Subaru Community

Hallo an alle Subaru-Freunde
Wie wahrscheinlich viele Kaufinteressenten die sich zögerlich an eine für Sie neue Automarke herantasten, stöberte auch ich im Internet nach Erfahrungsberichten und Tests für den zunächst „alten“ und dann den neu erschienenen Subaru Outback MY10. Nun gebe mal ich meinen Senf dazu.

Mein Interesse galt zunächst einem gebrauchten Outback Exklusive Diesel der Modelljahre 08/09. Ein bischen Höher, um das Kreutz zu schonen. Ein Sparsamer/Leistungsstarker Diesel (für Schaltfaule Berliner Stadtfahrer die Automatik nicht mögen) mit ausgereifter Ausstattung, höherem Nutzwert wie sie zumindest mein kürzlich geklauter VW Golf Highline IV mit saustarkem Pumpe Düse und mit großem Navi Bj.2001 210000km hatte. An die für mich gewohnte Ausstattung wird sich mein Outback hier noch einige Male messen müssen, und meinen Anspruch bei einem Kaufpreis von ca. 37.500,-€ mindestens 10-12 Jahre zu halten noch beweisen.

Wie schon hier einige Male teils heulend von der Fangemeinde beschrieben ist der Vorgänger-Outback der Jahre 08/09 mal abgesehen vom Heck eine schöne legere ansprechende, zeitlose Gestalt. Und gebraucht (wenn zu bekommen) für 25.000 -30.000€ durchaus luxuriös ausgestattet. Auf der Suche nach dem alten Outback ist mir in einigen Autohäusern natürlich auch der „neue MY10“ begegnet und war von seinem wuchtigem äußerem regelrecht erschlagen. Die Karosserieform war nicht mehr aus einem Guss, aber das Interieur erlebte einen kleinen Quantensprung. Das Raumgefühl ist immens. Ich als zweifacher Familienvater sah aber immer mehr Vorteile im neuen Model. Wer Kleinkinder im Fond platzieren muss wird den Platz nicht mehr missen wollen. Als Landei wäre es vielleicht noch der Forester mit seinem geilen großem hellem Schiebedach geworden, aber in der Stadt ist dieser gerade beim einparken in engen Lücken für meine Frau einfach zu hoch und nicht übersichtlich genug.

Lange Rede…Kurz vor Weinachten bekam ich meinem Outback Comfort Diesel. Und es viel Schnee. Wir erinnern uns viel Schnee. Eigentlich wollte ich als gern auch mal sportlich fahrender Familienvater mir nur auch mal einen Allrad gönnen dürfen. Aber meine Kaufentscheidung das mehr an Geld zu investieren wurde gleich in diesem Winter bestätigt. Während andere KFZ’s einschließlich meiner Frau Ihr Polo aus den festgefahrenen und vereisten Parklücken in unserer Stadt selbst mit anschieben und streuen weder raus noch reinkamen, musste ich aufpassen nicht schon auf dem Bürgersteig zu stehen. Zuvor war aber erst einmal ein Reifenneukauf angesagt. Der Werksseitig verbauten Outlander probier ich im Sommer noch mal, aber für den Winter gibt es weitaus bessere Reifen. Wer mag das schon wenn in der engen Stadt bei Kurvenfahrten und vereisten Straßen auf einmal das Heck mit einem nagelneuen Auto unerwartet Wegdriftet.
Meine eindeutige Empfehlung als echten (nicht nur M+S) Winterreifen dazu der finnische nokian WR-G2-SUV 225/60R17-103-V-XL als ehemals überzeugter („Werbe- und ADAC-geblendeter“) Conti-fahrer. Ob er auch die Sommer durchhält berichte ich im Herbst, aber ein kleiner Index auf dem Reifen Verrät all-weather . Wäre Wünschenswert den ich habe diese gleich mit einen solchen Anspruch auf die originalen ALU’s raufziehen lassen.

Ende Januar ein Schreck. Wir hatten -20° in der Nacht. Auf der Fahrt zur Arbeit (Motor war schon warm) ich schere aus und will überholen und der Motor nimmt plötzlich kein Gas mehr an. Diese Prozedur mehrmals bei mittlerer Beschleunigung, und trete ich die Kupplung geht der Motor sogar aus. Was war passiert!: Nach Anruf bei der Subaru Assistence kam nach 5 Stunden endlich ein Abschlepper. Inzwischen hatte ich mein Auto schon in die Warme Werkshalle gefahren. In meinem Maschinenbaukollegium hatten wir gemutmaßt das der Sprit eingefroren wäre, und diesen wollte ich erst mal auftauen. Der Subaru hatte noch Erstbetankung aus dem Sommer (Als die Fahrzeuge aus Japan kamen) und seit dem hatte ich erst 2 mal Winterdiesel getankt. Zwar tanke ich Ultimate von ARAL und der ist als einziger garantiert bis -33° Frostsicher, aber der Rest Sommerdiesel der jetzt wohl bei fast leerem Tank in die Leitung floss flockte aus. Der nette her Abschlepper bestätigte mir dieses Theorie jedenfalls, zumal schon er den ganzen Tag mit solchen Phänomen bei vielen Autotypen kämpfte. Jedenfalls viel mein Entschluss nun doch nicht den Wagen vorsichtshalber erst mal Abschleppen zu lassen. Und fuhr erst zu Shell und elf, diese wollten mir zwar versichern, konnten mir beide aber nicht schriftlich in irgendeiner Form garantieren das Ihr Sprit bis -22° frostsicher sei. Der Weg führte mich also wie gewohnt zu ARAL. Nachdem ich jedenfalls daraufhin mein Auto wiederum mit Ultimate (ohne Frostzusätze wie sie wohl u.a. die Taxifahrer in Berlin wohl benutzen, und auch nicht mehr erhältlich war) Volltankte trat das Problem auch nicht mehr auf. Also wenn im Schauglas beim Tanken der Diesel schon beschlägt/kristallisiert, Finger weg. Die hochleistungs-Einspritzer mit Ihren feinen Düsen mögen das nicht.

Um mein Auto einzufahren habe ich mehrfach in der Weihnachtszeit die Autobahn genutzt und taste mich nun nach dem kleinen Dämpfer und inzwischen 1800 km langsam immer mehr an die Grenzen des Autos. Und diese scheinen hoch zu sein.
Gewöhnungsbedürftig ist die große Motorhaube, welche beim Fahren in der Stadt schwer die Grenzen des Autos erkennen Lassen. Zumal beim öffnen man denken Könnte ich kann hier bequem noch zwei Koffer in den sehr aufgeräumten, übersichtlichen verbauten Motorraum hineinlegen. Das Fahren als solches ist sehr angenehm. Das Lenken ist sehr spontan und präzise (Wohl noch besser dank der neuen nokian Reifen), Durchzugskraft aus einer hohen Bandbreite, wobei hier aber der Drehzahlmesser im Auge behalten werden sollte. Die ersten beiden Gänge wirken auf Grund des Beschleunigungspotenzials sehr Kurz und man ist schnell am „roten“. Das Motorgeräusch erinnert von innen im Drehzahlkeller ein wenig an einen Traktor, welches man von außen aber ganz anders und so meine ich wesentlich leiser wahrnimmt.

Das Interieur wirkt nicht nur sehr solide. Zwar hätte ich mir eher das Formschönere Lenkrad des Vorgängers gewünscht aber dann hätte ich auch keine Bedienung am Lenkrad für die Freisprecheinrichtung gehabt. Diese ist nämlich Bestandteil des Radio-CD-Systems. Dieses selber wirkt optisch sehr ansprechend und in seiner Funktion und im Empfang sehr solide(wie Blaupunkt halt) ist aber für audiophile anspruchsvolle Genießer in Verbindung mit den (oder gerade durch die ) schlecht positionierte no-budget-Frontlautsprecher nicht wirklich gut gelungen. Da wäre ich noch dankbar für Klangbringende (nicht Basstuben-) Tipps. Ein wenig bedauere ich die Entscheidung gegen das Navi, den jenes System hatte als Schmankerl ein digi.Soundprozessor für verschiedene Klangmodi. Aber Navi heißt auch wieder Diebstahlrisiko und da bin ich nun schon zweimal geläutert. Das Nachrüst-Navi als Option von Subaru scheint wohl vielversprechend von OEM-Clarion zu sein aber hat auch kein DSP und bringt zudem nur bei neupositionierten, hochwertigen Hochtönern etwas. Die Lüftung ist sehr gut, das Klimateil schon fast wieder zu komplex für ein Intuitives Anwählen. Überhaupt muss ich aber sagen das sämtliche Bedienelemente nach wenigen Fahrten blind zu Bedienen sind, selbst wie in einem Test bemängelt die Schalter für Sitzheizung. Diese leuchten Übrigens nicht nur selbst, sondern die Komplette Mittelkonsole wird über eine Bläuliche Diode welche versenkt im Himmel platziert ist dezent ausgeleuchtet. Das Cockpit und Interieur ist optisch übrigens sehr gut und hochwertig gelungen, welches mir nicht nur neidische VW-Dienstwagenfahrer sondern auch Lexus-fahrer bestätigen. Derer erste Griffe gingen immer über die silberfarbenen Verblendungen welche wie Gebürstetes ALU wirken. Ansonsten hatte ich eigentlich nur mit dem Fehlen eines Handfesten Hebels für die Bremse zu Kämpfen. Die Umstellung ist groß. Denn sich unter anderem bei der Ausfahrt aus dem Parkkeller eines Einkaufcenters auf eine elektronische Rückfahrbremse zu verlassen, wenn mehrere Fahrzeuge hinter einem Rollen, ist mir eigentlich ein Greul. Aber ich muss gestehen, es funktioniert super, selbst nach dem parken einfach Anschnallen Gang einlegen und Kupplung kommen lassen – die Handbremse löst automatisch, auch wenn ich aus Tradition den Schalter lieber auf Höhe der ehemaligen Handhebelposition hätte.

Was sich zum VW vermisse: ist die praktische aufrollende Netztrennwand zum Kofferraum um diesen bis oben hin beladen zu können. Eine Kofferraumklappe welche ich auch teils öffnen kann ohne alles ausladen zu müssen. Im Gegensatz dazu wiederum einfach super das ich die Kofferraumabdeckungs-Rollo unter der Kofferraumklappe verstauen kann. Eine Füllstands-Kontrolle für mein Scheibenwischwasser. Eine Digitale Uhr die nur 12 statt 24 Stunden anzeigt ist auch nicht mehr zeitgemäß SUBARU. Automatisches schließen von Scheiben und Schiebedach über Schlüssel wären eigentlich auch ein muss.

Jetzt mal ein zwischen-Fazit. Seine Zuverlässigkeit muss mir Subaru erst noch beweisen. Aber den Wechsel von der mir Jahrelangen gewohnten VW-Technik und typischen Optik bereue ich in keinster Weise. Und dass er in seinem Erscheinungsbild ein Individualist sein darf, muss man sich erst mal verdienen. In meiner privaten Umgebung kommt er jedenfalls gut an, und unterscheidet sich nicht nur noch durch ein mehr oder weniger an überteuerten Zubehör der Einheitskarossen.
Nebenbei hoffe ich übrigens dass es die Türschonerleisten und die Multifunktions-Dachreling wie auf den amerikanischen Markt hier auch bald als Zubehör zu kaufen gibt. Diese haben nämlich einen immens hohen Nutzwert.

So jetzt mal ne Pause, ich fahre nun zum ersten Mal in die Waschanlage
Gruß
:heulerubaru Legacy Outback :heuler: Comfort Diesel , 1800km