Hallo,
also 1990 mußte ich mir dann wohl ein eigenes Auto kaufen.
Zuvor hatte ich mir einen Lada Samara bestellt (Wartezeit 20 Jahre). Den habe ich mit 18 Jahren bestellt und mit 38 hätte ich ihn dann bekommen, also in 6 Jahren. Auf einen Trabi hätte ich nur 14 Jahre warten brauchen.
So kam mir 1990 vorerst kein West-Auto ins Haus, sondern ein 17 Jahre alter Lada 2103; Heckantrieb, 75 Russen-PS, Spitze 160 km/h mit Rückenwind; Mit der "Kiste" war ich dann gleich 1990 in Spanien im Urlaub und spulte dabei 6000 km herunter. In einem Tal in Spanien kam mir ein Moskvitsch (ebenfalls russisches Produkt<) entgegen. Das war ein riesen Hallo.
1994 versuchte ich dann den Lada zu tunen mit einer scharfen Nockenwelle. Leider scherte mir dann das Stirnrad der Nockenwelle ab. Lag wohl an der Unterlegscheibe, die ich beim Einbau übrig hatte... Meine Frau hatte damals schon ihren Firmenwagen und ich konnte noch in der sowjetischen Nostalgie schwelgen.
Als Rallye und späterer DTM-Fan liebäugelte ich mit einem Lancia Delta Integrale. Was aber nach dem DTM Einstieg von Alfa Romeo nichts mehr wurde. Und so kaufte ich mir 1995 einen Alfa Romeo 155 Q4 mit damals noch 190 PS, später bekam er dann noch einen Hörmann Gruppe N Auspuff und ein Luftfiltersieb, was für 200 PS reichen sollte. Er hatte ein Turboloch, so groß wie ein Scheunentor. Unter 3000 Umdrehungen sprach der Turbo nicht an. Erst ab 3000 U. gab es brachialen Vortrieb. Mein Vater erschrak höllisch, als er das erste Mal mit meinem Alfa fuhr und die Grenze der 3000 Umdrehungen überschritt. Technisch basierte dieses Auto auf dem Lancia Delta Integrale und hatte auch dessen Allrad. Mit dem Alfa verbinden wir heute noch sehr schöne Erlebnisse und Emotionen. Mit ihm waren wir an Europas Rennstrecken und viel in Italien im Urlaub. Und mit ihm absolvierte ich meinen ersten Slalom.
Im Herbst 1999 wurde der Alfa dann in einer für uns typischen 24-Stunden-Aktion gegen einen Subaru Impreza GT umgetauscht. Wir suchten wiederum ein Allrad Fahrzeug mit Turbo und lasen an einem beschaulichen Freitag Nachmittag eine Annonce vom Autohaus Schlauch in der Zeitung. Also fuhren wir am Samstag früh 500 km nach Vorderwesterwmurr, fuhren ein solches "Gerät" den halben Tag Probe und waren auf Anhieb überzeugt. Noch am gleichen Tag bestellten wir unser erstes neues Auto - einen san-remo-blauen Subaru Impreza GT mit Klimaanlage. Ein Kauf, den wir bis heute nicht bereut haben, denn dieses Auto zu fahren macht uns einen riesen Spaß und ...man gönnt sich ja sonst nichts. Natürlich haben viele Menschen in unserer Umgebung nicht begriffen, wieso wir uns für das Geld einen Japaner gekauft haben. Man hätte doch auch einen BMW 320 oder einen Golf 4 kaufen können. Aber Individualisten wollen doch solche Allerweltsautos gar nicht fahren. Außerdem haben solche Mitmenschen wahrscheinlich noch nie in einem Subaru Impreza GT gesessen, geschweige denn einen gefahren. Eine Streitfrage wird es immer bleiben, ob man ein Auto mit über 200 PS haben muß oder nicht. Einen heiden Spaß gibt es immer, wenn meine Frau mit dem GT durch die Gegend düst und ihr irgendwelche tiefergelegten Geräte entgegenkommen und denen die Kinnlade runterfällt, wenn sie meine Frau in unserem kleinen Rennschwein sehen.
Gruß Holger
PS: Wenn ihr sonst nochwas aus meinem Leben wissen wollt, mailt mir ruhig...