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Inno

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1

Montag, 14. Juni 2010, 16:17

Neumitglied hat noch eine technische Frage bezügl. Ventilen

Hallo an alle Subaru-Fachleute,

bin noch neu hier und stehe kurz vor dem Kauf eines Outback 2,5i mit Automatik und LPG. Nachdem ich jetzt schon Stunden damit verbracht habe über die verschiedenen Motoren und deren Unterschiede zu lesen, glaube ich, jetzt besser entscheiden zu können, ob ich mir einen kaufe. Dank der fachlich kompetenten Beiträge bezüglich der Technik, kann ich mir jetzt vorstellen, wie das mit den Ventilen bei den verschiedenen Motoren aussieht, bzw. ob ich das auch selbst machen kann (Schraube schon seit 30 Jahren an allen möglichen Mtorrädern).

Nur eine Frage drängt sich mir auf, über die ich auch mit der Suche keine Antwort finden konnte:

Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, weshalb Subaru keine Hydrostößel in seinen, Motoren verbaut?

Oder gab es die schonmal, ich glaube in einem Betrag gelesen zu haben, dass es die nicht mehr gibt.

Bin evtl. bei Pkw-Motoren nicht so auf dem Laufenden wie bei Motorrädern, aber die meisten Motoren der zumindest deutschen Hersteller haben doch Hydrostößel und somit einen wartungsfreien Ventiltrieb (außer evtl. Zahnriemenwechsel).

Möglicherweise habe ich es überlesen, aber bei einem, von Subaru so hochgelobten Boxermotor, zum Ventilspieleinstellen die Nockenwellen auszubauen, na vielen Dank, viel Arbeit.

Vielleicht kann mich jemand aufklären und mein Wissen erweitern,



vielen Dank schonmal, für die Mühe,



Gruß aus München

daddy

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2

Montag, 14. Juni 2010, 17:08

Hey, erst mal Willkommen im Forum.

Subaru hat die Hydrostößel seit etwa 97 nicht mehr verbaut. Suche hierüber den Beitrag, der die Motoren-Palette und die Jahrgänge auflistet ("Hydrostößel").

Das Ventile-Einstellen beim SOHC 2,5 Ltr. (von dem sprichst Du doch), ist nicht schwer, wenn auch etwas "umständlich" durch das Drumherum. Nockenwellen sind bei diesem Motor nicht auszubauen, schon gar nicht der Motor bei diesem Modell.

Weshalb Subaru keine Hydros mehr verbaut, ist keine Frage, die einer Beantwortung bedürfen. Es ist so, und "Basta". So einfach ist das. :thumbsup:

Inno

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3

Montag, 14. Juni 2010, 20:49

Danke für die schnelle Antwort,

dachte mir schon sowas, ist ja für mich auch kein Problem die Ventile einzustellen, wollte eigentlich nur wissen, ob ein handfester Grund, seitens Subaru, gegen die Hydros spricht.
Wenn der Motor ansonsten zuverlässig und mechanisch gesund ist, werde ich mir einen kaufen und wieder selber schrauben. Man ists ja bei Autos nicht mehr gewöhnt, selbst
Hand anzulegen.

Gruß und bis zu den nächsten Beiträgen, da tauchen sicher noch Fragen auf...............

Overkill

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4

Montag, 14. Juni 2010, 21:45

Also aus motorsportlicher Sicht sind Motoren ohne Hydrostößel um einiges besser,
da sie höhere Drehzahlen vertragen können!

Motoren ohne Hydrostößel haben keine erwähnenswerten Nachteile !
(der einzige ist evtl. die Einstellarbeit, wobei die Arbeit ansich kein Hexenwerk ist!)

Meine Meinung als Kfz-Tehniker!

Inno

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5

Mittwoch, 16. Juni 2010, 19:39

Damit wäre ich beruhigt, das kann ich selbst erledigen.
Dann schon wieder mal eine Frage, diesesmal betriffts den Antrieb:
Habe mich jetzt durch alle möglichen Tests im Internet gelesen, da gibts z.T. widersprüchliche Aussagen bezüglich der Antriebsverteilung bei normaler Fahrt auf Asphalt. Mal ist die Rede von einer Bevorzugung der Vorderache (ich möchte keinen Fronttriebler, der nach Bedarf hinten zuschaltet, wie z.B. bei Honda)), andere sprechen von einer 50/50 permanenten Verteilung, nach Rückruf bei einem Händler gab dieser an, die Antriebsverteilung sei 40% Vorderachse und 60% Hinterachse, wobei sich diese Verteilung, je nach Fahrzustand im Gelände vor vorne nach hinten ändert.
Gibt es vielleicht einen Thread, bei dem das modellspezifisch behandelt wurde, habe über die Suche leider nicht das passende gefunden. Am meisten würde mich der Antrieb der Modelle Outback und Legacy ab Baujahr 2006 bis jetzt interessieren.

Opfert sich noch jemand für eine Antwort,

wenn ja, dann Merci schon mal

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6

Mittwoch, 16. Juni 2010, 21:34

Das mit den verschiedenen Allradsystemen ist relativ einfach, bis zu den aktuellen Modellen hab ich ´s im Kopf, ausser beim Handschalter mit VDC bin ich mir nicht ganz sicher. Wie alt ist der von Dir gewünschte Outback? In meinen Angaben den ersten % - Wert immer für die Vorderachse nehmen:



- Handschalter ohne VDC: 50:50 mit Lamellensperre,

- Handschalter mit VDC: 35:65 mit Planetengetriebe, aktiver Drehmomentverteilung und Lamellensperre - vermutlich

- Automatik (sowohl 4AT als auch 5AT) mit VDC: 35:65 mit Planetengetriebe, aktiver Drehomentverteilung und Lamellensperre

- Automatik ohne VDC: 99:1, mit Lamellenkupplung - HA wird quasi erst bei Schlupf dazugeschaltet



Wie es bei den Modellen mit Lineartronic funktioniert weiß ich nicht, vermutlich aber ähnlich wie bei 4AT u. 5AT mit VDC. Wenns einer erklären kann - mich interessierts. Meine Angabe gelten ausserdem für alle Subaru Modelle, nicht nur für Legacy bzw. Outback.

vonderAlb

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7

Mittwoch, 16. Juni 2010, 22:42

Gibt es einen nachvollziehbaren Grund, weshalb Subaru keine Hydrostößel in seinen, Motoren verbaut?

Hydros sind von gestern. Die modernen hochdrehenden Motoren von heute, die auf Schadstoffarmut, Spritgeiz und dennoch hoher Leistung getrimmt werden, werden ohne Hydros gebaut da Hydros die Anforderungen an hohen Drehzahlen und exakter Ventilsteuerung nicht erfüllen können.


Möglicherweise habe ich es überlesen, aber bei einem, von Subaru so hochgelobten Boxermotor, zum Ventilspieleinstellen die Nockenwellen auszubauen, na vielen Dank, viel Arbeit.

Glaubst du das es bei anderen Herstellern anders ist? Wie soll man denn Ventilstössel wechseln können ohne Ausbau der heute gängigen oben liegenden Nockenwellen?
Andreas

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Baumschubser

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8

Mittwoch, 16. Juni 2010, 23:53

Damit wäre ich beruhigt, das kann ich selbst erledigen.
Dann schon wieder mal eine Frage, diesesmal betriffts den Antrieb:
Habe mich jetzt durch alle möglichen Tests im Internet gelesen, da gibts z.T. widersprüchliche Aussagen bezüglich der Antriebsverteilung bei normaler Fahrt auf Asphalt. Mal ist die Rede von einer Bevorzugung der Vorderache (ich möchte keinen Fronttriebler, der nach Bedarf hinten zuschaltet, wie z.B. bei Honda)), andere sprechen von einer 50/50 permanenten Verteilung, nach Rückruf bei einem Händler gab dieser an, die Antriebsverteilung sei 40% Vorderachse und 60% Hinterachse, wobei sich diese Verteilung, je nach Fahrzustand im Gelände vor vorne nach hinten ändert.
Gibt es vielleicht einen Thread, bei dem das modellspezifisch behandelt wurde, habe über die Suche leider nicht das passende gefunden. Am meisten würde mich der Antrieb der Modelle Outback und Legacy ab Baujahr 2006 bis jetzt interessieren.

Opfert sich noch jemand für eine Antwort,

wenn ja, dann Merci schon mal


Es sind keine widersprüchlichen Aussagen, sondern es liegt an der 3-Teilung des Allradlayouts bei Subaru je nach Getriebe 8)

Mal den aktuellen Outback als Referenz.

Der Handschalter hat grundsätzlich eine Kraftverteilung v.:h. = 50:50. Diese kann je nach Fahrzustand, Fahrbahnverhältnissen nach vorn oder hinten variiert werden! Diese Veränderungen erfolgen selbsttätig, d.h. ohne direkte Eingriffsmöglichkeit durch den Fahrer / die Fahrerin (Ausnahme Impreza WRX STI mit DCCD).
Bei den Automatikmodellen unterscheidet Subaru "Active Torque Split AWD" (kommt bei den Modellen ohne VDC ->"ESP" zum Einsatz) und AWD mit "Variable Torque Distribution" (VTD) (verwendet bei den Modellen mit VDC). Wobei beim aktuellen Outback alle Getriebe- und Motorvarianten über VDC verfügen!
Ersteres ist meines Wissens bei Subaru Standart seit es die ersten Permanentallradler mit AT-Getrieben gibt. Hier ist die grundsätzliche Kraftverteilung 100:0 bis 50:50, d.h. in Fahrstufe "D" ist im Schiebebetrieb bzw. auch beim gleichmäßigen dahinrollen die Hinterachse nicht mit angetrieben! (Deshalb schalte ich meistens vor der Kurve manuell mindestens eine Fahrstufe runter, damit die Motorbremse auch auf die Hinterachse wirkt) Jedoch im Unterschied zum von Dir erwähnten Bsp. Honda (vermutlich CR-V?) reagiert das Allradsystem von Subaru nicht, sondern agiert (dies übernimmt das Automatikgetriebe quasi so nebenbei ;) ).
Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Beim Honda CR-V handelt es sich um ein Hang-on-Allradsystem, also eigentlich ein Fronttriebler, dem man nachträglich noch den Antrieb für die hintere Achse spendiert hat. Die Viscokupplung braucht hier eine stärkere Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterachse, bevor die Kupplung schließt und die hinteren Räder beteiligt. Leider bekommt die Hinterachse nur relativ wenig von der Kraft des Motors ab - mit der Folge, dass sich abseits fester Straßen die Vorderräder eingraben und die Hinterräder nicht genügend Unterstützung bieten :gaehn:

Bei den Automatik-Subarus erkennt die AT-Steuerung den Wunsch des Fahrers /der Fahrerin anhand der Gaspedalbewegung und leitet bereits vorsorglich vermehrt Antriebskraft nach hinten (deshalb "Active Torque Split"). Trotz der Tatsache,dass gelegentlich nur die Vorderachse angetrieben wird, ist es ein permanenter Allradantrieb.
Hier kannst Du sehen, dass trotz eigentlich nur max. 50:50 Kraftverteilung die Automatik die Hinterachse frühzeitig und vollumfänglich mit Kraft versorgt (die Heckschwenks wurden nicht mit der Handbremse, sondern mit einem Gaspedaltritt in der 2. bzw. 1. Fahrstufe erzielt)

Die Automatik-Subarus mit VDC haben eine hecklastigere Auslegung wie S.o.S. schon schrieb, jedoch mit VTD-AWD.


Gruß,
Stephan

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9

Donnerstag, 17. Juni 2010, 09:12

Das sind ja prima Erklärungen, vielen Dank dafür,

für einen Subaru-Anfänger nicht ganzl eicht zu verstehen, werd's aber versuchen. Das Auto das ich im Viesier habe:

Legacy Kombi, 2,5 AT Comfort mit LPG, 4 Gang Automatik. mit VSC
Wenn ich jetzt alles richtdig verstanden habe, ist bei diesem Fahrzeug die Auslegung Hecklastig, Vorne ca. 40, Hinten ca. 60%. Bei
wechselnden Bedingungen ändern sich die Werte, mehr nach vorne oder hinten.

der zweite Wagen wäre ein Outback mit gleicher Motorisierung, aber ohne VSC:
Bei dem wäre dann im Dahinrollen mit wenig Gas ohne Schlupf irgendwo, die 99:1 Verteilung.

Hab' ich das so riichtig verstanden?

(hoffentlich)

Baumschubser

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10

Samstag, 19. Juni 2010, 01:08

So, hab' noch was gefunden bei subaru-presse.de

Zitat

Subaru-Allradsysteme
Konsequente Evolution von 1972 bis 2005

Die konstruktiven Unterschiede der jeweiligen Allradantriebssysteme ergeben sich aus der Notwendigkeit, dass manuelle Schaltgetriebe andere Lösungen erfordern als Automatikgetriebe.

Subaru- Allrad-Systeme mit manuellem Schaltgetriebe

1972: Mechanisch zuschaltbarer Allradantrieb
Die einfachste Form des Allradsystems ist der zuschaltbare Allradantrieb, der üblicherweise Four-Wheel-Drive genannt wird. Beim Subaru Leone AWD bestand der 4WD in der mechanischen Herstellung eines starren Durchtriebs mittels einer Klauenkupplung von der ursprünglich angetriebenen Vorderachse zur Hinterachse.

1980: Mechanisch zuschaltbarer Allradantrieb und "Dual-Range"
Ausgehend vom ursprünglichen System des zuschaltbaren Allradantriebs hat Subaru den Allradantrieb kontinuierlich weiter entwickelt. Der Subaru 1800 (1980) verfügt über ein Schaltgetriebe mit zuschaltbarem Allradantrieb und Getriebeuntersetzung "Dual-Range". Durch Ziehen des Hebels verbindet eine Schiebemuffe im Getriebe eine Zahnradpaarung und stellte den Verteilerantrieb zur Hinterachse. Die zweite Hebelstufe aktiviert das Untersetzungsgetriebe und den "Dual-Range"-Status.

1983: Pneumatisch zuschaltbarer Allradantrieb
Auch bei Libero (1983) und Justy (1984) setzt Subaru auf Schaltgetriebe mit zuschaltbarem Allradantrieb, doch die Zuschaltung erfolgt jetzt elektropneumatisch per Knopfdruck über einen Schalter im Schalthebel. Dabei wird eine Membrandose am Getriebe über ein Magnetventil an einer Seite mit dem Unterdruck des Motors verbunden, auf der gegenüberliegenden Seite wirkt der atmosphärische Druck auf die Membran. Diese Druckdifferenz aktiviert eine mit der Membran verbundene Schaltwelle, die wiederum eine Schiebemuffe betätigt. Diese Schiebemuffe stellte die kraftschlüssige Verbindung zum Verteilerantrieb sicher.

1987: Permanenter Allradantrieb
Mit dem Coupé XT beginnt bei der IAA 1987 die Ära des permanenten Allradantriebs bei Subaru. Erstmals kombiniert Subaru den Allradantrieb eines Modells alternativ sowohl mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe als auch mit einem Viergang-Automatikgetriebe. Bei der handgeschalteten Variante verteilt das Mittendifferential die Antriebskraft jeweils zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse, bei auftretenden Drehzahlunterschieden zwischen den Achsen lässt es sich elektro-mechanisch sperren: Ein elektrischer Schalter aktiviert eine mechanische Sperrklinke immer zu 100 Prozent.

1988: Permanenter Allradantrieb mit Viskosperre
Beim Legacy der ersten Generation setzt Subaru erstmals ein Mittendifferential mit selbstsperrender Viskokupplung ein. Grundsätzlich ist der Aufbau des Getriebes identisch mit dem XT, doch sperrt die Viskosperre im Mittendifferential abhängig von der Größe der Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterachse selbsttätig und stufenlos bis zur vollen Sperrung des Differentials. Diese Konstruktion - Mittendifferential mit Viskosperre - wird heute noch in den aktuellen Modellen mit Schaltgetriebe verwandt.

2005: STi-AWD mit Planetenrad-Mittendifferenzial, Helical LSD, DCCD
Der Impreza WRX STi, Basisfahrzeug des Impreza WRC, variiert die Grundkonstruktion nach sportlichen Vorgaben: Das Sechsganggetriebe ist mit einem als Planetenradsatz ausgeführten Mittendifferential ausgestattet. Befindet sich die Kupplung in der Lösestellung, beträgt die Drehmomentverteilung zwischen Vorder-Hinterachse 36:64 Prozent. Diese Drehmomentverteilung kann der Fahrer manuell variieren. Über einen Drehschalter betätigt der Pilot eine elektromagnetische Kupplung, die den Planetenradsatz entsprechend seiner Vorgabe sperrt (DCCD - Driver Controlled Centre Differential). Bei maximaler Sperrung des Planetenradsatzes beträgt die Kraftverteilung Vorder-Hinterachse 50:50 Prozent. Die Eingliederung eines Helical LSD in das Frontdifferenzial optimiert die Traktion der Vorderräder bei Kurvenfahrten

Subaru- Allrad-Systeme mit Automatikgetriebe

1981: Automatikgetriebe mit Mehrscheibenübertragungs-4WD
Das bahnbrechende System des "multiplatetransfer-4WD" (MP-T = Mehrscheibenübertragungs-4WD) nutzt den Hydraulik-Druck des Automatikgetriebes und kombinierte die Automatik mit einem Allradantrieb, der sich während der Fahrt durch simplen Knopfdruck zuschalten ließ. Das System besteht aus einer Kupplung mit sieben Scheiben auf der Ausgangsachse, die mit der hinteren Antriebswelle verbunden ist. Bei zugeschaltetem Allradantrieb wird während der Fahrt Hydraulik-Druck aus der Getriebe-Ölpumpe automatisch in die Mehrscheibenkupplung übertragen, die einkuppelt und Drehmoment auf die hintere Antriebswelle überträgt. So gleicht MP-T Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterrädern aus. Beim Modus "Auto-4WD" stellt sich das Fahrzeug auf einen "intelligenten" Allrad-Modus ein, in dem der Hydraulik-Druck für die Mehrscheibenkupplung durch den Tritt auf die Bremse und das Einschalten der Scheibenwischer (sic!) aktiviert wird.

1987: Permanenter Allradantrieb
Beim Subaru XT mit Viergang-Automatikgetriebe ACT-4 (ACT = Active Control of Torque = Aktive Drehmoment Verteilung) erfolgt die Drehmomentverteilung differenziert: mechanisch zur Vorderachse durch ein Paar gleich großer Zahnräder, hydraulisch zur Hinterachse durch eine im Ölbad laufende Lamellenkupplung.

1989: ECVT-Getriebe und zuschaltbarer Allradantrieb
Beim Justy mit ECVT-Getriebe (1989) wird der Allradantrieb per Knopfdruck im Schalthebel zugeschaltet. Der Schalter betätigt hydraulisch eine Schaltwelle, die über eine Schiebemuffe den Verteilerantrieb kraftschlüssig verbindet.

1991: Permanenter Allradantrieb mit VTD
Mit dem Gran Turismo SVX (1991) führt Subaru das weiterentwickelte Automatikgetriebe mit der variablen Drehmomentverteilung VTD (Variable Torque Distribution) ein: Ein Mittendifferential bestehend aus einem Planetenradsatz und ein Hinterachsdifferential mit Viskokupplung leitet die Motorkraft im Normalfall zu 36 Prozent an die Vorderräder und 64 Prozent an die Hinterräder. Bei Kraftschlussveränderungen verteilt die Elektronik das Drehmoment neu an die Räder, die unter den jeweiligen Bedingungen die beste Traktion liefern. Die hydraulische Lamellensperre sperrt stufenlos den Planetenradsatz bei auftretenden Drehzahlunterschieden zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Viskokupplung sorgt an der Hinterachse dafür, dass keine Kraft am durchdrehenden Rad sinnlos verpufft.

1998: Permanenter Allradantrieb mit VTD und Vehicle Dynamics Control
1998 integriert Subaru VTD und die Fahrdynamikregelung Vehicle Dynamics Control in die Topmodelle der Legacy-Baureihe. Die "Hardware" (die Konstruktion des VTD) bleib gleich, die elektronische Kontrolle wird durch die optimierte Sensorik des Steuergerätes der Vehicle Dynamics Control über die CAN-Kommunikation deutlich verbessert.

2004: Permanenter Allradantrieb mit optimierter VTD und Vehicle Dynamics Control
Beim neu entwickelten Fünfgang-Automatikgetriebe mit VTD über einen Planetenradsatz kann die Lamellensperre das Antriebsmoment für die Vorder- und Hinterachse in einem relativ großen Bereich verändern. Deshalb eignet sich das Automatikgetriebe mit VTD besonders für Fahrzeuge mit der Fahrdynamikregelung Vehicle Dynamics Control, denn dessen Steuergerät kommuniziert mit dem Getriebesteuergerät. Erkennt das Steuergerät für die Vehicle Dynamics Control ein Unter- oder Übersteuerverhalten des Fahrzeugs, sendet es entsprechende Informationen zum Getriebesteuergerät. Dieses reduziert über die Regelung der Lamellensperre das Antriebsmoment der instabilen Achse.

Über dieses System verfügen alle Legacy 3.0 ab Modelljahr 2004.



Gruß,
Stephan

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11

Samstag, 19. Juni 2010, 01:13

Ich schon wieder

So, noch Nachschub aus derselben Quelle!

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Insgesamt waren es mehr als 10000 Zeichen - das wollte die Forensoftware nicht :grummel:


Zitat

Technik im Detail

Aufbau und Funktion der Lamellensperre (Automatikgetriebe mit VTD)

Das Ausgangsdrehmoment vom Getriebe zum Planetenradsatz wird auf das Primärsonnenrad übertragen, das seinerseits die Planetenräder antreibt. Diese befinden sich in kraftschlüssiger Verbindung mit dem Planetenradträger, der mit dem Abtriebszahnrad zur Vorderachse verbunden ist. Die hinteren Planetenräder treiben über das Sekundärsonnenrad die Abtriebswelle zur Hinterachse an. Die Verteilung der Antriebskraft zur Vorder- und Hinterachse erfolgt im Endabtrieb. Die Lamellensperre sperrt bei auftretenden Drehzahlunterschieden zwischen Vorder- und Hinterachse den Planetenradsatz. Die normale Drehmomentverteilung (36:64 Prozent) kann durch die Lamellensperre stufenlos geändert werden. Dabei richtet sich der Sperrgrad nach der Höhe der Drehzahldifferenzen und kann bei sehr hohen Drehzahlunterschieden 100 Prozent betragen. Bei voll gesperrten Planetenradsatz entfallen 60 Prozent des Antriebsdrehmoments auf die Vorderachse und 40 Prozent auf die Hinterachse.

Aufbau und Funktion der Lamellenkupplung (Automatikgetriebe ACT-4)

Die in einem Ölbad laufende Lamellenkupplung besteht aus abwechselnd angeordneten Außen- und Innenlamellen. Die Außenlamellen (Stahllamellen) sind kraftschlüssig mit dem Planetenradträger verbunden. Die Innenlamellen (Reiblamellen) sitzen auf dem Lamellenträger der kraftschlüssig mit der Abtriebswelle der Hinterachse verbunden ist. Der im Endabtriebsgehäuse untergebrachte Kolben wird hydraulisch betätigt. Der am Kolben anliegende Öldruck wird über ein kennfeldgesteuertes Lastmagnetventil beeinflusst, das getaktete Signale vom Getriebesteuergerät erhält. Die wichtigsten Eingangssignale für das Automatiksteuergerät zur Regelung der Sperre sind die Drehzahlsignale der Geschwindigkeitssensoren 1 und 2 und die Eingangsinformationen vom Steuergerät der Fahrdynamikregelung. Dadurch erkennt die Elektronik die Last des Fahrzeuges und eventuell auftretende Drehzahldifferenzen zwischen den beiden Achsen. Auf der Basis dieser Informationen berechnet das Steuergerät für jeden Fahrzustand den optimalen Öldruck am Kolben der Lamellenkupplung (Allradkupplung): Je höher der Druck ist, der auf das Lamellenpaket wirkt, desto größer ist der Anpressdruck des Kolbens, desto größer ist die Antriebskraftverteilung zur Hinterachse.

Aufbau und Funktion der Viskosperre (Schaltgetriebe mit Mittendifferential)

Innerhalb eines nach außen abgedichteten Gehäuses mit Nabe sind Innen- und Außenlamellen abwechselnd mit der Nabe und dem Gehäuse verdrehfest verbunden. Die Scheibenpakete laufen dabei in Silikonöl, Innen- und Außenlamellen berühren sich bei Drehung nicht. Die Außenlamelle dreht sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Die Innenlamelle steht still. Durch die Bewegung der Außenlamelle wird die berührende Flüssigkeit mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt.

Entsteht zwischen dem Gehäuse (Außenlamellen = Verbindung zur Vorderachse) und Nabe (Innenlamellen = Verbindung zur Hinterachse) eine Drehzahldifferenz, z. B. weil ein Rad oder eine Achse Schlupf aufweist, so bewirkt diese Strömungsdifferenz eine "Scherkraft", welche als Widerstand auf die rotierende Außenlamelle wirkt. Durch die Scherwirkung wird Drehmoment zwischen den Lamellen übertragen. Bezogen auf die Innenlamelle wirkt die "Scherkraft" als Antriebskraft. Vergleichbar ist dies mit einem Löffel, den man durch ein Honigglas zieht. Zieht man den Löffel sehr langsam durch den Honig, bleibt das Glas auf dem Tisch stehen. Zieht man den Löffel schnell, wird das Glas mitgezogen.

Bei anhaltenden Drehzahldifferenzen erwärmt sich das Silikonöl und dehnt sich im Gehäuse entsprechend aus. Im Gegensatz zu den meisten Flüssigkeiten verdickt sich das Silikonöl bei steigender Temperatur. Der Druck in dem geschlossenen Gehäuse nimmt zu, und ab einem bestimmten Punkt werden Außen- und Innenlamellen zusammengepresst. Das Mittendifferential wird voll gesperrt und eine starre Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse hergestellt. Die 100-prozentige Sperrung des Differentials wird auch als "Hump-Effekt" (Buckel-Effekt) bezeichnet. Verringert sich nach dem "Hump-Effekt" wieder die Drehzahldifferenz, verringern sich auch die Temperatur und damit der Druck im Gehäuse: Die Viskosperre kehrt wieder zum normalen Betriebszustand zurück.

Helical LSD

Grundmerkmal des Helical LSD ist die Schraubenverzahnung (engl. helical), deren prinzipbedingte Reibung und deren zusätzliche Kräfte (wegen des Flankenwinkels der Verzahnung) zu Gegenkräften am Gehäuse führen und an den Kontaktstellen zusätzliche Reibung verursachen. Das Helical LSD gehört zur Kategorie der drehmomentfühlenden, so genannten Torsen-Differenziale (Torsen = TORque SENsing).

Die Sperrwirkung wird durch die Drehzahldifferenz hervorgerufen und die Sperre versucht, die Drehzahldifferenz klein zu halten. Die Sperrwirkung tritt erst ein, wenn eine Drehzahldifferenz auftritt. Beim Anfahren auf unterschiedlich griffiger Fahrbahn muss erst einmal ein Rad durchdrehen, bevor die Sperre das Antriebsmoment auf das Rad mit guter Bodenhaftung umverteilt. Beim Einfahren einer Kurve unter Last (mit Antriebsmoment, Fuß auf dem Gas) erlaubt die Sperre zunächst eine Ausgleichsbewegung der Räder, mit steigender Drehzahldifferenz wird allerdings Moment auf das kurveninnere Rad umverteilt. Die Reibwirkung entsteht durch Reibung am bzw. im Gehäuse, durch Reiblamellen oder durch Reibung in gleitenden Gewinden. Sie beruht auf den Gesetzen der Coulombschen Reibung, d.h. die Sperrwirkung ist unabhängig von der Drehzahldifferenz. So lange Antriebsleistung übertragen wird, sperrt das Helical LSD. Auch bei weiten Kurven führt das dazu, dass das Differenzial das Fahrzeug wieder auf Geradeaus-Kurs bringen will. Das Sperrdifferenzial fördert in diesem Fahrzustand ein Untersteuern.


Gruß,
Stephan

Inno

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Samstag, 19. Juni 2010, 19:34

Ist ja supi, das hab ich nicht gefunden,

jetzt kenn ich mich aus und hab' mir einen Outback 2,5 mit Gas, Automatik, Bauj. 2007 mit 54.000 km gekauft (heute, bekommen werd ich ihn nächste Woche :-))).)
Nach Probefahrt ein prima Auto, ein Fan mehr.

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