@ black
Original von BigMig
Da mir das vorher noch nie passiert war, habe ich die WR (195/70) gecheckt und die hinten waren nur noch 3,5mm. Dann neue gekauft und (oh Wunder) keine Probleme mehr
Der Hinweis von BigMig ist gut! Black, sind Deine Winterreifen vielleicht auch an der Hinterachse stärker abgenutzt als vorne? Wäre wohl eine oder
die mögliche Erklärung für dein Problem. Die Hinterachse ist die Führungsachse bei jedem Auto (egal ob Front-, Allrad- oder Heckantrieb). Dazu ein kleines Experiment: man nehme zwei kleine Modellautos (möglichst mit ungelenkter Vorderachse) und fixiere bei einem die Vorderräder, bei dem anderen die Hinterräder. Nun gibt man jedem Auto gleich viel Schwung und lässt sie über eine glatte Oberfläche "fahren". Bei den nicht drehenden Vorderrädern wird der Wagen spurtreu geradeaus rollen/rutschen. Bei den blockierten Hinterrädern wird das Fahrzeugheck ausbrechen! Deshalb gehören die besten Reifen immer auf die Hinterräder! (Es sei denn, jemand bevorzugt die raumgreifende Kurvenfahrt :s_lol: ). Denn bei jedem Fahrmanöver, das zu einer Geschwindigkeitsreduzierung führt (sowohl Bremsen, als auch Gaswegnehmen), kommt es zu einer Achslastverlagerung zuungunsten der Hinterachse! D.h. die Hinterachse wird leicht und bei wenig Profil verliert sie schneller die Bodenhaftung und die Hinterräder können keine Seitenführungskräfte mehr übertragen (Seitenführung setzt Haftreibung zwischen Fahrbahn und Reifen voraus; rutschende Räder weisen aber nur noch Gleitreibung auf). Im Umkehrschluß bedeutet das, sind die schlechteren Reifen auf der Vorderachse, so werden diese bei einer Verringerung der Geschwindigkeit (egal welcher Art) durch die Achslastverlagerung auf den Untergrund gepreßt. Dadurch bleibt vorne der Fahrbahnkontakt erhalten. (Das alles gilt natürlich nur im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten :crazy: )
Dazu ein Beispiel von einem Fahrsicherheitstraining auf dem Sachsenring :tongue: vor 4 Jahren: auf der bewässerten Kreisbahn mit Gleitbelag, eine Golf IV-Fahrerin beschleunigt bis der VW anfängt, zu untersteuern - daraufhin lupft sie das Gaspedal, was der Golf mit einem blitzschnellen Heckschwenk und anschließendem Dreher quittierte

. Daraufhin unterstellte ihr der Instruktor per Funkgerät, die bisherigen (stärker abgenutzten) Vorderreifen nun an der Hinterachse montiert zu haben. Diese Vermutung bestätigte sie nach dem Aussteigen umgehend!!
Ich fahre übrigens auch einen erhöhten Reifendruck. Früher nur bei den Winterreifen, heute aber ganzjährig 2,5 bar rundum. Denn die Luftdruckempfehlungen der Autohersteller sind eigentlich aus Komfortgründen immer an der unteren Grenze des Möglichen angesiedelt.
@ jumi
aber wenn Du drauf hälst, stabilisiert sich der Wagen, wenn vom Gas runtergehst oder bremst, dann dreht er sich ein!
zu Theorie a) ja; wenn Du Glück und das nötige Können hast :hmm: -> Nachteil: wenn`s nicht klappt, hast Du beim Aufprall die wesentlich höhere Energie abzubauen

! Außerdem brauchst Du dafür Platz, mehr Platz als deine Fahrspur Dir wahrscheinlich bieten kann, denn neben der Fahrbahn warten vielleicht die Straßenbäume, Hauswände, Lichtmasten, der Abgrund und auf der Gegenfahrbahn kommen Dir andere Fahrzeuge entgegen :schock:
zu Theorie b) nein; wenn man das nötige Wissen und Können hat, nicht! Sollte dieses jedoch nicht ausreichen, dann kannst Du Dich über eine verringerte Aufprallenergie "freuen"

ein Beispiel zu Theorie b): Ich bin auf einer gut ausgebauten Bundesstraße mit 120 km/h in eine langgezogene Links-Rechts-Kurve gefahren. Mittendrin lagen noch im Verlauf der Linkskurve Bahngleise; Vollbremsung mit ABS bis auf 80 km/h, dabei habe ich gleichzeitig die Lenkung fast gerade gestellt -> mein Impreza hat nicht ein bißchen gezuckt, geschweige denn das er aus der Spur gelaufen wäre
@sonicblue
Wobei bei getretener Kupplung das Heck entlastet wird und somit brichts auch leichter aus, schließlich beschleunigt man ja nicht mehr.
Marcus, das ist falsch! Bei getretener Kupplung wird das Heck nicht entlastet. Warum? Wie bereits oben beschrieben, führt eine Verzögerung des Fahrzeugs (bremsen/Gas wegnehmen) zu einer
Belastung der Vorderachse und zu einer
Entlastung der Hinterachse im Vergleich mit einem Auto, das mit gleichbleibender Geschwindigkeit (keine Beschleunigung/keine Verzögerung) fährt. Die Verzögerung eines ausgekuppelt dahinrollenden Fahrzeugs bedingt durch den Rollwiderstand der Reifen auf der Fahrbahn, den Reibungsverlusten in den Achsen und den Luftwiderstand ist so vernachlässigbar klein, daß das Auto eine Achslastverteilung erreicht, die der eines stehenden oder eines gleichmäßig dahinrollenden Fahrzeugs entspricht!
So, jetzt muß ich in`s Bett, will ja heute früh noch zum Sachsenring ein Mitsubishi EVO 9-Fahrsicherheitstraining machen. Und morgen stürmen wir dann mit unseren "Sternenkriegern" das Erzgebirge :s_dafuer: !
:s_gutenacht:
Tschö mit Ö
Stephan