianzug.
42. Du freust Dich schon auf die Pause im Kino, damit Du eine Zigarette rauchen kannst, Eiscreme essen kannst, und die eingeschlafenen Füße/ Beine endlich bewegen kannst.
43. Du glaubst, dass gezuckertes Popcorn eine Art deutsches Tierfutter ist.
44. Du entwickelst eine Vorliebe für Biersuppe im grossen nördlichen Kanton, weil Du auf die Süffigkeit von „Feldschlösschen Bier“ nicht mehr verzichten möchtest.
45. Du übernachtest auch in Großstädten nur in Hotels, in deren unmittelbarer Nachbarschaft Schafe, Ziegen oder Kühe auf der Wiese grasen.
46. Du weigerst Dich, Botschaften auf einen Anrufbeantworter zu sprechen, weil das zu unpersönlich ist.
47. Du erwartest, dass die Bierpreise in Deinem Club nach Mitternacht steigen.
48. Du befürwortest die erzieherische Maßnahme gegen die Wegwerfmentalität, dass Papiertüten in Supermärkten bis zu 50 Rappen kosten, und Du pflegst Dein häusliches Wert-Papiertüten-Lager – schließlich hattest Du ja früher auch mal ein Pfand-Flaschenlager.
49. Du nimmst ein unterbrochenes Telefongespräch mit einem „Sind Sie noch da“ wieder auf – eine mögliche ironische Gegenreaktion Deines Gesprächspartners „Nein, ich habe mich gerade in Luft aufgelöst“ kannst Du nun überhaupt nicht nachvollziehen.
50. Du findest diese Liste hier nicht (mehr) komisch, ironisch oder voller schwarzem Humor, allerdings, wenn Du dabei an die Österreicher denkst, kannst Du Dir in der Tat ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, oderrrrr?