Du bist nicht angemeldet.

Gulliver

Schüler

  • »Gulliver« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 58

Registrierungsdatum: 2. Dezember 2004

Wohnort: Schweiz

  • Private Nachricht senden

1

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 15:50

Neuwagen "einfahren"...

Hallo allerseits!

Ich habe eine Frage bez. dem "Einfahren" eines neuen Fahrzeuges. Es gibt dazu diverse Meinungen/Beiträge und vor allem divergierende Aussagen...

Ein Teil ist der Meinung, dass auch heute Motoren resp. Neuwagen noch eingefahren werden müssen d.h. dass die Belastung langsam und kontinuierlich gesteigert werden muss/soll. Dass der Wagen resp. das Öl auf Betriebstemparatur ist ist ja wohl klar! Die Begründung liegt darin, dass sich die einzelnen Teile aufeinander einspielen müssen bedingt durch die Toleranzen aus der Produktion. Es soll ja Hersteller geben, die die Kennfelder während den ersten paar tausend Kilometer resp. das Gemisch entsprechend anpassen, so dass gar nicht die maximale Leistung abverlangt werden kann. (Aussage stammt nicht von mir, weiss also nicht ob dem wirklich so ist?!?) Fazit der Meinungsvertreter "konservatives Einfahren": wer künftige Schäden vermeiden will, wählt diese konvenzionelle und alt bekannte Variante.

Die andere Grupppe vertritt die Meinung, dass ab dem ersten Meter der Wagen so bewegt werden soll, wie er künftig belastet wird resp. dass (Warmfahren vorausgesetzt) sofort hohe Balastungen nötig sind ca. 2/3 der Maximalauslastung, damit anschliesssend das Maximum an Leistung im weiteren "Leben" des Fahrzeuges zur Verfügung steht. Geschieht dies nicht, kann das Fehlen dieser Leistung später nicht wieder "gutgemacht" werden, mal abgesehen von Tuningmassnahmen. Fazit: wer Wert auf maximale Leistung legt, der belastet den Motor von Anfang an.

Ist keine fachlich korrekte Ausführung, dessen bin ich mir bewusst, verfüge leider nicht über das nötige Wissen ;(...


Besten Dank für eure Feedbacks!

Gerd

Profi

Beiträge: 1 051

Registrierungsdatum: 18. Juli 2006

  • Private Nachricht senden

2

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 16:02

Ich habe bei meinem aktuellen Wagen mehr oder weniger deinen 2. Weg gewählt. Ausführlich warm gefahren, und dann auf den ersten 1.000 km einerseits bei mittleren Drehzahlen mit (subjektiv) max. 2/3 - 3/4 Last beschleunigt und andererseits bis zu 75-80% des Drehzahlmaximums drehen lassen. Dies aber mit sehr wenig Last, habe den Motor also "hochschleichen" lassen.

Der Wagen fährt jetzt seit knapp 60 Tkm fehlerlos und übertrifft die im Schein angegebene Höchstgeschwindigkeit um ca. 8 km/h (lt. GPS).
Ob das an meiner Einfahrweise liegt, vermag ich aber nicht zu sagen ;)

Jojo

Fortgeschrittener

Beiträge: 209

Registrierungsdatum: 2. September 2004

Wohnort: Bremen

  • Private Nachricht senden

3

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:14

RE: Neuwagen "einfahren"...

Moin,
selbst Werkstattmeister unterschiedlichen Alters reden beiden Einfahrweisen das Wort. Es bleibt daher wohl Ansichtssache. Das Gleiche gilt für das Motto "ab 20000 ist der Motor erst richtig da".

@Gerd
Deinen Angaben zufolge hattest Du meines Erachtens einen Mittelweg gewählt, also von der konservativen Weise nicht ganz so weit entfernt.

Allgemein darf man auch nicht vergessen, dass es immer noch ein Spektrum an Abweichung im Hinblick auf die Leistung gibt. Ich erinnere mich noch sehr gut an Messungen der Zeitschrift 'mot' , die z.B. bei Werksangaben von 110 PS bei mehreren Fahrzeugen zwischen 105 und 123 PS gemessen haben. Ist allerdings schon ein paar Tage her.

Gruß

Jojo

Beiträge: 629

Registrierungsdatum: 23. April 2002

Wohnort: Düsseldorf

  • Private Nachricht senden

4

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:55

Die Wahrheit liegt wie so oft wohl in der Mitte..?
"Einfahren" im Sinne von: 100 km/h, rechte Spur.. ist genauso unsinnig wie, auf das flammneue Maschinchen überhaupt keine Rücksicht zu nehmen und erst mal tüchtig in den Begrenzer zu orgeln, weil man das ja später auch mal machen will. 8)
Denn: ein Motor, der die ersten Kilometer nur in ein bestimmten Drehzahlbereichen bewegt wird, "gewöhnt sich" (sorry für die saloppe Formulierung) auch eben nur an diese - so haben diejenigen recht, die sagen: fahr ihn so ein, wie Du ihn später auch fahren willst.
Auf der anderen Seite muß kein Triebwerk unbeschadet gleich volle Belastung bei den ersten Einsätzen vertragen.. eben weil auch diejenigen recht haben, die sagen: da gibt es Fertigungstoleranzen, da muß sich einiges erst "einschleifen" - und das geht nun mal am besten vorsichtig.
Deshalb liegt die Wahrheit meiner Meinung nach in der Mitte: fahr den Motor so ein, daß er sich in Maßen, aber lebhaft an alle Drehzahlen und alle Geschwindigkeiten gewöhnen kann - und vermeide aber Übertreibung. Einen flammneuen Motor gleich in die roten Zahlen zu treiben kann kaum gut sein; aber das Drehzahlband bei warmer Maschine regelmäßig auszunutzen und dabei gerade in der Anfangsphase auf den Ölstand zu achten, dürfte den Motor an seine kommenden Aufgaben gewöhnen und auch keine Probleme verursachen.

Gulliver

Schüler

  • »Gulliver« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 58

Registrierungsdatum: 2. Dezember 2004

Wohnort: Schweiz

  • Private Nachricht senden

5

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:21

Danke schon mal für die Antworten!

Mich würde aber noch die Meinung eines Sachverständigen oder von jemandem der glaubt einer zu sein =) interessieren... Nicht böse sein Jungs :D! Aber der technische Aspekt wäre in diesem Zusammenhang auch interessant. Vielleicht gibt es ja von dieser Seite her eine Begründung für die eine oder andere Variante?!?

  • »Power-Forester« wurde gesperrt

Beiträge: 667

Registrierungsdatum: 19. August 2007

Wohnort: Stein Appenzell CH

  • Private Nachricht senden

6

Freitag, 12. Oktober 2007, 01:08

Hallo Zusammen

Am besten schaut ihr euch mal die Neue Zylinderbohrung und die Oberfläche der Kolbenringe unter dem Mikroskop an, dann müsste eigentlich jeder selber darauf kommen dass bevor man einen Motor hochdreht und belastet einige Hundert Km sachte gefahren werden sollte. Unter dem Mikroskop sehen die Honspuren im Zylinder aus wie Berge und Täler und das muss zuerst sachte geglättet werden durch die Reibung der Kolbenringe. Wenn man das ncht macht können die Kolbenringe schaden nehmen und es kann sein dass der Motor nachher Öl braucht. Die Gleitlager sind in dieser hinsicht kein Problem da die Oberfläche der Kurbelwelle fein geschliffen ist und somit nicht einlaufen müssen.
Also einige hundert Km sachte Fahren und nachher darf schon Leistung und Drehzahlen gefordert werden ohne dass der Motor geschädigt wird.

Gruss Ernst
[color=#ff3333]Bilder bei[url=www.grn.ch] www.grn.ch[/url][/color]
Tel. 071 367 20 70
Wer mich mit Dreck bewirft wird zur meiner Zilscheibe !

Lukas_WRX

Mitglied im GT-Club

Beiträge: 6 679

Registrierungsdatum: 27. November 2001

Wohnort: Schweiz, Fricktal

  • Private Nachricht senden

7

Freitag, 12. Oktober 2007, 09:02

Meine Erfahrungen beim STI MY03:

Anfang 2003 war Subaru Schweiz noch sehr ängstlich, aufgrund diverser Motorschäden der MY02. Deshalb bekam jeder Neuwagenkäufer ein Merkblatt mit dem Hinweis, dass er die ersten 3'000 km nicht über 4'000 U/min drehen darf. Es gab dann so Gerüchte, dass sie bei einem Motorschaden am Steuergerät auslesen können, ob man über 4'000 U/min gedreht hat und deshalb die Garantie verweigern…

Nun, ich habe mich daran gehalten, habe aber in der Einfahrphase geschaut, dass ich mehrheitlich Landstrasse mit unterschiedlichem Drehzahlbereich gefahren bin.

Folgende Werte auf dem Leistungsprüfstand (Motor völlig original, beides Mal nur mit einem anderen ESD):

- nach 3'000 km: 269.6 PS
- nach 30'000 km: 292.4 PS

Beide Messungen erfolgten auf dem gleichen Prüfstand.

Gruss
Lukas

Carver

Super Moderator

Beiträge: 10 652

Registrierungsdatum: 3. Mai 2002

  • Private Nachricht senden

8

Freitag, 12. Oktober 2007, 09:05

Wobei das nach unseren Erfahrungen auf den Dyno-Days keine Ausnahme ist. Die Pferdchen vermehren sich tatsächlich....

  • »Power-Forester« wurde gesperrt

Beiträge: 667

Registrierungsdatum: 19. August 2007

Wohnort: Stein Appenzell CH

  • Private Nachricht senden

9

Freitag, 12. Oktober 2007, 09:58

Hallo Zusammen

Von Lukas "Es gab dann so Gerüchte, dass sie bei einem Motorschaden am Steuergerät auslesen können,"

Ich weiss nicht ob das nur ein gerücht ist denn es kann tatsächlich vieles ausgelesen werden. ZB. bei Lotus kann ausgelesen werden wie viele Rennmässige Starts hingelegt wurden und was noch intressant ist auch die Beschleunigungswerte von 0 bis 100.
Und das mit den 4000 Upm ist sicher sinnvoll weil durch die rauen Zylinderoberflächen bei hohen Touren an den Reibstellen enorme Temperaturen entstehen und da Subaru mit sehr kleinem Kolbenspiel arbeitet ist auch die Gefahr dass bei anfänglicher starker belastung die Kolben anfressen können. Ich weiss das Kolbenspiel der aktuellen Modelle nicht aber bei der L Serie war es im Neuzustand 1/100 bis 3/100 mm im vergleich haben andere Marken Kolbenspiel von 4 bis 7/100 und sind deshalb auch schneller ausgeleiert.

Gruss Ernst
[color=#ff3333]Bilder bei[url=www.grn.ch] www.grn.ch[/url][/color]
Tel. 071 367 20 70
Wer mich mit Dreck bewirft wird zur meiner Zilscheibe !

vonderAlb

Erleuchteter

Beiträge: 9 862

Registrierungsdatum: 5. Oktober 2001

  • Private Nachricht senden

10

Freitag, 12. Oktober 2007, 11:11

Ein Auto besteht doch nicht nur aus Zylinderlaufbüchse und Kolbenringe. Da gibt es viel viel mehr Dinge die sich drehen, aneinander reiben und rumschaben.
Alles was sich dreht muß sich erst mal an die neuen Gegebenheiten gewöhnen, sprich eingefahren werden.
Motor, Getriebe, Antriebswellen, Radlager und und und.

Wir sind doch hier nicht auf der Rennbahn und fahren Rennmotoren die immer nur das eine machen sollen: bei Höchstdrehzahl ihre Höchstleistung bringen um und dann nach ein paar hundert Kilometern revidiert werden zu müssen.

Einfahren bedeutet doch nicht den Motor auf Höchstleistung zu trimmen, sondern einfahren bedeutet die Teile auf Langlebigkeit einzustellen.

Jeder Motor ist ein Unikat. Die Fertigungstoleranzen machen jeden Motor einzigartig und von daher kann man nicht voraussagen ob man nun ein gut gehendes leistungsstarkes Exemplar erwischt hat oder nicht.
Manche Motoren brauchen relativ lange bis sie ihre Höchstleistung erreicht haben, weil die Teile mehr aus der Fertigungstoleranz sind als andere Motoren. Durch das einfahren nähern sich alle Teile den "Idealmassen" um dann früher oder später optimal zu arbeiten und gute Motorleistung zu entwickeln bzw. so wenig Reibungswiderstand zu entwickeln wie möglich.
Manche Motoren/Getriebe haben ihre Höchstleistung schon ab 5.000 U/min manche erst nach 20.000 km.

Gulliver, fahre deinen Motor so ein, wie es in der Betriebsanleitung beschrieben ist. Dann bist du auf der sicheren Seite und kannst ein langes Motorenleben erwarten. Das Getriebe dankte es dir auch.
Andreas

Subaru Outback 2.5i Sport MY18
Lexus SC430 MY06
Genesis GV60 Sport MY22

patGT

Fömi im Impreza GT Club

Beiträge: 3 742

Registrierungsdatum: 28. November 2001

Wohnort: Luzern, Schweiz

  • Private Nachricht senden

11

Freitag, 12. Oktober 2007, 11:24

Die Ausführungen von Power-Forester finde ich sehr ausführlich und anschaulich. Ich bin auch der Meinung, dass ein Motor eingefahren werden sollte, eben aus diesen mechanischen (oder eben "molekularstrukturellen") Gründen. Naheliegenderweise kann/sollte man den Motor wohl umso höher drehen/stärker belasten, je mehr Kilometer der Einfahrzeit schon abgespult sind.

Meine Frau hat vor ein paar Wochen gerade ihren neuen Mazda 3 gekriegt und den haben wir inzwischen auch eingefahren. Interessanterweise gibt es von Mazda keine klaren Vorgaben wie einzufahren ist, höchstens Bemerkungen, dass man nicht mit "voller Leistung" fahren soll.
Nun, wir haben es dann so gehalten, dass wir die ersten 200 km nur bis max. 4000 Touren gedreht haben, dann die nächsten 200 km bis max. 4500, dann die nächsten 200 km bis max. 5000 etc. So waren wir bei 1000 km am Ende der Einfahrzeit dann in der Nähe des roten Bereichs. Das Ganze natürlich nur bei voll betriebswarmen Motor und auch nur immer mit max. 3/4 Gas.
Der Wagen läuft jetzt jedenfalls sehr gut und dreht sehr frei hoch; subjektiv einiges besser als der Vorführer, den wir damals zur Probefahrt hatten.

Gruss
Patrick
MY23 BRZ
MY09 Legacy BPS 3.0R Executive S 6-MT

Gulliver

Schüler

  • »Gulliver« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 58

Registrierungsdatum: 2. Dezember 2004

Wohnort: Schweiz

  • Private Nachricht senden

12

Freitag, 12. Oktober 2007, 19:57

Hallo Leute

Habe da noch einen interessanten Beitrag zu dem Thema gefunden. Aber seht resp. lest selbst...

Ist nicht ganz kurz das Ganze aber eben interessant :)!

Weil fast jeder Neuwagenkäufer seinen Motor möglichst optimal einfahren will und sich dabei fragt, wie er das machen soll, hier ein Beitrag dazu. Es handelt sich dabei vielfach um relativ junge Erkenntnisse aus der Tribologie-Forschung, die früherem "Wissen" entgegenstehen. Und auch dem widersprechen, was in diversen Bedienungsanleitungen zum Thema Einfahren geschrieben steht.

Als Zusammenfassung: Ein Motor wird dann optimal eingefahren, wenn dies nahe an seinem Leistungs-Maximum geschieht. Es ist also absolut richtig, ein neues Fahrzeug vom Händler weg erst warmzufahren, und sobald die Betriebstemperatur erreicht ist richtig Leistung abzuverlangen. Dadurch bekommen alle Gleitlagerungen im Motor das optimale Einlaufverhalten. Das Ergebnis: Reibwiderstand, Langzeitverschleiß, Öl- und Kraftstoffverbrauch sind ist erheblich geringer, Lebensdauer und Leistung dementsprechend höher. Bei den Verbrauchs- und Leistungswerten sind Unterschiede bis zu 15% allein durch das Einfahren möglich.

Die bisher propagierte Methode, einen neuen Motor erst langsam und schonend einzufahren und über mehrere hundert bis tausend km die abgerufene Leistung zu steigern, ist falsch und für den Motor schädlich. Die landläufige Meinung, im Motor müßten sich alle beweglichen Teile erst aufeinander einschleifen, ist nicht zutreffend. Wäre das Einschleifen nicht bereits in der Produktion abgeschlossen, würde ein konstruktiver Fehler vorliegen.

Ein Wiedergutmachen nach einem falschen Einfahren ist nicht möglich, ein falsch eingefahrener Motor ist und bleibt verdorben. Wobei sich das im normalen Autoleben meist nur durch schlechtere Leistungsentfaltung bei höherem Verbrauch bemerkbar macht.

Für alle, die technisch versiert und an den Hintergründen interessiert sind, hier das Warum:

Fast alle beweglichen Teile im Motor befinden sich im Betrieb in Gleitreibung zu den angrenzenden Bauteilen (Kolben - Zylinder; Pleuel - Kurbelwelle; Kurbelwelle - Lager etc.). Wie allgemein bekannt ist, kostet Reibung Energie, und Reibung erzeugt Wärme. Dabei beeinflußt die Reibung (und die Wärme) die Materialbeschaffenheit in der Oberflächenschicht. Und eine beeinflußte = veränderte Oberflächenschicht beeinflußt wiederum die Reibung. Beim Einfahren eines Gleitlagersystems geht es nun darum, die Oberflächenschicht zu optimieren und so die Reibung, und damit die Verlustleistung, zu reduzieren.

Diese Veränderung der Oberflächenschicht spielt sich im Bereich weniger Mikrometer bis Nanometer ab. Dabei handelt es sich nicht um einen Belag, der auf die Lagerstelle aufgetragen wird, sondern eine Veränderung im Lagermaterial selbst.

Was dabei in der Oberfläche vorgeht, bzw. was dabei entsteht, hat bislang verschiedene Bezeichnungen erhalten, die sich aber stets auf denselben Vorgang beziehen: "Tribo-Mutation", "Tribo-Reaktionsschicht" oder "Dritter Körper". Dabei wird das Materialgefüge verändert, und Material vom Gleitlager-Gegenpartner sowie Additive aus dem Öl eingebettet. Dieses Gefüge ist ein zäher, weicher Festkörper von < 1 µm Dicke.

Diese Tribomutation geschieht schnell und gründlich, wenn die bestimmenden Faktoren Last und Gleitgeschwindigkeit nahe am konstruktiv festgelegten Vollastpunkt sind. Dadurch wird die Oberflächenschicht sehr kompakt und verschleißresistent. Je nach verwendeten Materialien und Belastung ist die Entstehung der Oberflächenschicht, und damit der Einfahrvorgang, bereits in wenigen Minuten bis spätestens wenigen Stunden abgeschlossen. Bei geringer Last und Gleitgeschwindigkeit wird die Oberflächenschicht zwar größer, aber weit weniger verschleißresistent. Durch den höheren Verschleiß ist die erreichbare Lebensdauer geringer. Zudem besteht die Gefahr, daß im Vollastpunkt die Oberflächenschicht versagt, und das Gleitlagersystem versagt (frißt).

Es ist grundsätzlich möglich, durch zu hohe Last ein Gleitlagersystem zu überfordern und zu zerstören. Bei serienmäßigen Automotoren ist das jedoch nicht möglich: Die Leistungsgrenzen eines Motors sind durch konstruktive Kriterien wie Verdichtung und Kraftstoffzumessung begrenzt. So lange kein Chiptuning oder andere Leistungssteigerung vorgenommen wird, kann mit einem fabrikneuen Fahrzeug also sofort unbekümmert gefahren werden - auf Wunsch mit Anhänger und Urlaubsgepäck.

Näheres zur Tribologieforschung kann ggf. bei einschlägigen Instituten (wie z.B. IAVF AG in Karlsruhe, www.iavf.de, oder IMK Uni Kassel, www.uni-kassel.de/fb15/tribo/) oder Unternehmen (wie z.B. Wieland-Werke AG in Ulm, www.wieland.de) erfragt werden.

s2k

Anfänger

Beiträge: 37

Registrierungsdatum: 14. Mai 2007

Wohnort: Osnabrück

  • Private Nachricht senden

13

Freitag, 12. Oktober 2007, 20:10

na dann hab ich ja alles richtig gemacht :D

grad 18 gewesen, impreza vor der tür.. einsteigen, losfahren, auf den kleinen zeiger warten ;) und heizen!
und jetzt bei 6000 km aufm tacho merke ich das da immer mehr kommt

1.5 liter F.T.W. ... oder: am anfang der Impreza-karriere leiter ;)

cha5er

Anfänger

Beiträge: 11

Registrierungsdatum: 8. August 2007

Wohnort: Schweiz

  • Private Nachricht senden

14

Freitag, 12. Oktober 2007, 21:59

klingt wirklich einleuchtend das das öl mit den öberflächen bei der erwärmung (gefügeausweitung) eine art neu oberflächenschicht entstehen lässt...

und so nebenbei, auch auf geschliffenen oberflächen siehts wie eine kraterlandschaft aus unter dem mikroskop... ist fast gleich mit hohnen zu stellen von der oberflächengute her, also sprich N6 bis max N3 glaub ich.. von N2 her wär dann schon geläppt...

angaben ohne "gewehr" :D

  • »Power-Forester« wurde gesperrt

Beiträge: 667

Registrierungsdatum: 19. August 2007

Wohnort: Stein Appenzell CH

  • Private Nachricht senden

15

Freitag, 12. Oktober 2007, 22:06

Die Kurbelwellen haben wir ja nach dem schleiffen auch immer geläpt und wenn alles stimmt gibts ja auch kein direkter kontakt zwischen kurbelwelle und gleitlager weil da der Ölfilm dazwischen ist. Bei direktem kontakt wäre doe weiche oberfläche der Gleitlager schnell weg.

Gruss Ernst
[color=#ff3333]Bilder bei[url=www.grn.ch] www.grn.ch[/url][/color]
Tel. 071 367 20 70
Wer mich mit Dreck bewirft wird zur meiner Zilscheibe !

cha5er

Anfänger

Beiträge: 11

Registrierungsdatum: 8. August 2007

Wohnort: Schweiz

  • Private Nachricht senden

16

Freitag, 12. Oktober 2007, 22:08

jo da hast du recht.... wenn der ölfil abreisst, ist schluss mit lustig :D