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Tetsuya1337

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1

Samstag, 2. September 2017, 17:45

Vibrationen im Lenkstrang / Lenkrad beim Bremsen

Nabend zusammen,

ich hab an meinem 2004er Legacy WR-Limited vorne die goldenen Brembos verbaut. Als ich den Anfangs des Jahres gekauft habe war die Bremsanlage unauffällig. Der Vorbesitzer meinte er hat die Brembos (nur vorne) vor kurzem erst verbaut und sind sogut wie neu (Beläge und Scheiben zumindest, die Sättel nicht).
Mittlerweile haben sich leider beim Bremsen heftige Vibrationen eingeschlichen, das wurde so nach und nach mehr. Am schlimmsten ist es bei höheren Geschwindigkeiten, so 130 km/h aufwärts. Da muss ich nur ganz leicht das Bremspedal antippen und alles vibriert da vorne. Wenn ich voll in die Eisen gehe geht die Vibrationsneigung stark zurück, aber so richtig "rund" läuft das trotzdem nicht. Man spürt auch bei leichtem Bremse anlegen während dem Ausrollen, dass die Bremswirkung "wellenartig" kommt und geht. Meine Diagnose hierfür ist eigentlich klar: Bremsscheiben verzogen.

Ich hatte genau das selbe Problem bereits bei meinem 2004er STI - baugleiche Bremsanlage, genau selbes Phänomen. Damals hab ich dann neue Scheiben und Beläge verbaut (bin umgestiegen von Original Brembo auf Ferodo DS mit Tarox Zero) und die Vibrationen waren weg. Kamen aber nach einigen Wochen schleichend wieder. Der STI ist ja mittlerweile Verkauft, aber ich will beim Legacy jetzt nicht den gleichen "Fehler" nochmal machen und 600€ ausgeben, damit dann nur 2 Monate ruhe ist. Ich denke die verzogene Bremsscheibe kommt von nem anderen Defekt, weis aber nicht so richtig wie ich das angehen soll. Die Bremskolben scheinen eigentlich nicht fest zu sitzen (das hatte ich gerade erst auf der Hinterachse...). Aber was kann es sonst sein ? Oder kann der Bremskolbendefekt auf der Hinterachse irgendwie dazu führen, das sich vorne die Scheiben verziehen ? ?(

Hoffe da weis irgendjemand nen schlauen Rat... :)

Grüße
J P

zweilinkszweirechts

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2

Samstag, 2. September 2017, 18:05

Das hört sich nach verzogenen Bremsscheiben an. Die hintere Bremse kann da aber nicht schuld sein.
Bremst du so hart? Bremsscheiben verzeihen sich normalerweise nur, wenn man sie quält. Mit heißen Scheiben durch eine Pfütze fahren, so dass sich die Scheibe schlagartig abkühlt, kann auch dazu führen.

Tetsuya1337

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3

Samstag, 2. September 2017, 18:20

Nichtmal ansatzweise... beim "ersten Bremsensatz" hab ich die Vermutung gehabt ich hätte sie auf meiner Hausstrecke zerstört. Die ist ziemlich belastend für die Bremsen (enge Kurvenstrecke Bergab), und wenn man pech hat steht man am Fuß vom Berg dann an der Kreuzung mit den heißen Bremsen und bekommt keine Kühlung mehr bei.
Bei den gewechselten Bremsen auf dem STI hab ich dann penibelst darauf geachtet, das genau das nichtmehr passiert. Hat nichts gebracht.

Und jetzt mit dem Legacy bin ich ohnehin sehr viel bequemer unterwegs... habe die Bremsen noch nichtmal ansatzweise an die Grenzen gebracht. Könnte mich auch an keine unerwartete Pfütze erinnern, die die Bremsen schlagartig mal heftig abgekühlt hätte. Und wie gesagt ist das Problem schleichend immer schlimmer geworden, und nicht von heute auf morgen.

Nomad

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4

Samstag, 2. September 2017, 20:57

Hast du die neu verbauten Brembo-Sättel revidiert und die Leichtgängigkeit der Kolben überprüft?

Ich gehe davon aus, dass du das nicht gemacht hast. Einer der Kolben vorne ist fest. Mit hoher Sicherheit der untere der zwei inneren.
Da kannst Scheiben tauschen, bis du blau wirst, das kommt jedes Mal wieder.
Habe exakt das gleiche Problem, "neue" Sättel liegen schon hier, muss nur noch den einen Kolben irgendwie rauskriegen.
Dann kommen da Edelstahlkolben rein.

Tetsuya1337

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5

Montag, 4. September 2017, 14:49

Der Vorbesitzer hat die eingebaut, ich hab se seitdem nicht auseinander gehabt. Also kann durchaus sein... und vielmehr Bauteile gibts ja eigentlich auch nicht die das auslösen könnten :S

Wie isn der Aufwand / Kosten die Bremssättel neu abzudichten ? Kann man das ohne spezielles Bremsenfachwissen oder spezialwerkzeug machen ?

matze383

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6

Montag, 4. September 2017, 18:03

Ich werfe aus eigener Erfahrung noch die Kombination aus Nabe/Lager und Scheibe in den Raum:

Bei mir war die Anlage zunächst ebenfalls komplett unauffällig, bis dann die Bremsvibrationen stetig zunahmen und am Ende extrem bis ins Lenkrad durchschlugen.
Ich vermutete ein einseitiges Problem links vorn und ließ den Schlag messen. Heraus kam, dass nur die linke vordere Scheibe einen Schlag aufwies.
Daraufhin wurden beide vorderen Scheiben soweit wie nötig am Fahrzeug abgedreht und das Problem war seit dem auch unter Last dauerhaft beseitigt!

Zu diesem Zeitpunkt war aber nicht 100%ig klar, ob die Scheibe oder die Nabe das Problem verursachte.
Ich habe vor kurzem noch Lager und Nabe wechseln und danach auch gleich wieder den Schlag der Scheibe messen lassen.
Und siehe da, der Schlag ist wieder da. D.h. ich gehe davon aus, dass die alte Nabe den Schlag hatte.

Fazit: Es muss nicht immer an Scheibe oder Bremskolben liegen ...

Ich würde erstmal von einfach zu schwer vorgehen.
D.h. erst die Freigängigkeit der Kolben prüfen und sicherstellen und dann den Schlag messen lassen.
Wenn Schlag vorhanden, dann am Fahrzeug abdrehen lassen und sehen, ob das Problem damit beseitigt ist.
Erst als letzten Schritt würde ich die Bremssättel revidieren ...

Manchmal werden auch die Anlageflächen der Nabe beim Scheibenwechsel nicht ordentlich gesäubert,
dann hat man ggf. den Schlag durch drunter sitzenden Schmutz/Rost etc, weil die Scheibe schief auf der Nabe sitzt ...
enjoy the flight !

freeman303

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7

Montag, 4. September 2017, 18:10

Würde er einen festgegangenen Kolben nicht an heißen Bremsscheiben nach brems-armer Fahrt bemerken müssen?

Tetsuya1337

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8

Montag, 4. September 2017, 20:40


D.h. erst die Freigängigkeit der Kolben prüfen und sicherstellen und dann den Schlag messen lassen.
Wenn Schlag vorhanden, dann am Fahrzeug abdrehen lassen und sehen, ob das Problem damit beseitigt ist.

Dazu zwei ganz blöde fragen: Wie Freigängig genau müssen die denn eigentlich sein ? :whistling:
Und wie genau werden die Scheiben direkt am Fahrzeug abgedreht ? Dachte immer die werden ausgebaut und auf der Drehbank überdreht ?(


Würde er einen festgegangenen Kolben nicht an heißen Bremsscheiben nach brems-armer Fahrt bemerken müssen?

Das werd ich die Woche mal checken wenn ich dazu komme :)

Nomad

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9

Montag, 4. September 2017, 22:14

Und wie genau werden die Scheiben direkt am Fahrzeug abgedreht ? Dachte immer die werden ausgebaut und auf der Drehbank überdreht


Da hats so spezielle Gerätschaften für. Essentiell ist das auch nur ne Drehbank. Da wird ein spezielles Teil statt der Felge am Fahrzeug befestigt. Dieses hat dann die Aufnahme fürs Drehfutter. Das Drehfutter, der Antrieb des Geräts und das zweiseitige Werkzeug bilden eine Einheit.
Es dreht also die Bremsscheibe mitsamt Antriebswelle etc. während alles bis auf das Rad am Fahrzeug montiert ist.

matze383

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10

Dienstag, 5. September 2017, 12:43

Zitat

Wie Freigängig genau müssen die denn eigentlich sein ? :whistling:
Ich würde sagen, Bremskolben sitzen i.A. recht stramm, sodass man sie (auch um ein Verkanten zu vermeiden) mit einem geeigneten Kolbenrücksteller (/Zwinge) zurückdrückt.
Nur mit den Fingern wird das mMn nichts. Mit der Zwinge sollte es dann leicht, gleichmäßig und "sämig" gehen.
Wenn da trotzdem was hängt, dann ist es höchstwahrscheinlich nicht freigängig ;)
(Dabei aufpassen, dass man sich nicht die anderen Kolben des Sattel herausdrückt ;))

Zitat

Da hats so spezielle Gerätschaften für. Essentiell ist das auch nur ne Drehbank. Da wird ein spezielles Teil statt der Felge am Fahrzeug befestigt. Dieses hat dann die Aufnahme fürs Drehfutter. Das Drehfutter, der Antrieb des Geräts und das zweiseitige Werkzeug bilden eine Einheit.
Es dreht also die Bremsscheibe mitsamt Antriebswelle etc. während alles bis auf das Rad am Fahrzeug montiert ist.
Das "nur" hört sich so abwertend an ;)
Das spezielle ist, dass die Scheibe eben gerade nicht separat auf einer Drehbank geplant wird, sondern durch das Abdrehen am Fahrzeug alle statischen Abweichungen des Gesamtsystems ausgeglichen werden - egal, welches Teil nun für den Schlag verantwortlich ist (im Zweifel alle).

enjoy the flight !

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »matze383« (5. September 2017, 17:17)


Tetsuya1337

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11

Dienstag, 20. März 2018, 18:34

So ich muss mich jetzt hier mal wieder melden. Es sind nun schon paar Monate ins Land gezogen, aber getan hat sich leider nicht sehr viel :S
Folgende Schritte hab ich bisher unternommen:

1. Die Bremssättel revidiert, und gleichzeitig die Scheiben auf der Drehbank abgedreht. Danach war für 1-2 Wochen Ruhe, dann fings wieder an zu vibrieren.

2. Nächster Schritt waren dann nochmal nen Satz gebrauchte OEM Scheiben, die ich günstig erstanden habe (hatte die Vermutung, dass meine alten Scheiben einfach schon "tot" waren durch den ursprünglichen Verzug). Für 1-2 Wochen war dann auch wieder Ruhe, dann gings wieder los.

3. Als letzten Schritt hab ich dann die Scheiben direkt auf dem Fahrzeug abdrehen lassen, und gleichzeitig neue Bremsbeläge einbauen lassen. Auf Nachfrage bestätigte mir der Mechaniker nochmal, dass die Kolben definitiv freigängig sind, und er die Scheiben nach dem abdrehen auch nicht nochmal abgenommen (und eventuell verdreht aufgesetzt) hat.
Trotzdem geht jetzt nach 2 Wochen ca. die scheiße schonwieder los :cursing:


Ich hab jetzt keine Ahnung mehr, worans noch liegen kann. Kann man irgendwas vermurksen beim Umrüsten der OEM Bremsanlage auf die Brembos (der Legacy hat die ja nicht Serie) ? Oder können die Sättel nen defekt haben, der sich durch nen neuen Dichtsatz nicht lösen lässt (und auch nicht weiter offensichtlich ist wenn man den Sattel in der Hand hat...) ?
Ich bin für jeden Tipp dankbar... kann doch nicht alle 4 Wochen meine Bremsanlage neu "richten" :frown:

daddy

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12

Dienstag, 20. März 2018, 19:01

Die drei weiteren Rahmen-Bedingungen Sturz/Spur + Aufhängung + absoluter Räder-/Felgen-/Reifen-Rundlauf sind hier noch nicht angesprochen. Gäbe es da Prüfbedarf?
Ich weiß, dass "man" kritisch einwenden kann , " ...kommt ja nur beim Bremsen", aber vor Fehl-Schlüssen schützt das nicht.

Beispiel aus dem Jedermann-Fahrrad Bereich: eine 8 im Vorderrad stört beim Fahren niemanden (der nicht ganz pingelig ist), aber wird dann die vordere Bremsbacken-Bremse angezogen, fällt man fasst vom Glauben ab, wie das
am Lenker-Bremshebel zerrt.

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13

Dienstag, 9. April 2019, 21:37

Ich hole den Fred mal wieder heraus weil ich noch mal nach dem Problem der verzogenen Bremscheiben immer wieder Google.

Ich habe auch schon alles durch.
Mehrmals die Bremsscheiben gewechselt, Radlager, alle Fahrwerkslager, Stossdämpfer gewechselt. Vorne als auch hinten.
Sturz und Spur genauestens eingestellt.
Die Bremssättel sind komplett überholt mit neuen Bolzen und Kolben.

Die ollen Scheiben verziehen sich nach sehr kurzer Zeit. Die Brembos hielten etwas länger, aber nach zwei Jahren ist Schluss.

Die Bremsen sind leider auch recht unterdimensioniert.

Ich lebe mit diesem Problem seit dem Kauf des Wagens vor 14 Jahren.
Und ja, ich habe das Handwerk gelernt und etwas. Also darf ich an Bremsen arbeiten und abnehmen.

Grüße, Andreas