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COSMO

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1

Freitag, 30. Juni 2006, 09:21

Grundsätzliches vom BOV Neuling.

Jetzt weiss ich schon mal was & wie & warum:
Das Blow off Ventil wird verwendet bei Kompressor und Turboumbauten und bei Serienmotoren. Wo meist ein Bypassventil eingebaut ist was die überschüssige Luft beim Gangwechsel zum Ansaug des Verdichters zurück führt. Bei Turbo und Kompressor Umbauten wird meist ein Blow off Ventil eingebaut was die überschüssige Luft gleich ins freie entlässt.

Das Blow off wird geöffnet durch den hinten der geschlossenen Drosselklappe entstehenden Unterdruck. Der Überdruck wird abgebaut und der Lader kann sich frei weiter drehen, daraus folgt das die volle Leistung beim Beschleunigen zur Verfügung steht und das Verdichterrad nicht abgebremst wird wie bei geschlossenen Systemen. Eine Feder schließt das Blow off blitzschnell, sobald die Drosselklappe wieder geöffnet wird. Der Öffnungsdruck der Ventile kann über die Einstellschraube stufenlos eingestellt werden.

Die Performance wird gesteigert und der Lader geschont, weil dieser nicht jedes mal wenn die Drosselklappe schließt „gegen die Wand“ drücken muss und somit starke mechanische Belastungen in den Lagern aushalten muss.

Und warum wird sowas dann nicht in Serie verbaut wenn es das Turboloch umgeht und den Lader schont?





Andreas K.

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2

Freitag, 30. Juni 2006, 09:38

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Und warum wird sowas dann nicht in Serie verbaut wenn es das Turboloch umgeht und den Lader schont? <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

ich denke mal, wegen des dadurch entstehenden Lärms und wegen des verminderten Alltagstauglichkeit.(Ruckeln, schlechterer Leerlauf etc.)

Desweiteren wollen die Aftermarket Hersteller auch was verdienen. ;O)

gruß
der Christian

kavakava

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3

Freitag, 30. Juni 2006, 10:42

Ich bin kein Fachmann, aber lies mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blow_off_Valve#Nachteile_des_Turboladers

Demnach verhindert das Umluftventil diese Stauladung bei geschlossener Klappe.
Ob das Ventil sich nach aussen öffnet oder die Luft wieder zugeführt wird ist erstmal egal.

Und nun zum Nachteil des offenen Systems:

<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Offene/Geschlossene Systeme
Beim offenen Umluftventil wird die überschüssige Luft nicht zurück in den Ansaugkanal (geschlossenes Umluftventil/System), sondern abrupt nach außen abgeleitet. Der Anbau an einen Motor mit Luftmengen- oder Luftmassenmesser kann problematisch sein, da die Luft, die ins Freie statt in den Ansaugtrakt gelangt, bereits vom Motorsteuergerät erfasst wurde und die Kraftstoffmenge zur richtigen Gemischbildung darauf angepasst wird. Als Folge der fehlenden Luft kommt es zu einer Überfettung des Gemisches, die Motorleistung sinkt, der Motor kann stottern, die Lambdasonde und der Katalysator können zerstört werden. Daher ist von einem Umbau auf ein offenes System (ohne Neuprogrammierung des Motorsteuergerätes) dringend abzuraten. Außerdem erlischt die „Allgemeine Betriebserlaubnis“ (ABE) des Fahrzeuges, da ungefilterte, ölhaltige Abgase (durch die Ölschmierung des Turboladers und der evtl. Kurbelgehäuseentlüftung, die in das Ansaugsystem führt) in die Umwelt abgelassen werden.<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>

Und wo bleibt der tatsächliche Vorteil eines nach aussen zischenden BOVs?


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4

Freitag, 30. Juni 2006, 11:12

@ COSMO: Serienmäßig ist natürlich ein BOV verbaut, aber ein rezirkulierendes. Wie kavakava ja geschrieben hat, haben offene BOV den Vorteil, dass die bereits erwärmte Luft nicht wieder in den Ansaugtrakt zurückgeleitet wird um nochmals erwärmt zu werden. Der Sound eines offenen BOV ist natürlich auch nicht zu verachten...



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Carver

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5

Freitag, 30. Juni 2006, 11:31

>oberlehrer on

Die rückführenden Ventile sind keine Blow Off Valves sondern Dump Valves.
Der Name BOV für ein Ventil, das gar nix ins OFF entlässt, ist schlicht falsch.
Es gibt auch einige wenige Shops im Internet, die das unterscheiden.

Es gibt auch noch Bastarde: Dual Stage Ventile (mein Worx zB und das APS),
die zunächst zurückführen und erst bei höheren Drücken rausblasen.

>oberlehrer off




geändert von: carver on 30/06/2006 11:32:47

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6

Freitag, 30. Juni 2006, 11:36

Hast ja Recht, Hanns. Serienmäßig ist also ein dump valve verbaut. Aber die Funktion ist ja wie beschrieben.



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kavakava

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7

Freitag, 30. Juni 2006, 11:53

Und was ist nun der Vorteil des Blow Off Valve gegenüber eine Dump Valve.
Nur die nicht erwärmte Luft?


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8

Freitag, 30. Juni 2006, 11:58

Jupp. Und das sensiblere Ansprechverhalten bei vernünftigen BOVs.
Und der Sound.



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geändert von: privatemartin on 30/06/2006 11:58:59

Carver

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9

Freitag, 30. Juni 2006, 12:06

Ganz einfach: Der Druck ist schneller weg. Die Luft muss ja nicht mehr durch die Leitung zurück und erfährt praktisch keinen Gegendruck (ausser dem atmosphärischen ) Schnellere Reaktion: weniger Rückstau, weniger Verlangsamung des Turbos.
Weniger Loch beim Antritt.

Insbesondere bei Fahrten im Teillastbetrieb ohne Schaltvorgang wirst Du bei einem
guten BOV ein besseres Ansprechverhalten haben.
Bspw. cruisen im 5. Gang runter vom Gas und wieder drauf.


Kochi

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10

Freitag, 30. Juni 2006, 12:26

Hi,

aber wenn der Druck abgelassen wird muss er ja beim Gasgeben auch erst wieder aufgebaut werden?
Also wieder Turboloch, oder?

MfG

MfG Kochi ;)


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11

Freitag, 30. Juni 2006, 12:29

Ja, aber der Lader dreht ja noch und wird nicht durch die sich stauende Luft gebremst und muss erst dann wieder auf Touren gebracht werden. Also weniger Turboloch.



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kavakava

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12

Freitag, 30. Juni 2006, 12:30

@Kochi

Der Druck muß so oder so wieder aufgebaut werden.
Aber durch die schnellere Abführung beim vom Gas gehen, wird wohl der Turbo nicht so stark gebremst, er rotiert also schneller weiter, kann demnach schneller wieder Druck aufbauen...
Wieviel das dann wirklich ausmacht, bleibt fraglich.