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racerat

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Sonntag, 22. März 2020, 10:02

Neuaufbau EJ20 - welches Kolbenspiel?

Hallo allersets,
ich habe mir einen alten faulen Gc8 MY00 mit Motorschaden geholt, welcher nun von Grund auf neu aufgebaut wird; sei es Karosserie als auch die Mechanik. Der Motor hatte, dank "super Pfusch" Tuning eben einen Pleuellagerschaden auf Zylinder 4. Das Pleuel ist noch ok und innerhalb der Tolleranz. Den Zapfen auf der Kurbelwell hingegen hat es arg mitgenommen. Da fehlen gut 2 zehntel im Durchmesser. Ich werde es mir aber nicht antun diese zu schleifen, um dann das Theater mit den Übermass Lagerschalen mitzumachen. Da der Block ja identisch mit dem späteren Ej205 ist, werde ich eine neue Kurbelwelle vom Sti samt Lagerschalen im Standartmass holen. So weit, so gut...
Bei den Zylinderwänden hingegen weiss ich noch nicht genau was tun... vermessen habe ich sie noch nicht, der Kreuzschliff ist durchgehend gut, bis auf den UT, wo er für ein paar mm nicht mehr zu sehen ist. Es gibt keine Kante, doch kann man einen ganz leichten Übergang mit der noch neuen Stelle darunter spüren. Die Kolben haben an den beiden üblichen Stellen Verschleisspuren, auf der Druckseite ein paar Längskratzer. Aus diesem Grund werden diese ersetzt.
Nun aber das Dilemma. Option 1: Zylinder nicht schleifen und Kolben vom "Typ A" mit 1 huntertstel Übermass nehmen? Oder Option 2: Zylinder schleifen und Kolben mit 25 hundertstel Übermass nehemn?
Doch wenn Option 2, auf welches Zielmass muss ich den Zylinder schleifen? Der Kolben hätte +0,25 (92,225- 92,235), Kolbenspiel sollte bei Serienkolben 0,01 bis 0,03 sein. Ist dann wirklich das Zylindermass von 92,255mm anzupeilen? Ich kann eben mit Spiel im zehntel Bereich von Schmiedekolben nix anfangen :S
Und dann weiss ich noch nicht ob ich die Lagerstege anbohren soll um Düsen für die Kolbenbodenkühlung zu montieren....
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STI_Grobi

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2

Sonntag, 22. März 2020, 15:00

Hi,

ich würde dir zur Option 2. raten.
Ich würde mir dann die Kolben bestellen und erst vermessen ob sie auch exakt maßhaltig sind. Dann auf Kolbenmaß aufbohren und das Kolbenspiel
Honen lassen. Das Kolbenspiel sollte bei Schmiedekolben etwas höher sein, da sie sich bei Wärme mehr ausdehnen.
Würde aber nochmals beim Hersteller der Schmiedekolben nachfragen, welches Spiel die empfehlen.
Lagerstege aufbohren würde ich nicht machen zu riskant (ist aber nur meine Meinung).

Viel Erfolg beim Instandsetzen.
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racerat

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3

Sonntag, 22. März 2020, 17:11

Danke vorerst für die Einschätzung.
Ich habe mich Eingangs vermutlich falsch ausgedrückt. Ich möchte die Serienkolben im ersten Übermass verwenden und keine Schmiedekolben. Nun irritiert mich, dass beim Serienmaterial ein Kolbenspiel von 0.01 bis 0.03, mit Grenzspiel von 0.05 vorgesehen ist. Das Zielmass beim schleifen wäre dann theoretisch 92,225.
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Injen

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Sonntag, 22. März 2020, 23:26

Moin!

Für sowas bin ich ja zu haben ;)
Ich kann leider nicht viel zu den Schmiedekolben sagen. Die allgemeine Aussage, dass dort das Spiel größer sein soll, hörte ich schon öfter. Allerdings hab ich noch nie gezielt nach Zahlen gesucht. Ein Bereich von Zehnteln (also 2/10mm +) klingt allerdings nicht sehr logisch für mich.
In meinem Werkstatthandbuch wird ebenfalls 10-30um Kolbenspiel angegeben. Limit allerdings mit 60um. Was hast du denn mit dem Motor vor? Wenn du das als "Liebhaberfahrzeug" nutzen möchtest (mehr streicheln, putzen, gemütlich rollen) dann denke ich, kannst du mit ruhigem Gewissen dieses Spiel fahren. Wenn es zur Sache gehen soll, dann würde ich dir mehr Spiel und auch die Kolbenbodenkühlung empfehlen. Das sind jetzt mehr gesunde Überlegungen als ausgiebige Erfahrungen, wenn ich sowas sage. Kolbenbodenkühlung ist meiner Ansicht nach auch ein sehr gutes Mittel zur Vermeidung von Klopfen.

Ich habe hier noch einen alten OpenDeck Block, der sehr am Ende ist. Dort wollte ich auch die Kolbenkühlung nachrüsten. Die Düsen hätte ich aus meinem alten Block benutzt, die müsstest du dir irgendwie besorgen. Ich hatte aber schon rausgefunden, dass alle Ölkanäle bereits gebohrt sind und auch die schräg gefrästen Flächen für die Düsen schon vorhanden sind. Es fehlt wirklich nur eine etwa 8mm tiefe Bohrung. Glaube es war M5 Gewinde. (Düse hat SW8 )

Ich hoffe du erfreust uns noch mit ein paar Bildern :D


Gruß
Manuel

shiz0

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5

Montag, 23. März 2020, 07:59

Honbrille nicht vergessen beim honen lassen! :prophezei: :)

racerat

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Freitag, 27. März 2020, 10:41


In meinem Werkstatthandbuch wird ebenfalls 10-30um Kolbenspiel angegeben. Limit allerdings mit 60um. Was hast du denn mit dem Motor vor? Wenn du das als "Liebhaberfahrzeug" nutzen möchtest (mehr streicheln, putzen, gemütlich rollen) dann denke ich, kannst du mit ruhigem Gewissen dieses Spiel fahren. Wenn es zur Sache gehen soll, dann würde ich dir mehr Spiel und auch die Kolbenbodenkühlung empfehlen. Das sind jetzt mehr gesunde Überlegungen als ausgiebige Erfahrungen, wenn ich sowas sage. Kolbenbodenkühlung ist meiner Ansicht nach auch ein sehr gutes Mittel zur Vermeidung von Klopfen.

Nja, eigendlich war der Gt wirklich nur als Liebhaberfahrzeug geplant; deshalb die komplette Restauration von Grund auf und alles sollte auf Serienstand zurückgebaut werden. Zum Rennen fahren kannste Subaru vergessen, das wäre eine sehr schlechte Basis. Dazu habe ich ja den Honda :thumbup:
Da im Motor schlussendlich fast alles getauscht werden muss (alle Lager, Kurbelwelle, Kolben usw.) wäre auch die Option "Stroker" ein Thema, da die Mehrkosten gering wären. Leistung möchte ich jedoch kaum mehr als Serie, so um die 250/270 Ps. Wichtiger wäre mir fast dass Leistung im vollen Drehzahlband vorhanden ist, so von 2500U bis 7000U. Da würde sich dann ein Borg Warner Lader anbieten....


Ich habe hier noch einen alten OpenDeck Block, der sehr am Ende ist. Dort wollte ich auch die Kolbenkühlung nachrüsten. Die Düsen hätte ich aus meinem alten Block benutzt, die müsstest du dir irgendwie besorgen. Ich hatte aber schon rausgefunden, dass alle Ölkanäle bereits gebohrt sind und auch die schräg gefrästen Flächen für die Düsen schon vorhanden sind. Es fehlt wirklich nur eine etwa 8mm tiefe Bohrung. Glaube es war M5 Gewinde. (Düse hat SW8 )

Mein Block hat leider keine gefrästen schiefen Flächen. Aber die kann man sehr einfach machen. Die vorhandenen Kanäle sieht man ja. Man muss sich überlegen wo genau der Ölstrahl hinzielen soll. Er kann nicht einfach gerade nach oben gerichtet sein. Als Düsen würde ich jene vom alten BMW M3 nehmen, die öffnen von selbst erst ab einem gewissen Ödruck.
Leider würde sich für die Bohrungen eine blöde Kombination ergeben. Den vorletzten Steg muss man für den 3. Zylinder anbohren, den letzten Steg hingegen kann man gar nicht anbohren weil er im Hauptblock ist. Man müsste also den vorletzten zwei mal anbohren um am 4. Zylinder eine Düse zu haben... da würde wohl kaum noch genügend Öldruck im Lager bleiben. Man müsste sehen wie dies damals in den ersten Close Deck gelöst war
Und dann noch, wäre es nicht besser die Stege auf der gegenüberliegenden Seite der Versorgungsbohrungen anzubohren?
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7

Freitag, 27. März 2020, 21:34

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
... Zum Rennen fahren kannste Subaru vergessen, das wäre eine sehr schlechte Basis. Dazu habe ich ja den Honda



:kotz: Wie, Was, Wo
Tsukuba
Wenn du nicht gerade einen NSX Type R dein eigen nennst wäre die Aussage aber sehr gewagt...

:thumbsup:

MfG
Tony

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »TOHO333« (27. März 2020, 21:44)


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8

Sonntag, 29. März 2020, 10:22


:kotz: Wie, Was, Wo
Tsukuba
Wenn du nicht gerade einen NSX Type R dein eigen nennst wäre die Aussage aber sehr gewagt...
:thumbsup:

@TOHO333
Auch wenns ins OT geht,
ich verstehe deinen Einwand nicht. Warum gewagt? Sicher, ich hab jetzt vor allem an Rundstrecke und Berg gedacht, aber dort ist man mit einem Impreza Chancenlos, egal in welcher Gruppe. In der Gruppe N ist man gleich in der Klasse 3000+, da kann man machen was man will, der EVO hat von Haus aus einfach die bessere Basis; da kommt man mit dem Impreza nie hin.
Einen 2L Honda kriegt man mit "Serienteilen" und wenig Geld auf 250PS, alles bei einem Geringen Gewicht von Haus aus. Einen Konkurrenzfähigen Wagen aus anderem Fabrikat zu machen ist viel schwieriger :frown:
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Sonntag, 29. März 2020, 22:30

Moin!

Ich habe nochmal bei meinem "Spendermotor" nach den Flächen und Bohrungen geschaut. Da ist an einer Hauptlagerstelle zwei mal eine Öldüse verbaut worden. Das ist mir damals nicht so sehr aufgefallen. Leider habe ich keine geeigneten Fotos von meinem closed Deck (MY94), wo man das drauf erkennen könnte. Wenn du möchtest, kann ich mal beide Blockhälften des Spenders ausm Keller kramen und dir nen Plan zeichnen, von welchen Hauptlagern aus die Öldüsen montiert sind. Ich wusste auch mal den Winkel der Düsen, hab ich aber nirgends aufgeschrieben - leider.
Die Schrägstellung ist gar nicht so super wild. Ich dachte mir damals, es wäre sicherlich recht einfach, wenn man einen Zapfensenker benutzt statt eine Fläche schräg zu fräsen. Mit etwas Geschick, könnte das auch auf einer normalen Standbohrmaschine funktionieren. (wo natürlich der Block drunter passen müsste)

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Die Sache mit der Rennstrecke, klären wir vielleicht mal bei nem Treffen. Ich fahre den Subaru, weil er genau diese Rennstreckenfähigkeit meiner Ansicht nach besitzt. Damals wusste ich es nicht, heute würde ich behaupten: Ölkühler draufbauen und gut.



Gruß
Manuel

TOHO333

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10

Sonntag, 29. März 2020, 23:52

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Ergebnisse 12. Freies Bergrennen
aber zugegeben ein JDM Integra Type R würde mich schon reizen



Bei Kolbenbodenkühlung braucht man aber auch noch die 12mm Ölpumpe.
MfG
Tony

Amadeus

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11

Montag, 30. März 2020, 21:27

Und dann weiss ich noch nicht ob ich die Lagerstege anbohren soll um Düsen für die Kolbenbodenkühlung zu montieren....

Nja, eigendlich war der Gt wirklich nur als Liebhaberfahrzeug geplant; deshalb die komplette Restauration von Grund auf und alles sollte auf Serienstand zurückgebaut werden. Zum Rennen fahren kannste Subaru vergessen, das wäre eine sehr schlechte Basis. Dazu habe ich ja den Honda :thumbup:
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Bei geringeren Leistungssteigerungen braucht man eigentlich keine Kolben Ölkühlung.
Hier siehst du nachträglich montierte Serien Ölspritzdüsen:



Da sich das Pleuel zeitweise in den weg stellt muss man auf den Spritzwinkel achten. Der Ölstrahl sollte auch auf die Abgasseite am Kolben treffen. Die Düse muss hierfür schräg stehen, dadurch muss man die Ölbohrung durch den Lagerbock (sozusagen) um die Ecke Bohren…. Es sollten sich zwei Bohrungen treffen.

Je nach Kolben, Pleuellänge und Hub muss man auch auf die Düsen Einbautiefe achten.
Ich habe auch schon andere nachträgliche eingebaute Öldüsen gesehen, die wurden nur einfach gerade eingesetzt, sie spritzen dann auch nur irgendwo hin…

lg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Amadeus« (30. März 2020, 21:50)