Mal so eine Frage am Rande:
Was glaubt ihr, wie viele zusätzliche Kilometer ihr durch dieses umgehen mit dem Diesel wie mit einem rohen Ei tatsächlich rausholt? Wer von euch fährt tatsächlich den Diesel bis an das konstruktions- / verschleissbedingte Ende? Abgesehen von den Dieselproblemen der ersten Generation habe ich noch nichts wieder von Ermüdungsproblemen bzw. Verschleissproblemen gehört? Und warum nur explizit den Diesel? Dürfte man denn dann die normalen Benziner nicht auch nur mit Sie ansprechen und im kalten Zustand am besten gar nicht anlassen?
Die Sache mit der Zahnbürste und dem Motor laufenlassen ist nicht nurgesetzlich verboten, sondern gerade das ist ungesund für den Motor. Ihr tut ja teilweise so, als würde der Motor auseinanderfallen, wenn man ihn im kalten Zustand schief anschaut. Steht denn irgendwas in der Bedienungsanleitung drin, dass man ihn derartig mit Samthandschuhen anfassen soll? Logisch, dass ich ihn im kalten Zustand nicht bis in den Drehzahlbegrenzer jage oder gleich Dauervollgas fahre. Aber jeder vernünftige Entwickler wird ein System so auslegen, dass er im normalen Gebrauch das auch aushält. Und für Europa/Japan/USA entwickelte Motoren sollten im Bereich -20°C - +40°C auch von einem total ahnungslosen Durchschnittsautofahrer problemlos langfristig genutzt werden können. Zumal das CVT von allein bis über 2k upm dreht, ob ihr das wollt oder nicht.
Also hört bitte auf, zu überlegen, ob ihr den Diesel bei -15°C nur bis 2000 rpm oder bis 2100 rpm drehen dürft und ob bei -16°C nicht schon wieder ganz andere Grenzen gelten. Wenn ich einen Berg vor der Haustür habe, den ich im kalten Zustand hoch muss, dann so what? Motor an, Gang rein und rauf. Nicht mit Vollgas, aber sicherlich auch nicht als Verkehrshindernis, weil man dem Motor ja keine hohen Drehzahlen zumuten kann. Geht ihr mit euren Kaffeemaschinen genauso sorgsam um, und füllt bereits heisses Wasser rein, nur damit die hohe thermische Belastung die Heizspiralen nicht überstrapaziert? Oder wenn ihr aufs Fahrrad steigt, um zum Bäcker zu fahren? Macht ihr vorher eine halbe Stunde Spinning, damit die Beinmuskulatur auf Betriebstemperatur ist?
Ich könnte die ganze Diskussion verstehen, wenn ihr einen bis an Ende seiner Leistungsfähigkeit ausgereizten Hochleistungsmotor fahren würdet, wo es tatsächlich dann auf die Viskosität des Öls ankommt, damit kein Motorplatzer/Turbotod auftritt. Aber doch nicht bei einem auf Haltbarkeit und Alltagsnutzen getrimmten Aggregat, dass mit einem 0W30 oder gar 0W40 geschmiert ist.
So zum Vergleich: Mein Volvo mit Automat dreht bei -5°C den Diesel bis 2200 rpm und verbleibt relativ lange dort, egal ob ich eine Steigung hochfahre oder nicht. Der Diesel ist etwas grossvolumiger als bei Subaru und das ursprüngliche Design deutlich älter. Aber er ist auf schwedische Verhältnisse ausgelegt. Im Handbuch steht zu diesem ganzes Eiertanz überhaupt nichts. Nicht mal Hinweise zum Einfahren bei neuem Motor.
Legt also dem ganzen Thema mal bitte wieder etwas Verstand zu Grunde und hört bitte auf daraus eine Wissenschaft zu machen. Denn ihr werdet nur herausfinden, ob euer Verhalten euren Motor schont oder nicht, wenn ihr mehrere Motoren unter gleichen Bedingungen entsprechend auf ihre Lebensdauer hin testet. Das werdet ihr euch nicht leisten können. Und wenn ihr es gar nicht übers Herz bringen könnt, dann fahrt mit dem ÖV oder mit Fahrrad.