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Bluedragon

Fömi im Impreza GT Club

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21

Freitag, 14. Oktober 2016, 13:17

Normalerweise sollte die Lufttemperatur beim Luftmassenmesser nach dem Filterkasten ermittelt werden.
Einfache Beschreibung: Man kann in die Ansaugbrücke oder den Luftsammler vom LLK auf der Seite der Drosselklappe einen Lufttemperatursensor anbringen und den so verkabeln, dass man die Anschlüsse vom Temperatursensor des LMM nimmt.
Somit erfährt das Steuergerät die wahren IAT.

Bei meinem Forester muss dies auch noch gemacht werden. Dann kann ich auch endlich mal Loggen 8o

@Injen:
Was alex meint, dass Wasser nicht komprimierbar ist. Bspw. aufgrund von Leckage könnte sich eine ausreichend große, nicht zerstäubte Menge sammeln und auf einmal in einen Brennraum gelangen.
Dann kann es dazu kommen, dass der Druck während der Verbrennung zu groß wird und es zu einem Schaden am Motor kommt.

Alex182

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22

Freitag, 14. Oktober 2016, 14:49

Bzgl. heißem LLK und Verrohrung etc.:
Hier muss man zwischen mehreren Themen klar
differenzieren.
1) Aufheizen bei Stillstand
2) Temperaturanstieg unter Last trotz Fahrtwind
3) Temperatur bei geringem Luftstrom

Zu 1) Hier handelt die OEM Steuerung der Newage
Subarus indem bei zu heißer Ansauglufttemperatur später gezündet wird. Der
Nachteil eines TMIC ist hier vorhanden, die Temperatur fällt aber nach dem
losfahren je nach Außentemperatur/Fahrtgeschwindigkeit/Luftfeuchtigkeit usw. recht
schnell wieder ab. Unter realistischen Straßenbedingungen: Ampeln zumeist in
der Stadt und Landstraße wo max. 50-100km/h erlaubt sind. Aufheizen im Stand im
Stop and go. Hier wird also nie groß durchbeschleunigt mit maximaler Last,
sodass keine Gefahr besteht, dass der Motor klopft…

Zu 2) Mit original Abstimmung ist der LLK

ausreichend groß dimensioniert, sodass es hier in 95% der Fälle kein Problem
geben sollte. Dass die Kisten aber auf der deutschen AB verrecken… mal ehrlich:
wir sind weltweit mit das einzige Land wo man dauerhaft über 200km/h fahren
darf und für Subaru ein unbedeutender Nischenmarkt. Klar bauen die für uns
nicht die Produktion um…

Zu 3) Bei hohen Luftströmen macht die Hitzestrahlung

und Übertragung der Rohre natürlich nicht viel aus, aber richtig heiß werden
diese im Stand und beim Anfahren sind die Luftströme nicht so hoch und grade da
macht es einen Unterschied.

Zur WAES: Die meisten bauen diese Systeme vor
die Drosselklappe. Man geht vom Gas, das Ding tropft nach (Unterdruck im Rohr)
und sammelt sich vor der Drosselklappe. Dann trete ich voll drauf und ein
Schwung Wasser nimmt grade den direkten Weg in einen Zylinder – autsch.

Zur Luftleitung etc.: Hier muss man auch
aufpassen. Original ist der Druck recht gleichbleibend bei allen
Geschwindigkeiten. Baue ich nun eine größere Hutze ein, steigt auch der Druck
im Motorraum an, sodass der Wasserkühler schlechter durchflutet wird.

Deshalb auch meine Meinung: Einfach irgendeinen
FMIC einbauen und meinen das ist pauschal besser, ist mMn falsch.

:tschuess:

WRX STI V1

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23

Freitag, 14. Oktober 2016, 16:30

Man kann in die Ansaugbrücke oder den Luftsammler vom LLK auf der Seite der Drosselklappe einen Lufttemperatursensor anbringen und den so verkabeln, dass man die Anschlüsse vom Temperatursensor des LMM nimmt.
Somit erfährt das Steuergerät die wahren IAT.
Vorsicht: Wenn man einfach nur umsteckt, nimmt das Steuergerät diesen Wert aber zur Gemischberechnung.

Dass die Kisten aber auf der deutschen AB verrecken… mal ehrlich:
wir sind weltweit mit das einzige Land wo man dauerhaft über 200km/h fahren
darf und für Subaru ein unbedeutender Nischenmarkt. Klar bauen die für uns
nicht die Produktion um…
Doch, genau das machen die meisten ausländischen OEMs, die hierzulande Autos verkaufen. Neben Sommer- und Wintertests werden nämlich auch Vollgaserprobungen durchgeführt. Wer nicht deutsche Autobahnen unsicher machen will oder dort aus Verkehrsgründen nicht genug Gas geben kann (z.B. Porsche), geht z.B. nach Nardo, wo die Autos dauerhaftes Vollgas sehen. Anders könnte Subaru auch gar keine 5 Jahre Garantie geben. Es ist auch in Asien wohlbekannt, daß ein Teil der Deutschen pedal to the metal fährt.

Zur WAES: Die meisten bauen diese Systeme vor
die Drosselklappe. Man geht vom Gas, das Ding tropft nach (Unterdruck im Rohr)
und sammelt sich vor der Drosselklappe. Dann trete ich voll drauf und ein
Schwung Wasser nimmt grade den direkten Weg in einen Zylinder – autsch.
Du meinst sicher "hinter die DK" (also zwischen DK und Motor). Vor der DK liegt im Leerlauf der Druck nur minimal unter dem Umgebungsdruck und bei nur etwas Gas drüber. Wenn ich mir selbst eine WAES basteln würde, würde ich als Einspritzventil ein ganz normales Einspritzventil verwenden, schlicht weil es präzise steuerbar und die Tröpfchengröße sehr gering ist. Diese tröpfeln selbst über eine längere Zeit so gut wie nicht (ein paar µl/h).

Zur Luftleitung etc.: Hier muss man auch
aufpassen. Original ist der Druck recht gleichbleibend bei allen
Geschwindigkeiten. Baue ich nun eine größere Hutze ein, steigt auch der Druck
im Motorraum an, sodass der Wasserkühler schlechter durchflutet wird.

Deshalb auch meine Meinung: Einfach irgendeinen
FMIC einbauen und meinen das ist pauschal besser, ist mMn falsch.
Sehe ich genauso. Es ist erfrischend, daß es hier auch Leute gibt, die sich in ausreichender Tiefe mit unbequemen Details befassen! :thumbup:

Viele Grüße
Chris

Alex182

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24

Freitag, 14. Oktober 2016, 17:31

Vorsicht: Wenn man einfach nur umsteckt, nimmt das Steuergerät diesen Wert aber zur Gemischberechnung.
Ja, aber den OEM Sensor würde ich dafür eh nicht nehmen und durch einen schnelleren Sensor ersetzen. Dann muss aber auch das Stg und entsprechende Kompensationstabellen angepasst werden. Viele Subaru ECU’s nutzen die Kompensation das aber auch gar nicht, obwohl im Steuergerät möglich (grad ältere).


Du meinst sicher "hinter die DK" (also zwischen DK und Motor). Vor der DK liegt im Leerlauf der Druck nur minimal unter dem Umgebungsdruck und bei nur etwas Gas drüber. Wenn ich mir selbst eine WAES basteln würde, würde ich als Einspritzventil ein ganz normales Einspritzventil verwenden, schlicht weil es präzise steuerbar und die Tröpfchengröße sehr gering ist. Diese tröpfeln selbst über eine längere Zeit so gut wie nicht (ein paar µl/h).
Naja Unterdruck haste auch vor der DK leicht,
vor allem bei Fahrzeugen mit elektronischer DK, die dann auch das Standgas
regelt. Aber ja, in dem Fall stünde die eh leicht auf und es würde isch keine
Wasser „sammeln“


Funktioniert das denn mit normalen
Einspritzdüsen vom Sprühbild her und ohne, dass diese verklemmen?
Also ich möchte das WAES nicht totreden, hab da
nur (ohne praktische Erfahrungen damit) ziemliche Bedenken.


Wenns sauber verstäubt steigt der Zylinderdruck
kontrolliert an, das Gemisch ist kühler und zündet besser und man kann mehr Zündung
fahren.


:tschuess:

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25

Freitag, 14. Oktober 2016, 19:34

Viele Subaru ECU’s nutzen die Kompensation das aber auch gar nicht, obwohl im Steuergerät möglich (grad ältere).
Wenn ein Temperatursensor (egal ob stand alone oder integriert) vorhanden ist, wird er auch verwendet. Ansonsten könnte man viel Geld sparen - nicht nur den Sensor selbst (kostet den OEM ca. 1-2 €), sondern auch die Verkabelung, die mit rund 1,80 € pro Ader zu Buche schlägt. Das sind in Summe rund 5 € - viel Geld in Zeiten, wo man sich selbst über Einsparungen im sehr niedrigen Centbereich unterhält. Außerdem kann man Euro 6 nur mit IAT erfüllen, denn bis zum Einsetzen der Lambdaregelung darf die Gemischsteuerung keine großen Fehler machen.

Naja Unterdruck haste auch vor der DK leicht,
vor allem bei Fahrzeugen mit elektronischer DK, die dann auch das Standgas
regelt.
Ja, ganz leicht unter Umgebungsdruck. Das ist aber unabhängig davon, ob die Leerlaufregelung über das E-Gas gemacht wird oder wie früher über einen Bypass-Steller, denn der Luftdurchsatz ist identisch. Ganz zu geht übrigens sowieso keine DK, sonst würde sie klemmen.

Funktioniert das denn mit normalen
Einspritzdüsen vom Sprühbild her und ohne, dass diese verklemmen?
Das Sprühbild ist ziemlich egal. Man muß das Einspritzventil halt so anordnen, daß es nicht gegen eine Wandung spritzt. Einspritzventile sind zwar nicht für Wasser/Ethanol spezifiziert, aber das waren sie auch nicht für Harnstofflösung. Ich kenne mindestens einen Hersteller, der Einspritzventile als SCR-Ventile verkaufen. Die halten sogar die höheren Temperaturen in der Abgasanlage aus.

Wenns sauber verstäubt steigt der Zylinderdruck
kontrolliert an, das Gemisch ist kühler und zündet besser und man kann mehr Zündung
fahren.
Yepp: Kältere Luft --> mehr Füllung --> höherer eff. Zylinderdruck

Aber wieso sollte das kühlere Gemisch besser zünden? Das Problem ist doch gerade, daß es ohne Wasser-/Ethanoleinspritzung u.U. zu gut zündet (d.h. klopft).

Viele Grüße
Chris

Alex182

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26

Freitag, 14. Oktober 2016, 20:26

Beim IAT meine ich auch nicht die neusten Modelle. Wie gesagt, grad ei älteren OEM's ist die Kompensationstabelle komplett genullt. Warum die trotzdem den Sensor einbauen? Weil der LMM inkl. Sensor ein Bauteil ist und Subaru keine zig Varianten von LMM herstellen lässt, sondern wenige in hohen Stückzahlen. (natürlich nur Vermutung, weil ich nicht im Procurement bei Subaru bin :D )

Dass das Sprühbild egal ist sehe ich nicht so. Je besser das zerstäubt, desto besser und homogener wird das Gemisch gekühlt.

Bzgl Zündung haste es doch selbst gesagt. Höherer Druck, höhere Füllung (nicht nur wegen dem Sauerstoff sondern auch durch das Wasser steigt der Druck, da dies nicht komprimierbar ist).
Je höher der Sauerstoffanteil und der Druck, desto näher liegen die Moleküle aneinander und die Flammwand breitet sich schneller aus.

Aber langsam sind wir hier ziemlich OT :D

Gruß
:tschuess:

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27

Freitag, 14. Oktober 2016, 21:32

Viele Subaru ECU’s nutzen die Kompensation das aber auch gar nicht, obwohl im Steuergerät möglich (grad ältere).
Das ist denkbar, aber Subaru fertigt doch sicher nicht so wenige Fahrzeuge, daß sich eine 2. Variante ohne T-Sensor nicht lohnt. Aber das führt jetzt dann doch eher zur Kaffeesatzleserei . . .

Dass das Sprühbild egal ist sehe ich nicht so. Je besser das zerstäubt, desto besser und homogener wird das Gemisch gekühlt.
Vorsicht, Sprühbild ist nicht identisch mit Zerstäubungsqualität ("Atomization"). Sprühbild heißt, wieviele Sprühtrahlen ein Einspritzventil hat (also wieviel Löcher), welchen Strahlwinkel etc. Die Zerstäubungsqualität sprich die Tröpfchengröße ist eine ganz andere Geschichte. Wenn sie selbst für die beengten Verhältnisse im Zylinder ausreicht, ist sie allemal gut genug, wenn man weiter "stromaufwärts" (also in Richtung LLK) einspritzt.

nicht nur wegen dem Sauerstoff sondern auch durch das Wasser steigt der Druck, da dies nicht komprimierbar ist
Nein, denn erstens würden die paar Milligramm Wasser dafür überhaupt keine Rolle spielen, und zweitens ist es gasförmig d.h. läßt sich sehr wohl komprimieren.

Je höher der Sauerstoffanteil und der Druck, desto näher liegen die Moleküle aneinander und die Flammwand breitet sich schneller aus.
Das Wasser wiederum brennt nicht. Dadurch wird die Abbrenngeschwindigkeit reduziert. Bei zuviel Wasser brennt's garnicht. :D

Aber langsam sind wir hier ziemlich OT
Dann laß' uns schnell noch was über FMICs berichten, z.B. daß man Wasser/Ethanol nicht nur ins Saugrohr spritzen kann sondern zur Kühlung auch äußerlich auf den TMIC. Dann braucht man ebenfalls keinen TMIC. Puuuuh, gerade noch die Kurve gekriegt! :gutso:

Viele Grüße
Chris

Bluedragon

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28

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19:10

Damit der Thread noch nicht gleich wieder untergeht.
HIER mal noch ein anderes Log von @ben_der: vom GTAM bei ~14°C.

blau ist seine Drehzahl (Maßstab links bis 8.000)
grün ist seine Geschwindigkeit (Maßstab links: 8.000 = 200 km/h)
rot sind seine IAT (Maßstab rechts)
lila ist throttle opening in % (Maßstab rechts: 80 = 100%)

Wie man sieht, werden die IAT hier noch etwas wärmer als bei dem vorherigen Log vom gleichen Tag.
Es wurden bis 50°C erreicht, was eine Erwärmung der Luft um 36K gegenüber der Außentemperatur entspricht. 8|

Amadeus

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29

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 21:23

Offtopic - Lesen auf eigene Gefahr
Ich greife jetzt nicht jede Aussage der Vorredner heraus.

Zur WAES: Die meisten bauen diese Systeme vor
die Drosselklappe. Man geht vom Gas, das Ding tropft nach (Unterdruck im Rohr)
und sammelt sich vor der Drosselklappe. Dann trete ich voll drauf und ein
Schwung Wasser nimmt grade den direkten Weg in einen Zylinder – autsch.

Geht man nach einer vollen Beschleunigung mit 2 bar LD vom Gas, schnellt der LD vor der Drosselklappe für ein paar zehntel sekunden auf ca. 2,8 bar hoch.
Dieses passiert mit dem serien und auch mit anderen BOV’s, da sie einfach zu träge reagieren/arbeiten.
In dieser zeit würde eine WAES Düse, die mit einer Programmierbaren Einspritzdüse getaktet wird (ja das gibt‘s) schon lange geschlossen sein.
Wasserreste reißt es bei 2,8 bar bestimmt schnell und zerstäubend durch die (nicht ganz) geschlossene DK.
Und je nach Einstellung zündet der Motor im schiebebetrieb eventuell auch nicht mehr.
Wasser wirkt eigentlich richtig eingesetzt wie ein Oktanbooster, es kühlt und reinigt.

lg