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  • »kawakawa« ist der Autor dieses Themas

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1

Samstag, 11. Juli 2015, 15:58

Reifen egalisieren (mechanisch Profil abtragen) lassen, wo?

Hallo,

sicher ist der eine oder andere auch mal über folgendes Problem gestolpert:

Man hat vier Reifen am Wagen und diese nutzen sich ab. Dann, wenn z.B. das halbe Profil abgefahren wurde, geht ein Reifen kaputt und kann nicht repariert werden.

Man will den defekten Reifen durch einen neuen ersetzen und hat folgendes Problem:

Man hat einen neuen Reifen mit einer Profiltiefe von 9 mm und drei alte Reifen mit einer Profiltiefe von z.B. 5 mm.

Viele montieren den neuen Reifen einfach drauf und fahren. Das hat jedoch für die Diffs eines Subaru keine guten Folgen. Die Diffs müssen ständig die Drehzahldifferenz wegen der unterschiedlichen Radumfänge (alte Reifen gegen den neuen Reifen) ausgleichen. Auch in den meisten Handbüchern steht deshalb drin, dass Reifen mit einer unterschiedlichen Profiltiefe von mehr als 2 mm nicht montiert werden dürfen/sollten.

Also was tun?

Entweder man kauft sich einen kompletten neuen Satz aus vier neuen Reifen. Diese Lösung ist teuer und man könnte die drei eigentlich noch guten Reifen entsorgen.

Oder man lässt den einen neuen Reifen "EGALISIEREN". So lautet der Fachausdruck für das mechanische abtragen von Profil. Der Reifen wird auf eine Maschine gespannt, ähnlich einer Auswuchtmaschine, dreht sich darauf und das Profil wird von einem an der Maschine angebrachtem Werkzeug abgetragen/abgeschliffen. So kann man den neuen Reifen mit 9 mm Profil auf die Profiltiefe der anderen Altreifen anpassen, indem ihm 3-4 mm Profiltiefe entfernt werden.

Früher (vor 20 Jahren) war dieses Verfahren beliebt, wenn man die Sägezahnbildung auf einem Reifen beseitigen wollte. Man ließ das Profil ca. 0,5 mm abtragen, und hatte einen Reifen ohne Sägezahn und mit gleichmäßigem Profil.

Nun bräuchte ich selbst einen Reifenfachmann, der mir einen Reifen "egalisieren" kann, da ich mir leider gestern am Bordstein einen Reifen auf der Flanke beschädigte. Ich habe die üblichen Verdächtigen im Raum Hildesheim in Sachen Reifen abtelefoniert. Musste mit erschrecken feststellen, dass die meisten gar nicht wussten, was ich von ihnen möchte und nur wenige sich an das Abtragen von Profil erinnerten, sie selbst diesen Service aber nicht anbieten.

Kennt jemand in der Gegend Hannover oder Braunschweig einen Reifenfachmann, der eine Maschine hat, die einem das Profil vom Reifen abtragen, also den Reifen "egalisieren" kann?

Gruss
kawakawa

-Franz-

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2

Samstag, 11. Juli 2015, 17:25

Ich denke solche Verfahren wird keiner mehr anbieten.
Die werden dir sagen, dass du eben zwei neue kaufen sollst für die Achse. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Differentiale so empfindlich sind. Immerhin muss der Hersteller sowas einkalkulieren. ...

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3

Samstag, 11. Juli 2015, 18:47

Hallo!

Zwei neue Reifen bringen auch nicht viel. Dann gibt es eine Differenz zwischen den Abrollumfängen der Räder zwischen Vorder- und Hinterachse, was das Mitteldifferential belasten wird.

Wir hatten hier im Forum schon mal das Thema, dass die Viscosperre im Mitteldiff empfindlich auf solche Differenzen reagiert. Biespielsweise reicht ein längeres Abschleppen mit angehobener Vorderachse und auf dem Boden fahrender Hinterachse bereits aus, um die Viscosperre im Mitteldiff zu überhitzen. Hatte selbst einen Tausch der Viscosperre hinter mir, weil der Vorbesitzer genau ein einziges Mal das Fahrzeug so hat abschleppen lassen, wie sich später herausstellte.

Der Hersteller kalkuliert das nicht ein, deshalb auch der Hinweis im Handbuch auf diese Geschichte (siehe Info im Eröffnungsposting).

In diesem Beitrag beschreibt @Baumschubser: die möglichen Ursachen (siehe ganz unten), wie eine Visco-Sperre zuverlässig zerstört werden kann. Er geht auch auf die Problematik unterschiedlicher Abrollumfänge zwischen Vorderachse und Hinterachse ein.

Hier der Link zum betreffenden Beitrag: Schlagen & Rupfen am Lenkrad bei stark eingeschlagenem Lenkrad

Gruss
kawakawa

4

Samstag, 11. Juli 2015, 19:16

@kawakawa:

Zitat

Früher (vor 20 Jahren) war dieses Verfahren beliebt, wenn man die Sägezahnbildung auf einem Reifen beseitigen wollte. Man ließ das Profil ca. 0,5 mm abtragen, und hatte einen Reifen ohne Sägezahn und mit gleichmäßigem Profil.
also 0,5mm waren dies ganz bestimmt nicht :sorry:

und vielleicht gibts ein Kollegen mit einer ( großen) Drehmaschine mit genügend Spitzenhöhe bei der du das kpl. Rad aufspannen kannst und dann den Gummi abdrehen :verrueckt:
Gruß Chris

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5

Samstag, 11. Juli 2015, 20:34

Oder man lässt den einen neuen Reifen "EGALISIEREN". So lautet der Fachausdruck für das mechanische abtragen von Profil. Der Reifen wird auf eine Maschine gespannt, ähnlich einer Auswuchtmaschine, dreht sich darauf und das Profil wird von einem an der Maschine angebrachtem Werkzeug abgetragen/abgeschliffen. So kann man den neuen Reifen mit 9 mm Profil auf die Profiltiefe der anderen Altreifen anpassen, indem ihm 3-4 mm Profiltiefe entfernt werden.
Sorry, aber ich wüßte nicht, daß es sowas heute noch gibt.

Wir hatten hier im Forum schon mal das Thema, dass die Viscosperre im Mitteldiff empfindlich auf solche Differenzen reagiert. Biespielsweise reicht ein längeres Abschleppen mit angehobener Vorderachse und auf dem Boden fahrender Hinterachse bereits aus, um die Viscosperre im Mitteldiff zu überhitzen.
Ja und? Beim Abschleppen steht eigentlich die vordere Achse, und die hintere läuft mit 80 km/h. Da hat das Mitteldifferential durchaus "ein bißchen" zu tun. Bei 9 mm zu 5 mm Profil ist der Drehzahlunterschied aber sehr gering: Der betroffene Reifen dreht im Beispiel nur 1,2% langsamer als die übrigen (entspricht rund 3 km/h bei 255 km/h). Also kein Problem. Beim Kurvenfahren ist der Unterschied zwischen links und rechts jedenfalls oft deutlich größer.

Viele Grüße
Chris

Baumschubser

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6

Samstag, 11. Juli 2015, 21:14

Ja und? Beim Abschleppen steht eigentlich die vordere Achse, und die hintere läuft mit 80 km/h. Da hat das Mitteldifferential durchaus "ein bißchen" zu tun.

Es wird wohl schon einen Grund geben warum Subaru in den Bedienungsanleitungen der Fahrzeuge mit permanentem Allrad mit Mittendifferential schreibt, dass beim Abschleppen ein Plattformwagen zu nutzen ist. Also der Wagen nicht vorne mit der Schleppbrille angehoben und hinten auf der Straße gezogen werden darf.

Bei 9 mm zu 5 mm Profil ist der Drehzahlunterschied aber sehr gering: Der betroffene Reifen dreht im Beispiel nur 1,2% langsamer als die übrigen (entspricht rund 3 km/h bei 255 km/h). Also kein Problem. Beim Kurvenfahren ist der Unterschied zwischen links und rechts jedenfalls oft deutlich größer.

Das mag ja für viele Kurven zutreffen, nur sind diese nicht unendlich lang sondern kurz (bezogen auf die Jahresfahrleistung sogar sehr kurz) und danach kommt wieder ein Gerade oder eine Kurve in die andere Richtung oder mit kleinerem oder größerem Radius. D.h. die Belastung für das Achsdifferential und auch die Viscosperre im Zentraldifferential ist nur kurz und wechselnd.
Die Belastung für das Diff oder die Viscosperre im Zentraldiff durch einen Reifen mit größerem Abrollumfang infolge des neueren Profils gegenüber den 3 anderen alten Reifen ist dagegen dauerhaft, selbst wenn das Fahrzeug nur noch geradeaus fahren würde (was ja niemand macht - solche langen Straßen gibt es ja nicht auf der Welt).
Nicht umsonst sind die "Noträder" nur Noträder (Heimbringer) weil auch diese nicht immer dem exakten Umfang der Serienbereifung (bzw. der montierten Bereifung) entsprechen.

Ob man mit einem anderen Luftdruck beim neuen Reifen im Gegensatz zu den 3 alten Reifen was ausgleichen kann am Umfang? Theoretisch sollte das wohl funktionieren, nur wie bekommt man die richtige Luftdruckdifferenz heraus? :gruebel:
Dann stellt sich irgendwann aber wieder das Problem wenn die 3 alten Reifen ihre Verschleißgrenze erreicht haben und ebenfalls ersetzt werden sollen. Den einen jüngeren Reifen behalten und nur 3 Stück nachkaufen oder auch den weniger abgenutzten Reifen entsorgen und komplett neu "besohlen"? :hmmm: :zwinker:


Gruß
Stephan

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7

Samstag, 11. Juli 2015, 21:34

Es wird wohl schon einen Grund geben warum Subaru in den Bedienungsanleitungen der Fahrzeuge mit permanentem Allrad mit Mittendifferential schreibt, dass beim Abschleppen ein Plattformwagen zu nutzen ist. Also der Wagen nicht vorne mit der Schleppbrille angehoben und hinten auf der Straße gezogen werden darf.

Nicht nur das. In der Betriebsanleitung steht auch drin, dass der Profiltiefenunterschied von zur gleichen Zeit aufgezogenen Reifen nicht mehr als 2 mm betragen darf/sollte.

@Baumschubser:

Du kennst ja mein Problem mit dem Legacy und der defekten Viscosperre. Ich versuche nun zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt.

Aber ich habe im Netz gesucht und herausgefunden, dass es durchaus noch ab und an Betriebe gibt, die das Abdrehen des Profils anbieten. Es sind sog. Vulkaniseure die es anbieten. Die betreiben noch das alte Handwerk der Reifenherstellung und der Arbeit mit dem Material, aus dem Reifen hergestellt werden.

Ironischerweise gibt es im tiefsten Schwarzwald auch noch in den kleinen Dörfern, ausgerechnet dort solche Betriebe. Hier in Hildesheim (Stadt mit 100.000 Einwohnern) konnte ich noch keinen einzigen finden. Vielleicht muss ich hier im Norden in den größeren Städten suchen oder notgedrungen den Reifen dann einem Betrieb der weiter entfernt ist schicken und das machen lassen. Hat mich nur gewundert, dass es hier in der Umgebung scheinbar echt nichts gibt. Noch schockierter war ich, als die bekannten Reifen-"Fuzzis" nicht mal wussten, was ich von denen will, als ich Ihnen erklärte, dass das normalerweise früher so gemacht wurde, um den Sägezahn vom Reifen weg zu bekommen.

Mein Reifen hat eine Beschädigung an einer Flanke, so dass Luft rauskommt. Es ist so, dass bei der Flanke nur das Gummi gerade so auf ca. 1-2 cm länge aufgeschlitzt ist, so dass man es, wie eine Messerwunde an der Fingerkuppe aufklappen kann. Die Luft ging natürlich innerhalb einiger Stunden aus dem Rad raus, als der Wagen geparkt stand. Die Karkasse ist nicht beschädigt. Eine Reparatur an der Flanke wurde jedoch aus Prinzip verweigert.

Na ja, schauen wir mal, ob ich einen entsprechenden Betrieb finde. Kann sein, dass ein Vulkaniseur die Undichtigkeit an der Reifenflanke reparieren kann. Ob man aber einen an der Flanke reparierten Sommerreifen bei heißem Wetter auf der Autobahn mit 250 km/h noch wirklich sorgenfrei bewegen kann, entzieht sich meinem Beurteilungsvermögen. Daher dachte ich an einen neuen gleichen Reifen, bei dem nur die Profiltiefe an die Profiltiefe der Altreifen angepasst werden müsste.

Gruss
kawakawa

Baumschubser

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8

Samstag, 11. Juli 2015, 21:40

Eine Reparatur an der Flanke wurde jedoch aus Prinzip verweigert.

Na ja, schauen wir mal, ob ich einen entsprechenden Betrieb finde. Kann sein, dass ein Vulkaniseur die Undichtigkeit an der Reifenflanke reparieren kann.

1. Meines Wissens zu Recht!
2. Ums Können geht es in so einem Fall weniger, sondern um das "Dürfen"! :zwinker:


Gruß
Stephan

daddy

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Samstag, 11. Juli 2015, 22:58

Diesen Begriff "Reifen egalisieren" kenne ich zusätzlich noch aus einem anderen Zusammenhang: Wenn etwa eine Felge einen Höhenschlag hat (was gar nicht so selten ist!), dann hat notwendigerweise auch ein perfekter und hochwertiger Reifen einen solchen Höhenschlag, nämlöihc schlicht von der Felge übernommen.

DAmit war das Rad unrund und ab gewissen Geschwindigkeiten kaum mehr zu fahren, bzw. es hüpfte wie ein Bohrhammer.

Die Reifen-Betriebe konnten nun ein solches Rad rund machen, indem der Höhenschlag der Felge samt Reifen dadurch "zu einem runden Rad" gemacht wurde, indem sequenziell am Reifen-Profil so lange geschabt wurde, bis das
Gesamt-Rad halt rund war. An sich eine perfekte Lösung, wie sie in anderen technischen Dingen und Abläufen Gang und Gäbe sind. Ob heutzutage die Kosten für eine solche Aktion im Verhältnis zu einem Ersatzkauf von Felge/Reifen
stehen, sei mal dahingestellt. Man denke daran, dass mancher "Felgendoktor" für das rund -machen einer Felge schlicht den Neupreis für eine zusätzliche Felge verlangt.

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10

Samstag, 11. Juli 2015, 23:11

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr

Dazu fiel mir spontan das hier ein (böser kleiner Schulter-Teufel) :


mechanischer Reifenabtrag

Aber ich hatte das Problem auch schon mal und habe damals in den sauren Apfel gebissen und 4 neue Reifen gekauft ... und eine Felge :S


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11

Samstag, 11. Juli 2015, 23:16

Wir hatten hier im Forum schon mal das Thema, dass die Viscosperre im Mitteldiff empfindlich auf solche Differenzen reagiert. Biespielsweise reicht ein längeres Abschleppen mit angehobener Vorderachse und auf dem Boden fahrender Hinterachse bereits aus, um die Viscosperre im Mitteldiff zu überhitzen.
Und wo genau ist der Unterschied zu meinem Statement?

Das mag ja für viele Kurven zutreffen, nur sind diese nicht unendlich lang sondern kurz (bezogen auf die Jahresfahrleistung sogar sehr kurz) und danach kommt wieder ein Gerade oder eine Kurve in die andere Richtung oder mit kleinerem oder größerem Radius. D.h. die Belastung für das Achsdifferential und auch die Viscosperre im Zentraldifferential ist nur kurz und wechselnd.
Wechselnd links/rechts ist dem Mittendifferential ziemlich egal. Ich kenne zwar Autobahnen, auf denen es kilometerlang geradeausgeht, aber langgezogene Kurven sind normalerweise nicht gerade selten, und im Stadtverkehr geht's so richtig zur Sache. Dort ist der Drehzahlunterschied viel größer als bei der vergleichsweise kleinen Profilhöhendifferenz. Im Mittel dürfte es auf mehr oder weniger das Gleiche hinauslaufen.

Nicht nur das. In der Betriebsanleitung steht auch drin, dass der Profiltiefenunterschied von zur gleichen Zeit aufgezogenen Reifen nicht mehr als 2 mm betragen darf/sollte.
Mmh, in der Betriebsanleitung meines Autos steht dazu rein garnichts - nur, daß man kein unterschiedliches Profil, kein unterschiedlicher Hersteller etc. fahren soll.

Ob man aber einen an der Flanke reparierten Sommerreifen bei heißem Wetter auf der Autobahn mit 250 km/h noch wirklich sorgenfrei bewegen kann, entzieht sich meinem Beurteilungsvermögen.
Gaaaaaaaaanz sicher nicht! Die Flanke ist schließlich das empfindlichste Teil eines Reifens. Über diesen Lösungsweg brauchst Du garnicht erst nachdenken, denn das wird Dir aus Haftungsgründen (und das völlig zurecht) keiner machen.

Übrigens: Wenn Du nur den betroffenen Reifen wechselst, ist der Unterschied an dieser Achse in Deinem Beispiel zwischen links und rechts zwar 1,2%, dank Achsdifferential der Unterschied zwischen vorne und hinten aber nur 0,6%. Damit reduziert sich die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen vorn und hinten bei 255 km/h auf nur 1,5 km/h. Also absolut kein Vergleich zu den 80 km/h beim (nicht zulässigen) Abschleppen mit einer rollenden Achse.

Viele Grüße
Chris

robotti

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Sonntag, 12. Juli 2015, 12:17

Im Februar diesen Jahres hat mir ein gestörter Mitbürger auf dem Parkplatz eines Supermarktes mit einem kurzen Gegenstand den rechten Hinterreifen aufgestochen.
Das Fahrzeug war ordnungsgemäß geparkt und nicht einmal 20 Minuten unbeaufsichtigt.
Bemerkt habe ich es auch nicht sofort, da im Stand/geparkten Zustand kein Luftaustritt zu bemerken war.
Erst nach dem Wegfahren merkte ich allmählich, dass der rechts hintere Reifen zu walken begonnen hat.
Der ÖAMTC (ADAC Pendant in Österreich) benötigte sehr lange, um herauszufinden, wo sich das vermeintliche Loch befindet.
Natürlich war das Einstichloch genau in der Mitte der Reifenflanke und somit eine Reparatur unmöglich.
Auch ich stand genau vor demselben Problem, dass mir ein nachgekaufter Reifen wenig helfen würde aufgrund der unterschiedlichen Profiltiefe.
Ich habe kurzerhand entschlossen, auf die nagelneuen Sommerreifen zurück zu greifen und die Winterreifen ebenfalls allesamt neu zu kaufen in diesem Jahr.
Dieser Vandalenakt kostete mich allein nur 520 Euro für die Anschaffung neuer Markenwinterreifen, Preise für Entsorgung, Auswuchten und Aufziehen noch nicht einberechnet.
Aber es war die für mich einzig vernünftige Entscheidung, denn der Wechsel eines defekten Diffs samt Arbeitszeit wäre sicherlich deutlich teurer.
Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, denn das kann jedes Mal wieder passieren und bei mir wächst das Geld leider nicht auf den Bäumen.
Allein der damit einhergehende Aufwand... Keine Ahnung, was Menschen dazu antreibt und warum es genau mein Subaru Impreza werden musste.
Standen ja auch sonst genug Fahrzeuge auf dem Merkur-Parkplatz.

freeman303

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13

Sonntag, 12. Juli 2015, 18:15

Mmh, in der Betriebsanleitung meines Autos steht dazu rein garnichts - nur, daß man kein unterschiedliches Profil, kein unterschiedlicher Hersteller etc. fahren soll.

Ich kann lediglich bestätigen, dass im Handbuch des Legacy IV Spec. B Facelift-Modell 6-MT (bei Automatik weiß ich es nicht), es definitiv drin steht, der Profilunterschied der montierten Reifen, dürfe sich keine 2 mm unterscheiden.

Mag sein, dass es beim STI nicht drin steht, weil er das DCCD hat. Möglicherweise reagiert das DCCD nicht so empfindlich wie ein mechanisches Diff mit Viscosperre auf Drehzahlunterschiede. Ich kann mich auch an die Aussage eines Subaru-Mech meines Bekannten (der auch einen Spec. B hat) erinnern, dass die Legacy-IV C-Diffs sehr übel auf Drehzahlunterschiede reagieren.

Will nur verhindern, dass kawakawa eine falsche Entscheidung trifft, denn wenn wir ihn hier falsch informieren, dann geht sein C-Diff EX und er wird Derjenige sein, der dann Reparaturkosten von ca. 1200 EUR hat. Wir werden nicht Diejenigen sein, die seine Reparatur zahlen müssen, weil er mit einem Reifen herumfuhr, das 4 mm Profil mehr hatte, als die anderen drei.

Grüße
Freeman303

14

Montag, 13. Juli 2015, 07:09

Hat der Legacy (Spec-B) ein offenes Differential an der VA?
Wenn ja würd ich den neuen Reifen und den besten der übrigen 3 Reifen vorne montieren und so die Sperren von C-Diff und Heckdiff schonen.

Silver007

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15

Montag, 13. Juli 2015, 16:11

@ kawakawa

vielleicht bist Du ja mal bei uns im Norden
http://www.reifen-altmann.de/reifen/egalisieren

daddy

Fömi im Impreza GT Club

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Montag, 13. Juli 2015, 20:25

@Silver007: DAS ist ja mal ne´gute Adresse für feinfühlige Subaru-Fahrer. Besten Dank :!: .
Das Anpassen des Reifen-Umfangs stellt sich ja oftmals sehr breit: Bei gleicher Reifen-Grössen Bezeichung und bei gleichem Profil habe ich bereits Umfangs-Differenzen von 7,5% gemessen. Wer nach solchen Differenzen
nicht schaut, der sucht ewig nach den Brumm- und Frequenzen-Ursachen an seinem Auto, insbesondere bei V-max.

Für Interessierte: Bei gleicher Profil-Tiefe war ein 235/45-18 von Conti-Sport um 7,5% vom Umfang größer als ein Pirelli Pzero-Nero mit gleicher Bezeichnung. Um die Folgen im Antriebsstrang abzumildern, mussten 4 neue gleiche Reifen gekauft werden: 990,oo€ Brutto.

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17

Montag, 13. Juli 2015, 22:13

@Silver007:

Du wirst lachen. Irgendwann heute Mittag, als ich am Verzweifeln war, habe ich mit Google nach entfernteren Anbietern gesucht und genau den von Dir genannten Betrieb gefunden. Dort angerufen. Das Abdrehen kostet ca. 30 EUR. Ich muss den Reifen auf Felge montiert schicken und sie würden ihn mir wieder zurück senden oder ich kann ihn von z.B. Hermes abholen lassen.

Davor habe ich noch einige Reifen-Betriebe in Hildesheim und alle mit Google gefundenen Vulkanisations-Betriebe in Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel abtelefoniert. Keiner kann mehr (früher wurde das öfter gemacht) bei einem Reifen das Profil abdrehen. In Hannover gab es noch einen Betrieb, allerdings verlangt er dafür ca. 80 EUR.

Da nehme ich doch den netten Betrieb in Hamburg, den Du genannt hast. Dort hatte ich am Telefon das Gefühl, dass die das gerne machen wollen, im Gegensatz zu dem Betrieb in Hannover, der das zum fast dreifachen Preis gefühlt widerwillig angeboten hat.

Gruss
kawakawa

Silver007

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18

Montag, 13. Juli 2015, 22:43

Gut - die Jungs sind sehr nett und haben Ahnung. Habe da schon Felgen aufarbeiten lassen, Reifen gekauft und Fahrwerke vermessen lassen. Bin immer gut und kompetent versorgt worden.

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19

Dienstag, 14. Juli 2015, 02:49

Ja, genau diesen Eindruck machten sie auch auf mich am Telefon.