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Legator

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21

Dienstag, 9. Juli 2019, 18:44

Super, dass das neu gelieferte Ersatz-Mitteldiff funktioniert :thumbup: ... und sich auch das andere Problem mit erledigt hat.
Genau, das Altteil nicht weg werfen! Das kann man sich mal genauer anschauen bzw. mal testen; weil man hier genau weiß, welche Probleme es in diesem Verschleißzustand gemacht hat.
Hier gabs schon mal einen Thread zum Thema Regenerieren... da könnte man evtl. Kontakt suchen, ob jemand Interesse an dem Teil hat...

Waldläufer

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  • »Waldläufer« ist der Autor dieses Themas

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22

Dienstag, 23. Juli 2019, 08:32

Super, dass das neu gelieferte Ersatz-Mitteldiff funktioniert :thumbup: ... und sich auch das andere Problem mit erledigt hat.
Genau, das Altteil nicht weg werfen! Das kann man sich mal genauer anschauen bzw. mal testen; weil man hier genau weiß, welche Probleme es in diesem Verschleißzustand gemacht hat.
Hier gabs schon mal einen Thread zum Thema Regenerieren... da könnte man evtl. Kontakt suchen, ob jemand Interesse an dem Teil hat...

Ein Gedanke kam mir noch: was kann das Mitteldiff eigentlich vorzeitig zum Versagen bringen? Große Hitze vielleicht?
Verläuft unter dem Getriebe nicht das Auspuffrohr? Könnte es sein, daß das Rohr einen Hitzeschild benötigt, der nicht mehr da ist? Nur so ein Gedanke
--
Grüße
Waldläufer

MY 2005 SG, 540600 km

Legator

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23

Dienstag, 23. Juli 2019, 09:38

Das ist unwahrscheinlich. Der Auspuff liegt zumindest bei mir parallel neben dem Getriebe und macht erst auf Höhe der Kardanwelle einen Knick, sodass er unter dieser weiter nach hinten verläuft. Ab dort ist übrigens ein Hitzschutzblech. Außerdem befindet sich das Mitteldiff im (dickwandigen) Getriebegehäuse und läuft im Ölbad. Da ist eine stärkere externe Erwärmung nur schwer vorstellbar.
Ich vermute, einer der häufigsten Gründe sind undichte Reifenventile, war auch bei mir der Fall. Es genügt ein Reifen (!) der etwas platt läuft und schon fährt man mit ständiger Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterachse. Das ist für den Kegelradabschnitt des Mitteldiffs kein Problem, dafür gibt es schließlich Differentiale; allerdings schon für die angekoppelte Visco-Einheit. Die Lamellen drehen sich dann nämlich permanent zueinander, was eben zu Verschleiß führt. Man muss auch bedenken, dass die Achsdifferentiale ca. 4:1 untersetzen, d. h. jede Radumdrehung bedeutet ca. 4 Umdrehungen des Mitteldiffs. Da kommen schnell Differenzen von einigen % zustande. Ich kann jedem nur raten, den Reifendruck öfters mal zu kontrollieren und vorn wegen des höheren Achsengewichtes natürlich immer etwas mehr aufzupumpen!
Gleiche Problematik entsteht bei stark abgefahrenen Profilen.

Legator

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24

Dienstag, 23. Juli 2019, 10:01

Zum Thema Funktion der Viscoeinheit gab es früher mal eine schöne Beschreibung von Subaru (Link leider defekt: https://www.subaru-presse.de/news2005/33JahreAllrad.htm), der Text lautete:

Zitat

Aufbau und Funktion der Viskosperre (Schaltgetriebe mit Mittendifferential)

Innerhalb eines nach außen abgedichteten Gehäuses mit Nabe sind Innen- und Außenlamellen abwechselnd mit der Nabe und dem Gehäuse verdrehfest verbunden. Die Scheibenpakete laufen dabei in Silikonöl, Innen- und Außenlamellen berühren sich bei Drehung nicht. Die Außenlamelle dreht sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Die Innenlamelle steht still. Durch die Bewegung der Außenlamelle wird die berührende Flüssigkeit mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt.

Entsteht zwischen dem Gehäuse (Außenlamellen = Verbindung zur Vorderachse) und Nabe (Innenlamellen = Verbindung zur Hinterachse) eine Drehzahldifferenz, z. B. weil ein Rad oder eine Achse Schlupf aufweist, so bewirkt diese Strömungsdifferenz eine "Scherkraft", welche als Widerstand auf die rotierende Außenlamelle wirkt. Durch die Scherwirkung wird Drehmoment zwischen den Lamellen übertragen. Bezogen auf die Innenlamelle wirkt die "Scherkraft" als Antriebskraft. Vergleichbar ist dies mit einem Löffel, den man durch ein Honigglas zieht. Zieht man den Löffel sehr langsam durch den Honig, bleibt das Glas auf dem Tisch stehen. Zieht man den Löffel schnell, wird das Glas mitgezogen.

Bei anhaltenden Drehzahldifferenzen erwärmt sich das Silikonöl und dehnt sich im Gehäuse entsprechend aus. Im Gegensatz zu den meisten Flüssigkeiten verdickt sich das Silikonöl bei steigender Temperatur. Der Druck in dem geschlossenen Gehäuse nimmt zu, und ab einem bestimmten Punkt werden Außen- und Innenlamellen zusammengepresst. Das Mittendifferential wird voll gesperrt und eine starre Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse hergestellt. Die 100-prozentige Sperrung des Differentials wird auch als "Hump-Effekt" (Buckel-Effekt) bezeichnet. Verringert sich nach dem "Hump-Effekt" wieder die Drehzahldifferenz, verringern sich auch die Temperatur und damit der Druck im Gehäuse: Die Viskosperre kehrt wieder zum normalen Betriebszustand zurück.
kleine Anmerkung: den "Hump-Effekt" gibt es sicherlich im Allgemeinen, aber im Fall des Subaru-Visco-Mitteldiffs tritt dieser zumindest in keiner, ich nenne es mal "praktisch sinnvollen" Situation auf. Ich besitze Rolluntersetzer für Räder und hab schon viele Tests damit gemacht; noch nie hatte ich einen "Hump-Effekt".