@servusli,übrigens Magnetadapter an der Ladebuchse funktionierte bei mir nicht.
Die ganze Geschichte ist leider etwas komplexer. Die USB-Spezifikationen wurden hier ja bereits verlinkt. Standardmässig darf ein Gerät was sich an die Spezifikationen hält nur 100mA aus einer USB 2.0 Typ-A Buchse beziehen. Das sind bei 5B halt einfach 0.5W bzw. 500mW. Punkt.
Wer mehr möchte kann sich am USB Bus anmelden. Das Gerät muss sich also über die Datenleitungen beim Controller melden und kann dann seinen Bedarf bis 500mA anfordern. Diese 500mA können dann gewährt oder abgelehnt werden. Das wären dann total 2.5W.
Jetzt kommen natürlich die ganzen Fragen wie USB-Festplatten oder auch Handies und Tablets häufig 2A oder gar mehr beziehen können. Die Antwort lautet in vielen Fällen: Eigentlich gar nicht. Bzw. nicht nach offiziellem Standard. Auch können 2A auf den billigsten China-Kabeln mit niedrigsten Querschnitten schon mal zum durchschmoren der Kabel inkl. Kabelbrand führen (alles schon erlebt). Dass es häufig funktioniert liegt an vielen Gründen. Es gibt die USB QuickCharge Spezifikation (Qualcom?) welche viele Handies benutzen. Diese Geräte melden ihren Strombedarf beim Netzteil über den Widerstandswert an, der zwischen den Datenleitungen hängt (USB hat 4 Pins: Data+, Data-, VCC, GND). Somit muss das Gerät keine Chips enthalten welches den Strombedarf mittels Datenübertragung beim Controller anfordert. Der Nachteil ist aber, dass viele Geräte andere Werte benutzen. iPhones beispielsweise verwenden andere Widerstandswerte als Qualcom/Android Geräte etc.
Daneben gibt es noch Standards wie USB-BC (Battery Charge) und neu USB-PD (Power Delivery). Meiner Meinung nach hat nur USB-PD eine Zukunft. Hier können dann auch höhere Spannungen (bei Smartphones typisch 9V) bis zu 20V angefordert werden und es sind auch bis zu 100W. USB-PD kann auch deutlich kompexere Setups, so kann man beispielsweise einen Monitor bauen der ein Laptop mit 30W versorgen kann. Ein Laptop welches aber 80W benötigt kann dann 30W vom Monitor beziehen und weitere 50W von einer beliebigen zweiten angeschlossenen Stromquelle (oder von 2 weiteren Monitoren mit je 30W). So viel zur Theorie. Die ganze Geschichte braucht sicher noch 5+ Jahre bis die Kinderkrankheiten weg sind und das einfach alles Plug-And-Play funktioniert.
Aktuell sind also eher QuickCharge und USB-BC implementiert. Leider sind einige dieser Techniken inkompatibel. Es ist praktisch unmöglich ein Netzteil zu bauen welches sowohl iPhones als auch QuickCharge und alle anderen Techniken korrekt signalisiert und immer ein schnelles laden ermöglicht. Im schlimmsten Fall erkennt das Gerät dann, dass es nur 0.1A verwenden darf. Bei Smartphones mit grossem Display reicht das häufig nicht einmal für das Display. Somit entlädt sich das Smartphone auch im eingesteckten Zustand (einfach langsamer).
Manche Geräte ignorieren auch die Signalisierung der Netzteile und beziehen einfach 2A. Gute Netzteile unterbinden das um eine Überhitzung zu vermeiden (könnte ja auch ein Kurzschluss sein).
Apropos: Die wenigsten von euch dürften das schon mal gesehen haben, aber einige Desktop PCs melden durchaus beim Anschluss von Verbrauchern über 500mA, dass diese ungeeignet wären. Bei einigen Dell Desktop PC meldet Windows dann brav, dass dieses Gerät zu viel Strom bezieht und ausgeschaltet wurde. In der Praxis passiert das kaum weil heute auch die meisten Leute Laptops einsetzen wo solche Schutzschaltungen an den USB-Ports schon aus Platzgründen fast nie eingebaut werden und es auch meist gut geht ohne. Ich als IT-Mensch bekomme aber hin und wieder mal mit Geräten zu tun bei denen die USB-Ports wegen Überstrom abgebrannt sind. Das kann durchaus teuer werden bei Laptops.
Diese USB Magnet-Anschlüsse verunmöglichen übrigens die Aushandlung des Stroms zwischen Netzteil und Gerät denn so weit ich sehen kann haben diese Magnetanschlüsse immer nur 2 Pins (bzw. 3 damit man sie 180° drehen kann: VCC, GNC, VCC). Eine Aushandlung über Widerstände oder gar Datenkommunikation ist hiermit nicht möglich da die Data+/Data- Pins gar nicht verbunden werden. Somit kann das Gerät nur raten wie viel Strom das Netzteil "sicher" liefern kann ohne abzubrennen. Einige Geräte ziehen dann einfach mal 2+A und riskieren einen Brand. Andere Geräte genehmigen sich dann 500mA weil das als ziemlich sicher gilt. Bei ausgeschaltetem Display ist so meist ein langsames laden möglich.
Sorry für die komplizierten Erklärungen, aber USB war nie für Ladeströme jenseits 1A auf diesen Anschlüssen gedacht (ausser USB-PD, am besten kombiniert mit USB Typ C Verbinder und 20V). Der Standard und viele proprietäre Erweiterungen sind häufig inkompatibel und es kann funktionieren, muss aber nicht. Die beste Lösung ist meiner Meinung nach im Auto immer noch ein universeller 12V Anschluss (Zigarettenanzünder) und dort einen passenden USB-Adapter für sein Gerät (es gibt spezielle für QuickCharge, PD und auch für Apple) einzustecken. Zweite Wahl wären für mich die nur-Strom Anschlüsse im Levorg in der Mittelkonsole unter der Armlehne und hinten. Absolut letzte Wahl wären für mich die USB-Anschlüsse vorne unter der HU. Diese hängen an der HU und sind für Datenübertragung gemacht. Da würde ich mich nicht drauf verlassen, dass diese hohe Ströme liefern.