Wenn man das so ketzerisch fragen darf; wofür braucht es an einem Forester einen Heckspoiler?
Prinzipiell ist die Idee eines Heckspoilers ja, mehr Anpressdruck zu erlangen. Dabei hat man den Zielkonflikt, dass dadurch die Windschlüpfigkeit reduziert wird, was bedeutet, dass nun mehr Leistung für die gleiche Geschwindigkeit aufgewendet werden muss. Denn gewisserweise wird ein Teil der Leistung abgelenkt.
Nun ist der Forester einerseits kein Auto mit einem sehr hohen Leistungsgewicht, denn selbst der 2.5XT hat gerade mal 108W/kg, was kaum extra Anpressdruck notwendig macht und anderseits ist er als Allradkombi mit relativ hoher Bodenfreiheit bereits schon wenig windschlüpfig. Das wir Allrad haben, ist so dann auch nochmals mehr ein Grund, wieso Anpressdruck weniger kritisch ist, als bei einem reinen Hecktriebler, denn keine der Achse muss erst "angeschoben" werden, alle beide bringen Drehmoment ein, das Scherrmoment an der Haftbrückezwischen Reifen und Asphalt ist also wiederum geringer. Zumal dies vor allem beim beschleunigen relevant ist, und da kann ein Heckspoiler seine Wirkung ja noch gar nicht entfalten. Das ist ja erst bei hohen Tempi relevant. - Siehe Supersportwagen wie Bugatti, McLaren, Rimac und Porsche sie baut, wo der Heckpoiler erst ab gewissen Geschwindigkeiten ausgefahren und angestellt wird. - Wenn wir dann noch bedenken, dass wir gerade so in die Kitzelnähe der 220km/h Vmax kommen, dann ist es doch schade, die Windschlüprigkeit weiter zu verschlechtern, und so die Vmax herabzusetzen.
Wenn man nun solch Leistungstuning betreiben würde, als dass das Fahrzeug in Regionen eines Leistungsgewichtes von 200W/kg käme, als dass extra Anpressdruck notwendig wird, dann hätte man doch gewiss schon 5 stellig in Motor, Antriebsstrang, Aufhängung investiert, und bewegt sich sowieso in der Einzelabnahme, als dass es auf 600€ nicht drauf ankommen würde oder man irgend einen gscheiten Aftermarket Spoiler nehmen könnte und diesen abnehmen lassen.
Ich nehme mal an, das der Forester dafür aber schlicht nicht die richtige Plattform ist, da hat Subaru "tauglichere" Basen.
Wenn ich also annehmen darf, dass es sich nicht um ein Leistungstuning sondern um eine "Leistungsmangelverwaltung" handelt, dann wäre es sinnvoller, wenn tatsächlich Bedarf nach mehr Anpressdruck bestehen sollte, am Unterboden zu schaffen. Diesen zu "verschliessen" als dass die Luft glatt durchströmen kann und allenfalls mit einem Heckdiffusor zu arbeiten. Denn einerseits ist aufgrund der grossen Bodenfeiheit dort viel Luft vorhanden und anderseits wegen der Unterbissheckstossstange bereits schon stark verwirbelt. Ein Heckdiffusor bringt daher, zumindest in Verbindung mit einem geschlossenen Unterboden, in Summe keinen neuen Luftwiderstand ein, dürfte dir aber leicht mehr Anpressdruckzugewinn geben, als mit einem Heckspoiler überhaupt möglich ist.
Das nur mal so in den Raum geworfen.
(Ja, ich hab mir auch schon Heckspoiler angeschaut, auf Ricardo war erst unlängst einer. Aber dann überlegt, was es für Nutzen hat und dabei die obige Überlegung herbei geführt.)
Wie Gab, es schrieb, teilweise optische Gründe, aber bei der STI-Hutze, merkt man den mehr Lufteinlass
Wie Gab, es schrieb, teilweise optische Gründe, aber bei der STI-Hutze, merkt man den mehr Lufteinlass
Naja, Hutze ist dahingehend ja was gänzlich anderes. Die Hutze dient nicht dem Anpressdruck, sondern der Leistungsgewinnung.
Bessere Kühlung erlaubt es uns eine höhere Luftdichte bei gleichem Ladedruck zu erlangen, was mehr Sauerstoff bedeutet und somit mehr Treibstoffumsatz gestattet, was wiederum also mehr Leistung bedeutet.
Bei gleicher Leistung bedeutet es weniger Ladedruck notwendig und damit weniger Gegendruck im Abgasstrang, was wiederum einen effizienteren Betrieb ermöglicht.
Wenn wir also etwas Windschlüpfigkeit verlieren, und deswegen mehr Leistung aufwenden müssen, ist dies egal, wenn wir als Ursache für den Verlust der Windschlüpfigkeit einen relativ grösseren Leistungszugewinn ausmachen können. Die unter der Prämisse, dass der Verbrauch ausgeklammert ist.
Wir könnten alternativ auch eine Bedüsung des Ladeluftkühlers vornehmen und kontinuierlich einen Wasser und/oder Alkoholnebel auf diesen sprühen. Dann kann mit einem kleineren Ladeluftkühler, also mit geringerem Verlust an Windschlüpfigkeit, das gleiche Ergebnis erlangt werden. Denn mittels adiabater Kühlung, also dem Verdunsten der zerstäubten Flüssigkeit am Ladeluftkühler, entziehen wir diesem weit mehr Energie als es mit reiner Durchströmung zu erreichen ist.
Nur würde dies ein grosser Verlust an Alltagstauglichkeit bedeuten.
Aber ja, verstehe schon, dass man das wegen der Optik machen möchte. Aber irgendwie denke ich mir da halt, dass Funktion (in diesem Sinne Leistung und Fahrspass) vor Optik kommt.