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Mecki

Anfänger

  • »Mecki« ist der Autor dieses Themas

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Montag, 24. September 2018, 06:28

Zustand untenrum und die Vorgeschichte

Hallo Kawakawa,

ja, über die andere Winter-Situation in der Schweiz hatte ich mir vor dem Kauf auch Gedanken gemacht. Ich habe mir den Wagen deshalb zusammen mit einem Freund auch sehr genau beim Händler in der Schweiz auf der Bühne angeschaut.
Der GTÜ Prüfer, der den Wagen unmittelbar nach dem Import vor zwei Jahren sah, fand den Unterboden sehr gut. Ebenso fand ihn meine Werkstatt gut, wo ich ihn diesen September hatte.
Also kann ich nicht sagen, dass er schlechter ist als einer aus D.

Die Vorgeschichte dieses Wagens hatte mich anfangs doch sehr beschäftigt:

ich hatte die schweizerischen Papier vorab in Kopie vom Händler bekommen und konnte so den Vorbesitzer kontaktieren. Er erzählte mir, dass er den Wagen bei einem Subaru Händler in Zahlung gegeben hatte - er hat dafür soweit ich mich erinnere nur 600 CHF bekommen - und einen neuen Subaru gekauft.
Der Händler hätte ihm erklärt, dass der Wagen Schrott ist, weil der Hinterachshilfsträger defekt sei und sich eine Reparatur nicht mehr lohne.

Bei diesem Händler hat ihn mein Händler aufgekauft. Der hat mehrere Werkstätten und richtet die Autos wieder her und verkauft sie, wie ich finde, recht günstig.
Er hat ihn mir ja mit frischem MFK verkauft.

Dazu muss man wissen, dass der schweizerische TÜV (MFK) viel schärfer ist als unserer. Das haben mir zwei deutsche Werkstätten bestätigt. Wenn da ein Problem gewesen wäre, hätte mein Händler ihn nicht durch den MFK bekommen. Wenn ein Händler in CH mehrfach mit seinen Wagen beim MFK durchfällt, hat er mit Sanktionen zu rechnen, d.h., ab einer bestimmten Anzahl von Rückweisungen darf er nicht mehr mit seinen Wagen vorfahren.

Im Endeffekt war der Hilfsrahmen noch in Ordnung, er musste nichts daran tun. Er musste an meinem Wagen nur einen Stoßdämpfer erneuern (leider hat er nur einen erneuert) und die Bremsbeläge.
Den Bereich um den Hinterachshilfsträger hat er gereinigt und mit etwas Farbe übersprüht. Das wollte ich so, nachdem mein Freund und ich ihn angesehen hatten.
Der GTÜ-Mann sah das natürlich, aber er konnte daran nichts Verwerfliches sehen oder einen Defekt erkennen. Ich denke, er wusste schon, wohin er genauer sehen muss.

Das Einzige, was mich wirklich stört ist der Kantenrost unten an den Falzen an den Längsseiten und die weiter oben beschriebenen Roststellen an den Kotflügeln.
Das lasse ich alles demnächst machen.
(Es gibt eine Grafik von Subaru, wo man sehen kann, wie großflächig und an den wichtigen Partien der Wagen verzinkt wurde.)

Meine hiesiger Werkstattmensch meinte zu dem Hilfsträger, dass der kein kritisches Teil ist, sie bisher nur sehr wenige erneuern mussten und dass das relativ einfach geht.
Ich war am Anfang besorgt, weil in einem amerikanischen Forum jemand berichtet hatte, dass beim Ausbau des Hilfsträgers im Unterboden eingeschweißte Halteschrauben abgebrochen waren und dass das ein ziemlicher Aufwand war, das wieder hinzubekommen.

Vielleicht hängt der gute Zustand auch damit zusammen, dass der Vorbesitzer in seiner Garage eine Grube hatte und die Ölwechsel selbst gemacht hatte. Vielleicht hat er sich auch immer den Unterboden angeschaut und gereinigt usw.

In der Schweiz sind die Werkstattkosten auch viel höher als bei uns. Damals, 2016, lag der Stundensatz bei meiner freien Händler-Werkstatt schon bei 120 CHF (zum Vergleich: bei einer freien Werkstatt in Friedrichshafen damals bei 60 EUR brutto) .
D.h., ab einem gewissen Reparaturbedarf lohnt sich das für einen schweizerischen Fahrzeugbesitzer nicht mehr.
Deshalb werden solche Wagen auch oft nach D verkauft, wo sie wieder hergerichtet werden. Fa. Zimmermann in Friedrichshafen z.B. holt sehr viele, auch sehr hochwertige Wagen aus der Schweiz und richtet sie wieder her.

Mein Fazit:

man kann auch in der Schweiz gute und schlechte Wagen erwischen wie bei uns. Ich kann nach meiner Erfahrung beim Kauf keinen prinzipiell schlechteren Zustand sehen weil in der Schweiz wohl mehr gestreut wird als bei uns.

Ich würde aber keinen Wagen ohne frischen MFK (max. 6 Monate) kaufen, das gibt doch einige Sicherheit.
Da fallen schon mal die kleinen Kiesplatzhändler in der Regel weg, die einem alles andrehen wollen (so erlebt in Zürich und Kreuzlingen).

Viele Grüße

Mecki

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Mecki« (24. September 2018, 06:40)