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radu

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1

Samstag, 11. Juli 2009, 08:35

Musikindustrie profitiert von Online-Piraterie

Illegale Downloads schaden der Musik- und Medienbranche angeblich nicht. Nach Ansicht von Ökonomen der Universitäten Harvard und Kansas profitieren Musikgesellschaften, Filmfirmen und Buchverlage im Allgemeinen sogar mehr von Filesharing als sie darunter leiden.


Den Wissenschaftlern Felix Oberholzer-Gee und Koleman Strumpf zufolge waren illegale Downloads sowie ein schwächerer Schutz von Urheberrechten bislang kein Hindernis für die Produktion neuer Unterhaltungsmedien. Ein lockerer Urheberschutz ist laut der Studie sogar wünschenswert, solange dadurch der Ansporn von Künstlern und der Unterhaltungsindustrie zu neuen Produktionen nicht beeinträchtigt werde. Die Musikindustrie würde lediglich versuchen, Mythen über angebliche Schäden durch illegale Downloads aufrecht zu erhalten.

Nach Angaben der Harvard- und Kansas-Wissenschaftlern hat sich die Zahl von Musikproduktionen pro Jahr seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Wurden im Jahr 2000 noch 35.516 Alben veröffentlicht, waren es 2008 bereits knapp 80.000. Durch die weitreichende Verbreitung von Künstlern und ihren Werken seien auch Nachfrage und Absatz sowie die Preise von Konzertkarten geklettert. Selbst in Ländern ungezügelter Online-Piraterie wie China oder Indien, aber auch in den USA, sei darüber hinaus in den vergangenen Jahren die Zahl von Filmproduktionen kontinuierlich angestiegen.


Die Ökonomen gehen auch davon aus, dass nicht jeder illegale Download auch einen legalen Kauf eines Titels bedeuten würde. So sollen etwa iPod-Nutzer einer Erhebung zufolge nur rund 64 Prozent der auf ihren Playern befindlichen Songs tatsächlich hören. Ein Kauf ungenutzter Musik sei aber unwahrscheinlich.


Dass Musik im Wesentlichen frei verfügbar ist, habe viele Fans erst grundlegend dazu bewegt, einen MP3-Player zu kaufen. Angesichts der de facto freien Verfügbarkeit von Musik hätten zwar rund 65 Prozent nach dem Download eines Songs kein physisches Exemplar der entsprechenden CD gekauft. Gleichzeitig sei dies nach einer Hörprobe jedoch bei rund 80 Prozent der Fall gewesen.


"Illegale Downloads sind wie ein riesiger Selbstbedienungsladen ohne Kasse", entgegnet dagegen ein Musikwirtschaftsexperte auf Nachfrage von pressetext. Dass die Industrie dadurch keinen Schaden nehme, sei "völliger Unsinn". "Es gibt immer wieder einander widersprechende Aussagen über die Auswirkungen illegaler Downloads auf die Branche", stellt auch Susanne Pyrker, Sprecherin des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP), die Analyse in Frage.


Quelle

JUSTYfy

unregistriert

2

Dienstag, 5. Januar 2010, 14:23

RE: Musikindustrie profitiert von Online-Piraterie

Vor allem gelingt es durch das Internet nun auch Interpreten ohne Verträge Bekanntheit zu erlangen - wodurch diese dann auch von Plattenfirmen "wiederentdeckt" werden.

Dass die Verlustangaben der Musikindustrie aber niemals auf realen Fakten beruhen können war doch klar. Sie nahmen nämlich an - jeder hätte sich die illegal beschaffte Musik im Normalfall auch gekauft. In Wirklichkeit könnte sich das aber wohl kaum einer leisten.