Hallo Lilia,
du scheinst noch nicht recht zu wissen, in welche Richtung es überhaupt gehen soll. Deine Bedenken hinsichtlich der Qualität will ich erstmal ausräumen.
In unserer Familie fahren sowohl Subarus als auch Toyotas. Der 1990er Legacy 2.2 (360.000 km, bei 17.000 km gekauft) wurde vom 2004er Outback 2.5 (bislang 55.000 km) abgelöst, daneben gibt es noch einen 1998er Toyota Corolla 1.3 (bis jetzt 110.000 km, bei 58.000 km gekauft), einen 2000/2001er Daihatsu YRV 1.3(im Moment 48.000 km, bei 38.000 km gekauft, technisch verwandt mit Toyota Yaris) und in der Verwandtschaft einen 2004er Corolla 1.6.
Problematisch waren beim alten Legacy Luftfederbeine, Automatikgetriebe und Antriebswellenmanschetten/Gelenkwellen vorn, bei gut 300.000 km wurde der Motor getauscht, ansonsten eher Kleinigkeiten, die bei einer solchen Laufleistung ohne Schonung nun mal nicht ausbleiben. Ach ja, die Klimaanlage hatte auch mal ihre Macken, irgendwo trat Kühlmittel aus, es konnte aber kein Leck gefunden werden. Beim `98er Corolla war ein ABS-Sensor defekt (Garantie), Probleme macht zur Zeit ebenfalls die Klimaanlage. Ansonsten gab es keine Reparaturen bei diesen Autos.
In Anbetracht dessen, dass die Schwachstellen des alten Legacy bei den neueren Modellen behoben sind (entweder Problem gelöst oder beseitigt
), kann ich keinen Unterschied in der Langzeitqualität feststellen. Beide Hersteller bauen insgesamt langlebige, zuverlässige Autos. Natürlich ist es generell so, dass das, was nicht im Auto ist, auch nicht kaputt gehen kann. Der Impreza ist da aber auch nicht "überladen", das, was drin ist, hält in der Regel auch. Aber auch bei den Japanern ist man vor "Montagsautos" nicht 100%ig sicher, in Einzelfällen hat man wirklich Pech am laufenden Band, die Wahrscheinlichkeit würde ich aber geringer als bei europäischen Anbietern einschätzen. Bei einem Neuwagen hast du außerdem 3 Jahre Garantie, da werden diese Kinderkrankheiten ohne Kostenbelastung behoben.
Rost ist bislang nur beim alten Legacy ein leidiges Thema gewesen, die neueren Modelle sind besser. Auch acht Jahre alte Autos beider Hersteller sind "rostfrei".
Nach negativen Erfahrungen mit Klimaanlagen bei beiden Herstellern kann ich dir nur empfehlen, alle 2 Jahre einen Klimaservice machen zu lassen. Das steht in keinem Wartungsplan der Hersteller, wird also bei der Inspektion nicht automatisch gemacht. Experten raten aber dringend dazu. Ansonsten besteht die Gefahr, dass durch unbemerkt zu geringen Kühlmittelstand Dichtungen und Leitungen porös werden und/oder der Kompressor seinen Geist aufgibt.
Nervig sind bei Subaru teilweise einige Details, aber das ist bei jedem Hersteller so. Man muss nur überlegen, womit man sich abfinden kann und womit nicht. Je nachdem entscheidet man sich dann für dieses oder jenes Modell. Leider bekommt man nicht alles gleich bei einer kurzen Probefahrt mit, viele Macken erschließen sich erst nach längerer Nutzung, an andere gewöhnt man sich dagegen recht schnell. Richtig schlau ist man immer erst hinterher.
Die zentrale Frage beim Vergleich beider Hersteller ist meiner Meinung nach also nicht die Zuverlässigkeit oder Qualität, sondern schlicht die, welche Anforderung du außerdem daran stellst. Legst du Wert auf Allradantrieb, willst aber nicht ins Gelände, fällt Toyota flach. Hast du Spaß am tollen Boxer-Motorensound, muss es ein Subaru sein. Willst du ein Auto, das es in einer durchschnittlichen Großstadt kaum ein zweites Mal gibt, bleibt dir auch nur Subaru oder ein exotisches Toyota-Modell, also keines der Standard-Modelle Yaris, Corolla, Avensis oder RAV4.
Ist dir das alles egal, fährst du mit einem Toyota auf jeden Fall billiger, ein 1.6er Corolla ist bei vergleichbarer Leistung etwa 10-15% günstiger im Unterhalt als ein Impreza 2.0 (altes Modell mit 125 PS). Der neue Impreza wird noch darüber liegen. Willst du unbedingt ESP haben, bist du ebenfalls nur bei Toyota richtig, die Subaru-Modelle mit ESP kannst du an den Fingern einer Hand abzählen und kosten jenseits von 35.000 Euro.
Bist du einer der "Benzinspar-Fetischisten", wirst du auch eher mit einem Toyota-Diesel oder einem Prius glücklich, mit einem Subaru stellst du keine Rekorde auf. Wenn du es nicht übertreibst, hält sich der Mehrverbrauch aber im Rahmen. Ein 1.6er Corolla mit 110 PS braucht etwa 8-8,5 Liter, ein Impreza 2.0 (125 PS) 9 bis 10 Liter (echte "Meister" ihres Fachs schaffen bei beiden sowohl weniger als auch mehr). Auf der Autobahn wird sich dieser Unterschied relativieren, in der Stadt eher vergrößern. In den reinen Fahrleistungen sind beide gleich, der Impreza fährt sich mit dem größeren Motor aber souveräner.
Beim Platzangebot liegt der Impreza zwischen Corolla Compact und Combi, etwas näher an letzterem.
Ausstattungsunterschiede musst du mit der Preisliste vergleichen. Nicht alles gibt es in jedem Modell.
Zum Scheinwerferlicht des aktuellen Corolla sind mir übrigens auch Klagen zu Ohren gekommen, besser als beim Subi sind die Lampen also auch nicht.
Du siehst, die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Du musst als erstes genau überlegen, was du von dem Auto verlangst und was nicht. Anhand dieses Anforderungsprofils musst du dann einen Abgleich mit den Eigenschaften der Autos machen. Das, was am besten deinem Anforderungsprofil entspricht, ist das Modell der Wahl! Ein Subaru und ein Toyota sind schon konzeptionell grundverschieden, eigentlich dürfte man bei einer genauen Analyse nicht ins Schwanken kommen. Bei konkreten Voraussetzungen kann dir auch ein Außenstehender viel besser Entscheidungshilfen geben. So lange du selbst noch nicht weißt, was du willst und brauchst (oder es zumindest uns noch nicht so deutlich gesagt hast), ist das ziemlich schwierig. (Solche Leute landen dann meistens beim Golf.
)
Das soll dich nicht davon abhalten, weitere Fragen zu stellen, sondern nur anregen, dir selbst noch ein paar Gedanken zu machen. Wir versuchen, dir zu helfen, so gut wir können.
Viele Grüße
Thomas