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patGT

Fömi im Impreza GT Club

  • »patGT« ist der Autor dieses Themas

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1

Mittwoch, 23. Januar 2002, 12:09

Performance vs. Temperatur

Hallo Leute,

Würde gerne in zwei Punkten bez. Leistung vs. Temperatur Eure Erfahrungen/Tipps hören:

1. Es kommt mir vor, als reagiere mein GT (MY99, serienmässig), den ich seit 2 Monaten fahre, in bezug auf Motorleistung relativ stark (stärker als ich es von anderen Autos gewohnt bin) auf Veränderungen der Aussentemperatur. Im Klartext: er scheint bei winterlich kalten, trockenen Verhältnissen spürbar mehr Dampf zu haben. Ist mir klar, dass das ein Stück weit physikalisch gegeben ist, aber ich hoffe ja nicht, dass dann an einem heissen Sommertag nur noch tote Hose herrscht (die Australier bewerten ja bei den Autos immer auch die sog. "hot weather performance"; offenbar aus gutem Grund). Eure Erfahrungen?

2. Die effektive Betriebstemperatur des Motors scheint sich auch ziemlich stark auf die Leistung auszuwirken. Ich rede hier immer von voller Betriebstemperatur.
Also: Wenn man "relativ" zahm fährt und sagen wir zwischendurch mal kräftig drauf tritt, ist der Antritt und das Leistungsverhalten sehr gut.
Tritt man aber die Kiste dauernd (klar, dass der Motor so heisser wird - hab leider noch keine Öltemp.-Anzeige), lässt gefühlsmässig irgendwie der Bumms nach; der Wagen geht einfach nicht mehr so vehement, speziell in hohen Drehzahlen.
Lässt man ihn wieder "abkühlen", ist es wieder okay.
Ist das ein bekanntes Phänomen beim GT?

Gibt es Modifikationen, die diese Temperaturabhängigkeiten mildern können?
Ich fahre übrigens den Motor immer schön vorsichtig warm (erste 10 min unter 3000/min).

Danke vielmals für Euren Input & Grüsse,
patGT


MY23 BRZ
MY09 Legacy BPS 3.0R Executive S 6-MT

Lukas_WRX

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2

Mittwoch, 23. Januar 2002, 12:39

Hallo Pat

Dass der Turbomotor temperaturabhängig reagiert, wurde schon öfters in diesem Forum beschrieben. Ich habe bis jetzt mit allen Turbo-Fahrzeugen die Erfahrung gemacht, dass sie bei Temperaturen unter 10° besser ziehen. Das Gleiche hast Du auf Passfahrten. Auf 2000m Höhe meinst Du auch, dass 20 Pferdchen mehr unter der Haube sind. Deshalb gehen wir im Juli an unserem Clubtreffen in Samnaun auch auf Pässefahrt. *g*
Gruss
Lukas

Mäcky

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3

Mittwoch, 23. Januar 2002, 14:08

Hallo

Habe ich da irgendwo nicht so aufgepasst in der Schule oder wie?
Ich dachte immer das in höheren Lagen die Luft dünner wird respektive der Sauerstoffanteil abnimmt! Da unser Auto nicht mit Wasserstoff läuft kann ich mir schwer vorstellen das in Höhenlagen der GT besser geht! Aber ich lasse mich gerne belehren, also bitte erklärt mir das jemand?



cu

Mäcky


Joe

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4

Mittwoch, 23. Januar 2002, 20:59

Hi Mäcky,

ist schon richtig was du gedacht hast, aber der Drucksensor ist ein absolut Sensor. Das heisst wenn dein Solldruck 1 bar ist, wird dein Turbo in der Höhe solange gezwiebelt bis er den Boost aufgebaut hat, erst dann wirds Wastgate ein wenig geöffnet. Das heisst der Druck kommt, zwar später, aber er kommt. Ein Saugerauto läuft wegen Luftmangel dagegen schon blau an

Das heisst die Turbos tanzen den Saugern in der Höhe vor der Nase rum. Selbst Sauger die einem im Tal ernsthaft Konkurrenz machen können, haben in der Höhe gegen den gleichen Turbo mit zunehmender Höhe kaum noch eine Chance.

ABER wenn man mit getunten Turbos in die Höhe geht und den Lader, der durch das Tuning eh schon ausserhalb der Hersteller Spezifikationen betrieben wird, dann noch in 2000m oder noch höher zu gleichen Ladedrücken zwingt, sollte wissen, das er damit dem Lader gewaltig zusetzt.

Ein weiterer wichtiger Effekt den ich bei meinem Calibra Turbo haben messen und sehen können ist die Unterdruckzunahme im Ansaugbereich. Auf 600m erreiche ich bei 1 bar Ladedruck einen maximalen Unterdruck von -0,078 bar vor dem Lader. In 1100m konnte ich bereits einen Unterdruck von -0,11bar messen. Dies hat zur Folge das der Schlauch der vom LMM zum Lader führt ab ca. -0,1bar Unterdruck anfängt zu kolabieren. Dann geht auch dem besten Lader die Luft aus.




Gruss, Joe

geändert von: Joe on 23/01/2002 21:03:55

Joe

Schüler

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5

Mittwoch, 23. Januar 2002, 21:19

Hab gerade nochmal in meinen Unterlagen nachgeschaut:

0000m 1024mbar 100%
1000mm 900mbar 87%
1500m 839 mbar 81%
2000m 778 mbar 76%
2500m 718 mbar 70%

Also in 2000m habt ihr 25% weniger Luftdruck ! Der Lader muss da schon heftig rotieren um dann noch die Luft ranzuschaffen. Die Werte die ich für diese kleine Tabelle benutzt haben sind Mittelwerte. Der effektive Luftdruck hängt von so vielen Faktoren ab, das man da eigentlich nur raten kann : messen !

Übrigens führt die Höhe noch zu einem anderen Effekt den ich bei mir habe messen können : Das Wastgate wird beim Erreichen des Solldruckes geöffnet, als wäre der Wagen auf Meereshöhe; also zu weit. Der Druck sinkt danach natürlich stärker als das MMS es erwartet hat und schliesst das Wastgate wieder etwas usw.. Man kann dieses Verhalten sehr schön an der welligen Drehmomentkurve sehen.



Gruss, Joe

rubberduck

Schinder

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6

Mittwoch, 23. Januar 2002, 22:46

hi loide
ich hab da auch so meine erfahrungen gemacht, betreffend höhen-und temperaturunterschieden. jedoch unterscheiden sich diese genau gegenteilig von den hier beschriebenen (ist mein popometer etwa defekt???). da ich wohnortbedingt auch öfter mal in höhere lagen vordringe, musste ich öfters feststellen, das das auto je höher je schlechter geht. der ladedruck baut sich nur mühsam auf und der bumms, den ich an dem auto so schätze scheint in der talstation einen trinken gegangen sein. wenn ich jedoch im flachen den motor mal längere zeit durchpuste (muss ja sein von zeit zu zeit, nicht?), scheint mir, das auto gehe immer besser. der ladedruck baut sich schneller auf und der besagte bumms ist auch wieder da. schlimm wirds nur, wenn ich irgendwo mal kurz anhalten muss, der motor saugt dann eben mal kurz ein wenig heisse luft und dann is nix mit flotten ampelstarts... bis eben wieder einigermassen kühle luft angesaugt wird. was meine erfahrungen im sommer anbelangt, da hatte ich nie nennenswerte einbussen, jedenfalls nicht sonderlich spürbar. und im winter find ich das bisschen mehrleistung nicht sooo wichtig, da die winterreifen eh jeden ansatz von "kurzmalfahrenwieeinbescheuerter" zunichte machen. spass machts erst auf schneeeeeeeeeeeeee hihi... und da reichen 50ps schon, um saumässigen spass zu haben.

gruss aus der ostschweiz
rubberduck




Joe

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7

Mittwoch, 23. Januar 2002, 23:02

Hi Rubberduck,

natürlich verschiebt sich die Leistungs-/Drehmomentkurve in höhere Drehzahlbereich wenn du in grössere Höhen vordringst. Aber der Motor wird dir trotzdem, in etwa das gleiche Drehmoment und die gleiche Leistung liefern wie unten im Tal. Nur halt später und der Wagen wird sich dabie etwas träger anfühlen, da der Lader nun höhere Drehzahlen braucht um die gleiche Luftmenge ranzuschaffen. Wenn man Glück hat, ist die Luft in der Höhe deutlich kälter als unten im Tal, dann gleicht sich der Luftdruckverlust ein wenig durch die kältere und damit dichtere Luft aus.

Je weniger Widerstand vor dem Lader um so besser reagiert er in der Höhe. Ich kenne den Subaru nicht gut genug, aber könnte es eventuell sein das Ihr auch einen nicht so ganz stabilen Schlauch vorm Lader habt ?

Gruss, Joe

geändert von: Joe on 23/01/2002 23:06:32