Richtig, die Erfahrung durfte ich auch schon machen. Hitachi sind leider nicht flashbar. Das ganze Sekundärluftgelumpe hat mir echt schon schlaflose Nächte bereitet.
PS: Was genau für Probleme hast du denn?
EDIT: Ich habe Deine andere Frage aus diesem Thread
Forester SG gefunden und mache wegen der Übersichtlichkeit hier weiter.
Also, ich habe das Problem letztes Jahr im Herbst gehabt. Ich hatte hier im Forum alles ausführlich gepostet und auch Reparaturtips gegeben, leider ist durch den Servercrash alles weg... also dann noch mal :-)
Bei mir hat das Relais der
Sekundärluftpumpe geklebt, dann ist die Pumpe im Dauerlauf den Hitzetod gestorben und und hat heiße Plastik-Lava in Richtung Sekundärluftventile geblasen und beide Ventile zerstört. Ein Schaden von über 1000,-€ wegen eines 10,-€ Bauteils. Dürftige Versuche, das System wieder zu beleben, sind leider gescheitert und immer wieder ist sporadisch die Sch... Cuise-Lampe angegangen und hat angezeigt, dass ein Ventil in Offenstellung stehen bleibt, dann fing die Pumpe an zu quietschen und neue Fehler kamen hinzu. Lange Rede, ich habe mich dann der Sache intensiv angenommen und seit Anfang Dezember 2013 läuft die Anlage tadellos, ja sogar besser als zuvor. Reparaturkosten 15,-€!!!
Nun zu Dir: Du hast den Fehler P1410, dieser sagt aus, dass angeblich ein Ventil in Offenstellung steht. Wenn der Fehler das nächste Mal kommt, machst Du folgendes:
Sekundärventile prüfen:
Löse den Schlauch an der Sekundluftpumpe und blase mit dem Mund in Richtung Ventile hinein. Ist Widerstand zu spüren, also geht keine Luft durch, sind die Ventile geschlossen und auch dicht. Als Gegenprobe kannst Du bei laufendem Motor an dem Schlauch riechen, riecht es nach Abgase? Zudem würdest Du bei abgezogenem Schlauch den Sound eines undichten Auspuffs am Schlauchende hören. Ein weiterer Test ist, nach einer Probefahrt die Temperatur des Schlauches und der Kunststoffverrohrung auf der Ansaugbrücke zu prüfen. Wäre ein Ventil undicht, müssten die Leitungen knallheiß sein. Als letztes kannst Du noch die grünen Diagnosestecker zusammen stecken und hören, ob die Ventile klacken. Mit FreeSSM kannst Du die ansteuern. Als weiteres kannst Du bei den Ventilen auch die Stecker abziehen und direkt mit 12V ansteuern, auch hier muss ein lautes Klack-Klack zu hören sein.
Sekundärluftpumpe prüfen:
Wie Du schon richtig geschrieben hast, ist der Hauptgrund des Pumpentods Kondenswasser im Motorgehäuse. Wenn die Pumpe durch Korrosion nun etwas zu schwer läuft, bricht die ECU den Vorgang ab und quittiert dieses mit einem Fehlercode. Im Normalfall sollte der Fehler "Lufteinblassystem
Sekundärluftpumpe fehlerhaft" angezeigt werden, aber es kommt auch gerne der Fehler "P1410, Ventil offen", obwohl das ja so nur indirekt stimmt. Ich vermute, dass der Drucksensor im linken Ventil (in Fahrtrichtung) den fehlenden Gegendruck der Pumpe registriert und dann mit P1410 quittiert.
Du kannst die Pumpe direkt mit 12 V ansteuern. Läuft diese ruhig und weich (wie ein Fön) oder eher hakelig, stotternd oder sogar quietschend? Dann ist die Pumpe hin (zumindest bis du sie repariert hast
)
Pumpenrelais prüfen:
Das Relais geht gerne kaputt (Klebt). Ich habe von Leuten gehört, die haben die komplette Anlage neu gemacht und 2 Wochen später hat das klebende Relais wieder alles zerstört. Die
Sekundärluftpumpe ist für 30 Sekunden Lauf ausgelegt, alles was darüber ist, sorgt für Überhitzung und Zerstörung der Pumpe. Das Relais kostet 10,-€ und sollte so oder so neu gemacht werden.
Reparatur der Pumpe und der Ventile:
Sekundärluftventile:
- Ventile ausbauen und zerlegen. Dann die 4 Schrauben auf der Unterseite lösen und Deckel abnehmen. Liegt die Dichtung fest auf? Ist der Ring beschädigt? Ist Rost in der Pumpe oder sogar der Pumpenkolben verrostet? Wenn nicht, dann kannst Du die zerlegte Pumpe mit 12V ansteuern und prüfen. Ist alles ok, die Pumpe reinigen, den Kolben mit Hochtemperaturöl einsprühen und alles wieder zusammen bauen. Wenn nicht, entsprechendes Ventil ersetzen. Bei mir waren die Ventile i.O, lediglich durch geschmolzene Plastikteile von der Pumpe verklemmt. Nach einer akribischen Reinigung laufen diese aber wieder wie am ersten Tag.
Sekundärluftpumpe:
-
Sekundärluftpumpe ausbauen. Dann den Turbinen-Deckel entfernen. Dazu die 4 Klammern lösen und mit leichten Hammerschlägen und Hebeln (z.B. Schraubendreher) den Deckel abnehmen. Ist die Turbine i.O? Oder fehlen Flügelteile? Dreht sich die Turbine schwergängig oder gar nicht? Dann weitermachen :-)
Nun den Luftfilter auf der Unterseite abschrauben und die beiden Schrauben vom Motorgehäuse lösen. Das Motorgehäuse abziehen. Wie sieht der Motor aus? Verrostet, nass, verbrannt? Nun prüfst Du die Magneten im Deckel. Sind diese fest oder haben sich diese gelöst? Bei mir war einer lose und hat zudem den Motor verklemmt. Magnet und Motorgehäuse gut reinigen, anschleifen und den Magneten mit 2-Komponentenkleber wieder in richtiger Position ankleben.
Das untere Motor-Lager: Dreht dieses leichtgängig oder hakelig? Verrostet? Auch prüfen, ob der Motordeckel leicht oder schwergängig auf das Lager aufzusetzen ist? (Leicht wäre schlecht, aber dazu später mehr). Vermutlich ist das Lager hinüber. Ein ähnliches, abgedichtetes Lager mit der Nummer "626" bekommst Du aber in jedem Industriebedarf, allerdings ohne die kleine Nut und den Gummiring. Der Gummiring sorgt dafür, dass das Lager stramm im Motorgehäuse sitzt und sich die Welle im Lager dreht, jedoch nicht das Lager im Motorgehäuse. Verrostet nun das Lager, dreht sich das Lager im Motorgehäuse und es gibt diese fiesen Quietschgeräusche und eine Fehlermeldung (MIL leuchtet).
Jetzt habe ich erst einmal den Motor mit ordentlich Bremsenreiniger gereinigt und das Lager mit einem kleinen Abzieher abgezogen. Falls Du keinen so kleinen Abzieher hast, ich war in einem Motorsägen-Laden. Hat eine Minute gedauert, da war es runter. Nun das neue Lager aufpressen. Ich habe dazu die Pumpe in einen Schraubstock eingespannt und das neue Lager vorsichtig auf die Welle aufgepresst. Das funktioniert aber nur, wenn der Deckel des Turbinenrades entfernt ist. Hat alles geklappt, dann setzt Du zur Probe mal den Motordeckel auf drehst an der Turbine. Alles leichtgängig? Dann hast Du schon 2/3 der Arbeit erfolgreich erledigt.
Nun zu der ominösen Wasserablassschraube... Die Schraube kann keine Wasserablassschraube sein!!! Das hieße ja, dass man Wasser und Strom bewusst in einem Gehäuse hätte. Dass das nicht gut geht und mit Rost oder Kurzschluss quittiert würde, muss jedem klar sein. Die Schraube bzw. das Gewinde hat einen anderen Sinn: Im Normalfall sitzt das Lager stramm im Motorgehäuse (wie oben beschrieben, damit sich das Lager nicht im Gehäuse dreht, dafür auch der Gummi- bzw. Klemmring.) Das Schraubenloch im Gehäuseboden dient als Abzieher. Denn ein stramm sitzendes Gehäuse bekäme man nicht einfach von der Motorwelle runter. Dazu also die kurze Schraube rausdrehen und eine länge Schraube eindrehen und anziehen. Nun zieht sich der Motordeckel vom Lager ab. Ich habe es selber probiert und es klappt!
Jetzt müssen wir leider etwas pfuschen... Der Gummiring fehlt ja beim neuen Lager und der Motordeckel geht zu leicht auf das Lager. Dazu habe ich das Lager aussen entfettet und mit 2-3 Lagen dünnem Isolierband stramm umwickelt. Nur soviel, dass man den Motordeckel mit normaler Kraft kaum noch auf das Lager aufsetzen kann. Dann die Pumpe wieder in den Schraubstock einklemmen und den Motordeckel aufpressen. Achtung!!! Dichtung nicht vergessen und den Motor innen mit Allzwecköl etwas einnebeln, nur als Korrosionsvorsorge!!! Nun den Pumpendeckel anschrauben und prüfen, ob die Welle leichtgängig (mit leichten Widerständen durch die Magneten) dreht. Wenn alles geklappt hat, den Turbinendeckel mit etwas Dichtmasse aufsetzen und die Klammern aufdrücken.
Fertig!!!
Wenn Du die Pumpe einbaust und den Gummischlauch anschließt, solltest Du den Schlauch so verdrehen, dass die Windungen leicht nach oben zeigen. Kondenswasser läuft dann nicht in Richtung Pumpe, sondern zurück in Richtung Ventile, wo es durch die Motorwärme dann wieder abtrocknet.
Die oben genannte Reparatur hält nun seit 4 Monaten. Täglich läuft die Pumpe mindestens 4x und es sind keine Fehler mehr aufgetreten. Die Pumpe ist so leise geworden, dass ich sie nicht mehr höre, sondern nur durch anfassen fühlen kann. Ich kontrolliere auch regelmäßig die Pumpe auf Feuchtigkeit (Schlauch ab, Finger in die Pumpe stecken und fühlen). Nix, alles furztrocken..
Alles in allem habe ich 10,-€ für das Relais und 5,-€ für das Lager bezahlt und einen Samstag geopfert. Die Reparatur hat bei mir so gut geklappt, dass ich die jederzeit wieder selber reparieren würde, statt für 700,- ne neue zu kaufen. Und ich kann Dir sagen, durch das geschmolzene Plastik war das alles mehr als einfach.
So fertig, ich hoffe, dass die Reparatur von Erfolg gekrönt ist.