So, zu nachtschlafender Zeit (also für mich, 7.15 Uhr
) und mit einem Urlaubstag für alle Unbill gewappnet, ging es zur Werkstatt. Dort stand
Karl - der XT ist mein einziger mit einem Spitznamen - seit ein paar Wochen im Regen...
Batterie noch ausgetauscht dank freundlicher Spende des
Brumsby (die vom Verkäufer hatte ja falsche Polung und Maße und ließ sich nicht recht festschrauben), und dann erinnerte ich mich bei der Fahrt an das Knacken bei Kurvenbeschleunigen - Werkstatt hatte mal was von Antriebsgelenk gesagt....
Zu allem Überfluss stotterte der Wagen dann auch noch ab 2500 rpm und kam kaum über 3000...
Pünktlich rollte ich etwas nervös mit roten Kennzeichen etwas nervös bei dem örtlichen TÜV auf den Hof, bewaffnet mit:
- andorranischem Schein (gelb, fremdsprachig, zum Glück mit erkennbarer Erstzulassung),
- Datenblatt von Subaru Deutschland,
- Ergänzung der Typzulassung für die Atiwe-Felgen
und weiterem hier irrelevantem.
Wenig später ging es los mit der ersten Überraschung: Wo sind die Gurtschlösser auf der Rücksitzbank? Ein paar Kratzer an den Händen enthoben mich der Mühe, auf die Schnelle irgendwelche Rücksitzbänke entriegeln oder ausbauen zu müssen...
Licht funktionierte und ein paar unmaßgebliche Knackser in Leuchten wurden nicht angemäkelt, so dass ich mich die in Ruhe austauschen kann. Auch eine schwächliche Wischwasserpumpe störte nicht. Dann das erste Ärgernis: Die Felgen waren
zu schön. Um genau zu sein, konnte der Prüfer nicht mehr die Nummern auf den Felgen erkennen nach Strahlen und mehreren Lackschichten. Dass ich extra ein vorher-Bild ausgdruckt hatte und von
@daddy: den antiken Zubehörprospekt, in dem die auftauchten, juckten den Prüfer gar nicht: Er wollte die Nr. erkennen können... Auch konnte er sein antikes Felgenkreuz nicht über die Mutter kriegen, um sich zu vergewissern, dass sie auch Kegelbud haben. Zum Glück waren noch 4 Muttern im Kofferraum, weil ich einen OEM-STI-Muttersatz verwenden konnte...
Nunja, immerhin ging es weiter über den Bremsentest (vor der sich der Prüfer korrekt erkundigte, ob das Allrad abgeschaltet oder gar permanent ist) auf die Grube. Freundlicher Hinweis auf Flugrost am Unterboden, aber sonst wohl kein Grund zum Meckern. Auch wenn ich etwas schief schaute, als Karl am Heckdiff angehoben wurde und erst mal den Bello machte (das rechte hintere Bein blieb am Boden)...
Nunja. Ein Klötern im Mittelrohr wurde angemerkt, war aber kein Beinbruch, und der Hinweis auf Schweißen des Mittelrohrs durch die Fachwerkstatt ließ ihn dann glauben, dass der dicht sei...
Nach dem "Angebot", dass ich bei den frisch lackierten Felgen die alten Nummern wieder freischleife, sollte ich nur noch zum Abgastest.
Nach dem Hineinfahren wurde ich von einem anderen Kollegen erstmal ermahnt, den Motor im Stand auszumachen, wozu "mein" Prüfer nur meinte, die sollen ihre eigene Arbeit machen.
Danach war aber Schluss mit lustig. Die Leerlaufdrehzahl ließ sich bereits nur mit ein paar Verbrauchern unter die Schwelle drücken, aber beim CO-Wert war nichts zu wollen, obwohl der Prüfer mich noch etwas Temperatur produzieren ließ. Nach kurzzeitigem Grün poendelte er sich zuverlässig bei rot ein, genau wie meine Laune. Abgaswerte waren etwas, wo ich schwierigere Problembehebung befürchtete als bei ein paar anderen Themen...
Nunja, ich sollte dann immerhin zum Felgennummer-Freilegen und Abgaseinstellen zu einer Werkstatt während er weiter Papierkram vorbereitet, und glücklicherweise kümmerte sich meine Werkstatt gleich drum. Abgas ließ sich einstellen, deren Prüfdatenblatt wurde auch direkt von TÜV-Prüfer akzeptiert, und die Zahl ließ sich auch freischleifen durch Säen einer neuen Blühquelle....
Also erneut zum TÜV gehumpelt, weil ich ja die Felgen wieder hinschaffen musste.
Derart bewaffnet war der Rest dann Formsache und 175€ später hatte ich das Gutachten in der Hand.
Direkt weiter zur Zulassungsstelle, war keine Schlange, so dass die EVB-Nr. fast nicht mehr rechtzeitig herbeitelefoniert werden konnte...
Hier fanden dann auch
- Kaufvertrag und
- Unbedenklichkeitsbescheinigung
Verwendung bei der Premiere auf dem Amt: Einen Wagen aus Andorra hatten sie noch nie (Faroer Inseln konnten sie anbieten...). Das verursachte auch etwas Verzögerung bei der Bearbeitung.
Hier war ich allerdings fast komplett Zuschauer, als es um Typschlüssel und Eingabemasken der Amtssoftware ging. Nach deren Auskunft sollten ein paar Typ-/Ausstattungsangaben fehlen, um statt der "genullten" Typschlüsselnr. (000000) die "319000" reinzuschrauben, die ser TÜV-Prüfer vorgegeben hatte. Das mach ich demnächst auch mal und sag einfach, meine Software sieht das nicht vor, und lasse das Amt mit der Begründung ne andere Anhängelast eintragen....
Egal, ich hoffe, das macht keine Probleme, ich bin eh bei den Versicherungen ein Spezialfall, weil ich für den Hobel eine TK möchte.
Und dann hatte ich gute 4 Stunden später meine Nummernschilder in der Hand, nur 22 Monate nach Kauf. Gute Nachricht zum Schluss, wofür ich das sogar ins öffentliche posaune: Das Wunschkennzeichen war frei.
??? - XT 86
Jetzt brauch ich hoffentlich nur noch eine Lösung dessen, was voraussichtlich eine ablebenede Benzinpumpe ist (nachdem sie ja schon fest war), und dann geht es endlich daran, ein paar Verwandte zu überraschen und peu a peu ein paar weitere nichteilige Baustellen abzuarbeiten.