Ach Gogo. Das waren noch Zeiten.
Ich erinner mich da an eine Begebenheit aus meinem Leben. Diese Geschichte ist wahr und nicht frei erfunden.
Teilweise kann ich mich noch an einiges erinnern, aber das meiste weiss ich aus Erzählungen meiner Eletern.
Es ist jetzt 46 Jahre her und wir wohnten in einer Siedlung (Kohlenhuck) nahe bei Repelen/Mörs. Mein Vater hatte damals noch kein Auto und wir wollten über Ostern zu meinen Großeltern nach Hildesheim.
Er fand einen Kollegen, der uns mit seinem Wagen hinfahren wollte. Wir standen also am Karfreitag mit dem Gepäck abreisebereit aber wer kam nicht? Der freundliche Kollege. Ich weiß nicht genau warum er nicht fuhr, jedenfalls versuchte mein Vater in der Nachbarschaft einen Ersatz zu finden. Aber zu Ostern wollte niemand weg fahren.
Nur einer war bereit uns nach Hildesheim zu bringen: ein Frührenter (45 Jahre alt, ein Bein amputiert) mit einem Gogo.
Jedenfalls quetschten wir uns in das Auto'le.
hinten saß ich (5 Jahre alt), meine Schwester (6 Jahre) und meine Mutter. Mein Vater (1,85 m groß) saß vorne und hatte meinen Bruder (3 Jahre) auf dem Schoß und den Hund zwischen den Beinen. Das Gepäck wurde so weit es ging auf dem Dachgepäckträger geschnallt, der Rest wurde uns auf den Schoß gesetzt.
Und los gings.
Wir fuhren Richtung Kassel und gingen dort auf die Autobahn. Wer die Kasseler Berge kennt, weiß wie steil dort die Autobahn ist. Damals war es noch viel schlimmer, heute ist die Autobahn ziemlich gut ausgebaut. LKW's konnten dort nur im ersten Gang regelrecht hochschleichen.
Jedenfalls kam der Gogo gut die Berge hoch, der war nämlich irgendwie frisiert. Ich weiss es noch wie heute: der Fahrer bewegte einen Hebel wild hin und her (vermutlilch eine Spritpumpe) und rief "Gogo'le lauf, Gogo'le lauf". Und er nahm Anlauf um die nächste Steigung in Angriff zu nehmen. Das Ding war so schnell, das wir Käfer überholen konnten (trotz der üblen Überladung des Gogos). Ihr glaubt gar nicht was für Gesichter die machten.
An eines kann ich mich noch gut erinnern:
Als wir an einer Raststätte ausstiegen, mussten die beiden Männer meine Mutter aus dem Auto rausheben und eine Weile festhalten damit sie nicht umfiel. Denn ihr waren die Füsse eingeschlafen und konnte sie nicht mehr bewegen. Wenn man stundelang regungslos und unbeweglich mit angewinkelten Beinen unter dem Kinn sitzen muss, dann schlafen jedem die Beine ein.
Als wir an der Rasstätte ausstiegen kamen Leute an die es nicht fassen konnten, das in dieser Hutschachtel (Gogo) 6 Personen und Hund Platz finden.
Ende gut, alles gut. Wir kamen unverseht nach Hildesheim und auch wieder zurück.
Andreas
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