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Huba

Schüler

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21

Freitag, 6. Juni 2003, 19:36

shizzobeer: dann eröffne doch mal ein neues Thema in "Geistige Entgleisungen" und erzähl uns, wie es zu dem Namen gekommen ist.

Das interessiert mich jetzt

mfg Huba


Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch mehr Hubraum....oder mehr Ladedruck :-)

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22

Sonntag, 8. Juni 2003, 15:38

Interessante Metallerdiskussionen hier...

Also unsere Scheiben werden weder gehärtet noch spannungsfrei geglüht.Beim Härten mit Gusseisen ist mir noch nix zu Ohren gekommen,da Guss um die 3 % Kohlenstoff hat,ein Wer5kzeugstahl zwischen 0,6 und 1,1%
Zum Glühen reicht die Zeit einfach nicht,die müssen zum Glühen schon ne Stunde in den Ofen.Und wenn die Bremsscheiben blau werden waren sie lediglich mal heisser als 400 °
Oberflächenrisse kommen meiner Meinung nach auch nicht von einer gehärteten Oberfläche,sondern Spanungsrisse die durch ein ähnliches Verfahren wie Härten entstehen:durch schnelle Erhitzung und rasche Abkühlung;bei 723 ° im FESTEN Zustand schlägt das Strukturgitter von Eisen von kubisch.raumzentriert in kubisch flächenzentriert um;wenn es dann schnell abgekühlt wird,bleibt das gitter ganz oder teils flächenzentriert.daudrch treten im gitter spannungen auf,was Eisen spröde macht.Probierts einfach mal aus:nehmt einen Draht,biegt ihn an einer beliebigen Stelle und versucht ihn wieder gerade zu bekommen -der Draht wird nach endlosen erfolglosen bemühungen an der stelle einfach abbrechen

Regen zaubert mir ein breites Grinsen aufs Gesicht..seit ich Allrad habe!

Flori

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23

Montag, 9. Juni 2003, 09:38

Hallo Kollegen

hier noch etwas technische Informationen zum Thema blaue Scheiben. Habe ich in einem Lehrbuch der Metaller gefunden.

Anlassfarbe

Beim Erwärmen läuft blanker Stahl an und zeigt die sogenannte Anlassfarbe, die für die jeweilige Temperatur charakteristisch ist - z. B. 200 °C blassgelb, 300 °C kornblumenblau, 400 °C grau. (Anmerkung: Guss könnte Temperaturmässig abweichen)

Sie sind z.B. an Auspuffrohren (blau) von Motorrädern zu beobachten. Entstehung: Auf Metalloberflächen bilden sich dünne, durchsichtige Oxidschichten unterschiedlicher Dicke. Sie sind den Farben von Ölflecken auf Wasser ähnlich. Bei Erwärmung von Stahl auf 290 °C - 340 °C bildet sich z.B. eine blaue Anlassfarbe. Anlassfarben treten nur an der Oberfläche auf (mit Messer abkratzbar), im Gegensatz zu den Glühfarben. Anlassfarben gibt es zwischen 200 °C und 360 °C.

Also scheint die Farbe unproblematisch zu sein und geht wieder ab mit ein paar mal Bremsen.

Gruss Flori

geändert von: flori on 09/06/2003 09:39:34

Mäcky

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24

Montag, 9. Juni 2003, 10:35

Hallo!


Stahl wird gehärtet indem er auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt wird auf Härtetemperatur gehalten wird und dann dem Stahl entsprechend abgeschreckt wird (Je nach Stahlsorte wird Luft Ölbad Wasser oder sogar ein wärmofen zum abschrecken verwendet da mache Stahlsorten bei zu schnellem abschrecken risse bekommen!) und hat nach dem härten "Glashärte" bis zu 65 HRC (Härte gemessen nach Rockwell) Also würde er bei kleinsten Schlägen bzw schlagartigen benanspruchungen brechen wie glas darum wird ein Stahl nach dem Härten angelassen was dann die Härte reduziert aber die Festigkeit wieder erhöht!! (Meistens wird eine Härte zwischen 52 und 58 HRC angestrebt was jedoch auf den verwendungszweck ankommt!)

GrauGuss kann nur bedingt gehärtet werden aufgrund des hohen Kohlenstoffgehaltes wie es Dominik schon erwähnt hat! Stahlguss jedoch kann je nach Legierung sehr wohl gehärtet werden!

Bei unseren Bremsscheiben handelt es sich bei den orginalen (so denke ich mal) um Stahlgußscheiben (Grauguß gibt andere Späne beim abdrehen!) die jedoch durch die Bremserei nicht vollkommen durchgehärtet werden da die innenseite ja immer kühler ist als die bremsfläche selber allenfalls wird die Oberfläche "etwas Glasig" was dann auch wieder zu schlechterem ansprechen der Bremse führt!

Die blaue Farbe ist nur eine Anlassfarbe die bei dunkelblau je nach stahl aber nicht höher liegen muss als 400 Grad (manche Stähle werden schon bei 260 Grad blau!!) Sie tritt nur Oberflächlich da nur an der Oberfläche der Stahl mit dem Sauerstoff reagiert und sich deshalb blau verfärbt!

Die Oberflächenrisse kommen von Oberflächenspannungen die dadurch entstehen das die Scheiben eine ausdehnung haben wenn sie warm werden und die scheiben dann vielleicht 1 mm tief dieselbe oder ähnliche hohe Temperatur haben jetzt wird die Oberfläche aber schneller durch die vorbeistreifende Luft abgekühlt und zieht sich wieder zusammen kann das aber nicht ohne Rissbildung da das innere des Materials noch warm und somit ausgedehnt ist! das führt dann zu Spannungen und in manchen Fällen zu rissen!


Spannungsarmglühen ist eine besondere Behandlungsart die dazu verwendet wird wie der Name schon sagt die Spannungen vom Härten oder Spanlosen bearbeiten (walzen, biegen, rollen) zu verringern bzw zu beseitigen!
Dabei wird das Material über eine Gewisse Temperatur erhitzt (GFK Linie wenn ich mich recht erinnere) und dann mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten wird was eine innere "verflüssigung" und ausrichtung des Metallgefüges zu einer Spannungsarmen zusammenstellung ergibt!



Mahe des icht schon lange her aber diese Fragen hatte ich in großem und ganzen zu meiner Abschlussprüfung die ich ja mit Auszeichnung bestanden habe! gg





cu

Mäcky

GET FASTER!!

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25

Montag, 9. Juni 2003, 14:21

Das hast Du Dir gut behalten Mäcky,dem ist nichts mehr hinzuzufügen

Regen zaubert mir ein breites Grinsen aufs Gesicht..seit ich Allrad habe!

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26

Dienstag, 10. Juni 2003, 01:30

Nur noch kurz etwas zum Spannungsarmglühen!

Langsame Erwärmung auf 550°-650° C und mehrere Stunden auf Temperatur halten, damit eine 100%ige Durchwärmung eintritt! Danach wieder langsames Abkühlen auf Raumtemp.! Je höher die Temperatur, desto niederer die Fließgrenze des Stahles!
In den Temp.bereichen 550°-650° haben die Atome die Möglichkeit sich aus Ihrer "Zwangslage" zu befreien und somit Ihre Spannungen zu verlieren! Wichtig zu wissen ist dabei, dass dabei KEINE Gefügeveränderung eintritt, sondern lediglich ein Richten des Gitters vollzogen wird!

Das Glühen bei Temperaturen >700° würde eine Verzunderung der Oberfläche und sofortige Krobkornbildung hervorrufen und ist deshalb im Fall unserer Bremsen gänzlich aus zu schliessen!

Das Härten gibt es sehr wohl bei Stählen mit Kohlenstoffgehalten von 2%!
Nur bewegt sich die Härtetemperatur für Stähle mit C-Gehalt >0,8% konstant bei 723°-750° und ist damit auch zu hoch für unseren Fall! Ausserdem würde sich das Gefüge bei Erwärmung, wie schon erwähnt, von krz auf kfz ändern und nach dem Abschrecken eine verzerrte Form des krz-Gitters einnehmen.

Beim Anlassen erhöht sich die Zähigkeit, wobei die Härte vermindert und Spannungen abgebaut werden. Die Bildung einer Oxidschicht auf metallisch blank geschliffenen Flächen gibt Aufschluß über die Temperatur. Weisses Licht wird reflektiert und die Dicke der Oxidschicht bestimmt die Farbe.


So, genug geschwafelt! Aber es freut mich, dass auch wir Jungen mal zeigen, dass es nicht immer nur um Tuning und Oberflächlichkeit geht, sondern auch richtig fachgesimpelt werden kann! Trotz alle dem hasse ich das FeC-Diagramm...

Zu wissen man könnte, wenn man wollte, ist genau die Art von Sicherheit, für die der Subi als Garant fungiert...

cweber

Profi

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27

Dienstag, 10. Juni 2003, 14:33

Oh wie habe ich Werkstoffkunde gehasst, staubtrocken und auch noch ein schei**
Prof. Ich glaube beim sechsten Versuch habe ich den Schein endlich geschafft.

Gott fragte die Steine: "Steine, warum studiert ihr keine Elektrotechnik ?"
Und die Steine antworteten:" Weil wir nicht hart geung sind !"

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28

Dienstag, 10. Juni 2003, 16:27

Das Härten gibt es sehr wohl bei Stählen mit Kohlenstoffgehalten von 2%

Hat das jemand bestritten?

So, genug geschwafelt! Aber es freut mich, dass auch wir Jungen mal zeigen, dass es nicht immer nur um Tuning und Oberflächlichkeit geht, sondern auch richtig fachgesimpelt werden kann! Trotz alle dem hasse ich das FeC-Diagramm...

Oh wie habe ich Werkstoffkunde gehasst, staubtrocken und auch noch ein schei**
Prof. Ich glaube beim sechsten Versuch habe ich den Schein endlich geschafft.

Ach,ich weiss gar nich was so schlimm dran ist..unser Lehrer hat uns immer lustige Bildchen auf den Projektor gschmissen und uns Stories von den Römern,wie die versucht haben ihre Schwerter hart zu bekommen..
Und solange der Mist mit den ganzen Gefügen rausbleibt,find ichs gar nich so trocken und kompliziert;erst wenns mit Eutektoid,martinistischen und anderen Gefügen losgeht schalte ich auf Durchzug,dan is echt zuviel des Guten


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2-bias

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29

Dienstag, 10. Juni 2003, 20:22

Ich habe von Reinhard noch nagelneue WRX Bremsbelüftungskanäle hier.
(Habe selbst welche dran). Passen super an MY99>
Zu verkaufen, preislich um die 40 Euro.


MfG
2-bias
VG
2-bias

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30

Donnerstag, 12. Juni 2003, 14:20

@Dominik83: Jep, das hat Flori kurz angemerkt:

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Gehärtet wird normalerweise bei höheren Temperaturen (Temp.-Farben Rot -Gelb). Ein weiter Punkt, welcher Härten bei den Bremsscheiben nicht möglich macht, ist der Fakt, dass wir Gussscheiben fahren. Diese haben einen zu hohen Kohlenstoffanteil, um Härten möglich zu machen.
<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Untereutektoides Gußeisen (2,06-4,3% C-Gehalt) ist noch relativ gut härtbar...
(laut GREVEN-Werkstoffkunde/-prüfung)

Aber egal!
Fakt ist, dass die Bläue eine Oxidschicht ist und soweit unbedenklich ist!
Eventuell die Scheiben besser belüften, oder nicht im heissen Zustand den Scoob abstellen.

Zu wissen man könnte, wenn man wollte, ist genau die Art von Sicherheit, für die der Subi als Garant fungiert...