Irgendwann im letzten Jahr reifte bei mir der Entschluss, ein neues Auto zu kaufen. Nach 8 Jahren war ich mit dem alten zwar immer noch recht zufrieden, aber er wurde auch langsam anstrengend. In der Stadt fuhr es sich noch angenehm, aber da der Wagen ein Schaltgetriebe hatte, nervte die ewige Schalterei im Stadtverkehr immer mehr. Beim Beschleunigen auf der Autobahn merkte ich förmlich, wie ihm bei höheren Drehzahlen die Kraft ausging. Auch das Innengeräusch empfand ich außerhalb des städtischen Verkehrs als viel zu laut.
Ich fasste den Entschluss, mich nach einem komfortableren, laufruhigem Auto umzusehen und die wahrscheinlich allseits bekannte Sucherei ging los. Mit einer Körpergröße von fast 2 Metern und langen Beinen waren erstmal Ein- und Aussteigen und Probesitzen und angesagt. Ich wollte nicht mehr in stark gebückter Haltung in das Fahrzeug kriechen müssen, aber zu einem SUV konnte ich mich auch nicht durchringen. Zumal meine Frau entschieden dagegen protestierte. Die Firma Subaru hatte ich bis dato nicht wirklich als ernstzunehmenden Autohersteller präsent, was sicherlich zu einem großen Teil an der oftmals stark selektierten Darstellung der Autowelt in den üblichen Zeitschriften liegt und auch daran, alles was einen Allradantrieb hat, in die SUV/Geländefahrzeug-Ecke zu packen. Was sie zwar auch sind, aber eben nicht nur. Bisher glaubte ich, keinen Allradantrieb in Norddeutschland zu brauchen, aber dieser Winter hat mich ganz schnell davon kuriert.
Zugegeben, ich war recht skeptisch, ging dann aber doch mal zum Händler. Zunächst hatte ich mich etwas auf den neuen Legacy Kombi „eingeschossen“. Als der Händler mir jedoch zeigte, das der Outback nahezu die gleichen Ausmaße hat wie der Legacy, aber eben eine höhere Bodenfreiheit hat, wollte ich das Anfangs kaum glauben. Aber es stimmt. Ein- und Aussteigen war in den Outback geradezu ein Vergnügen nach der Kraxelei in die Autos anderer Hersteller. Wir vereinbarten eine Probefahrt, bei der ich das Vergnügen hatte, den Legacy Kombi 2,0 und den Outback als Diesel und als 2,5i fahren zu können. Schon nach sehr kurzer Zeit begeisterten mich die Boxermotoren mit ihrer phänomenalen Laufruhe. Es gab an diesem Tag kein schlechtes Auto, sondern nur unterschiedliche Gewichtungen in meiner Bewertung. Der Legacy Combi 2,0 liegt wie das besagte Brett auf der Straße und lässt sich gut beherrschen, was auch für die anderen Fahrzeuge gilt. Die Übersichtlichkeit der Fahrzeuge und die Platzverhältnisse im Innenraum sind im Vergleich zu vielen anderen Autos dieser Klasse prima. Der Motor hätte aber ruhig noch etwas mehr Druck haben können. Der Diesel im Outback ist ein Sahnestück und nach kurzer Betriebszeit von einem Benziner kaum zu unterscheiden, aber ich fahre nicht genug, damit sich das rechnet. Außerdem gibt es ja noch kein CVT Getriebe für den Diesel. Der Outback 2,5i im der Active Ausstattung mit CVT passte einfach. Er fährt sich trotz seiner Höhe wie ein „normaler“ Kombi, ist aber gerade auch deswegen etwas empfindlicher bei starkem Seitenwind, was aber verständlich ist und nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt. Die leicht erhöhte Sitzposition habe ich bereits nach sehr kurzer Zeit gemocht. Ein- und Aussteigen ist wunderbar einfach, entspannt und bequem. Das Auto fährt sich gut, hat das gewisse „mehr an Power“ ohne gleich eine Rennmaschine sein zu wollen und ist sehr gut und durchdacht ausgestattet. Ein Navi wollte ich nicht. Die Zubehörliste war kurz und für mich nicht besonders interessant. Das Automatikgetriebe hat im Kickdown eine kurze „Gedenksekunde“, aber dann zieht der Wagen einfach nur noch nach vorne. Bei gefühlvoller Betätigung des Gaspedals reagiert das Auto hingegen sofort. Ist die Wunschgeschwindigkeit erreicht, gleitet man dahin. Der Wagen ist laufruhig und erst bei hohen Geschwindigkeiten (ab 160) ist ein Wind-Außengeräusch an den großen Außenspiegeln(endlich sieht man mal was!) wahrnehmbar. Innen ist die Verarbeitung sehr gut, aber einige technische Details sind irritierend(Einstellen Freisprechanlage und Abspeichern der Telefonnummern, zumal die Anlage nur Englisch kann und etwas arg basslastig ist).
Bisher habe ich in diesem Winter knapp 2800 km in der norddeutschen Tiefebene und im Stadtverkehr zurückgelegt. Die vom Werk vormontierten Reifen mögen nicht der ganz große Wurf sein, aber bisher fühlte ich mich mit Ihnen stets sicher unterwegs. Allerdings bin ich auch ein großer Freund der angepassten Geschwindigkeit. Rennen können andere fahren und schließlich kann ja jeder Trottel ein Gaspedal durchdrücken. Ich bin bei Schnee und Eis überall ohne komplizierte Fahrmanöver durchgekommen, das Auto wird schnell warm und die Sitze sind absolut langstreckentauglich. Dabei sitzt es sich entspannt und mit einem sicheren Gefühl. Das Platzangebot ist wunderbar großzügig. Bei der Parkplatzsuche muss man dann schon mal eine enge Parklücke sausen lassen, schließlich ist der Wagen ziemlich lang. Aber das gehört nun mal dazu, wenn das Auto etwas größer ausfällt. Der Verbrauch ist bisher nicht wirklich aussagekräftig, liegt aber im Durchschnitt zwischen 8,4 und 9,5 Litern je 100km. Für ein Fahrzeug dieser Art, Größe und Ausstattung ist das zwar nicht wenig, im Vergleich zur Konkurrenz aber im Rahmen des üblichen. Wirklich fehlen tut mir eine Motoröltemperaturanzeige und eine Anzeige über den Wischwasserstand( den Füllstand des Tanks kann man nicht sehen, da der Tank im Fahrzeug verbaut ist).
Das perfekte Auto gibt es natürlich nicht, aber mir gefällt er schon sehr.
So, das wars erstmal.