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Loibi

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1

Dienstag, 16. Februar 2016, 08:52

welche Kopfdichtung

Grüß euch!


Hab ein heikles Thema und zwar Kopfdichtung :)


Zur Geschichte:


Hab einen Kolbenstegbruch gehabt und seitedem bin ich beim Neuaufbau vom Motor.
Neu verbaut wurden KW, H-Pleuel und Wössner Schmiedekolben 8.0:1. Motordeckfläche und Köpfe wurden geplant.


Jetzt habe ich einen Kolbenüberstand auf der höchsten Stelle von 0.6mm.
Welche Kopfdichtung benötige ich jetzt? 0.9?
Die originale hat ja 0.7mm und geplant wurden jeweils 0.1 mm.


Bin über jede Hilfe dankbar :)





2

Dienstag, 16. Februar 2016, 21:59

Richtig wäre es den Brennraum auszulitern (Volumen zu bestimmen) und auf der Basis wo du hin willst (Verdichtung) die Stärke der Dichtung zu ermitteln.
Prinzipiell geht man bei Turbos und wenns mehr Leistung werden soll mit der Kompression runter (also dickere Dichtung), damit nimmst du Thermik raus.
Es gibt aber auch die Möglichkeit die Kompression zu erhöhen (dünnere Dichtung) dann wird der Motor drehfreudiger, läuft aber auch wärmer.
Ich persönlich würde die Verdichtung reduzieren und mich nicht allzu weit von der Serien-STI-Verdichtung entfernen da du dann auf der weniger kritischen Seite bist, mit den Wössner 8,0:1 gehst du ja in die Richtung.
Wenns dann auch wirklich 8,0:1 werden soll kannst du ja jetzt ausfiltern und rechnen.

Frage ist was du willst und wie standfest das ganze werden soll.

Cosworth z.B. bietet verschiedene Verdichtungen für den EJ25 an, hier z.B. 9,2:1:
Link

Hier 8,2:1:
Link

Wichtig ist dass der Spalt zwischen Kolben und Kopf nicht zu klein wird sonst gibts Klopfen, ein genaues Mass kann ich dir jetzt aber nicht nennen.

Auch wichtig ist dass du, bedingt dadurch dass sowohl Köpfe als auch Block geplant wurden, später penibel auf die Einstellung der Steuerzeiten achten musst .
Dass musst du dann irgendwie ausgleichen, entweder jetzt durch eine Dichtung die dich wieder nach Abzug der geplanten Höhe auf Serienhöhe bringt, oder später durch andere Spannrollen oder einstellbare Nockenwellenräder.

daddy

Fömi im Impreza GT Club

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3

Mittwoch, 17. Februar 2016, 11:17

@Loibi: Wie man für Festlegung der Kompression "auslitert", ist Dir bekannt?

Loibi

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4

Mittwoch, 17. Februar 2016, 12:59

@daddy: nicht wirklich

Die größte Frage, die ich mir gerade stelle ist, ob die Originalkolben das gleiche Maß haben wie die neuen...
wenn das der Fall ist, kann ich ja theoretisch und praktisch die 2 Zehntel mit der Dichtung ausgleichen und alles ist gut oder? :D
Haben die Originalen überhaupt Überstand?

Hätte nicht gedacht, dass mir die Kopfdichtung solche Kopfschmerzen bereitet :traurig:





daddy

Fömi im Impreza GT Club

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5

Mittwoch, 17. Februar 2016, 15:01

"Auslitern" --ich will es mal verbal versuchen, denn mit mathematischen Formeln (die ich liebe) kommt man wegen "Zerklüftung" der Kolbendecke und des Brennraumes im Kopf nicht wirklich weiter. Mal sehen wie kurz oder lang
das Kommende wird: :hmmm: . Es geht los @Loibi:

(1) Grundsatz: Das handwerkliche tun muss recht zügig vonstatten gehen. Heute früh anfangen und Übermorgen weiterwuschteln geht nicht, bzw. führt zu Toll-Haus Ergebnissen.

(2) Ich unterstelle, professionelles Handwerks-Zeug hast Du nicht. Also mußt Du Dir eine Art durchsichtige Spritze besorgen, die feine Ablesbarkeit der Masse ermöglicht. Mutterns Plastik-Behälter mit Maßangaben für
Liter und Gramm geht nicht wirklich. Dann muss eine Flüssigkeit her. Die darf kein "Pril-Wasser" sein, weil das weg ist, bevor Du zurande gekommen bist .... . Ich denke mit (Motor-)Öl ab Viskosität 5 W oder 10W kommst Du weiter.

(3) Die (neuen) Kolben müssen eingebaut sein und die Kolbenringe richtig zueinander stehen (120 Grad oder 180 Grad versetzt, je, wie es vorgesehen ist).

(4) Dann gießt/spritzt Du den Zylinder voll "bis an die Kante", und zwar genau, nicht ein bischen drunter und nicht ein bischen drüber (weils schon alles verfälscht). Du notierst Dir das abgelesene Füll-Volumen an der "Spritze"

(5) Du legst den Zylinderkopf auf den Kopf, sprich die Brennräume nach oben gerichtet - plan wohlgemerkt. Die NW dürfen nicht drin sein, bzw. die Ventile müssen alle 4 geschlossen sein.
In diese "Halbkugel" spritzt Du nun wieder die Flüssigkeit rein und notierst Dir das Volumen. Notieren ist notieren und nicht "merken" :frown: .

(6) Du addierst die beiden Volumina (aus Zylinder und aus Kopf). Das notierst Du Dir

(7) Du dividierst das Volumen aus (6) mit dem (Kopf-)Volumen aus (5) und erhälst eine Zahl : Diese Zahl stellt das Verdichtungs-Verhältnis OHNE ZKD dar und dürfte z.B. bei 9:1 liegen (oder so ...).

(8) ..und nun musst Du mit Zahlen "basteln", damit die gewünschte Verdichtung 8:1 herauskommt. Und dieses Zahlen-Gebastel ergibt dann im Ergebnis die ZKD-Dicke. Dies geht so: Die ZKD-Dicke ist ja ein Raum in Form eines
Ringes mit x-mm Dicke - hat also ein Volumen. Dieses Volumen besteht aus der Kreisoberfläche der ZKD/Bohrung und der ZkD-dicke. Die Oberfläche wäre F="PI x rhoch2". Diese Fläche vervielfältigst Du nun mit den erhältlichen
ZKD dicken, also etwa 2mm/1,5mm/1mm oder jeden anderen Wert in dieser Größenordnung.

(9) Du hast nun notiert das Volumen der Kopf-Halbschale und summierst hierzu die Volumen der ZKD mit den verschiedenen Dicken.

(10) Und nun probierst/errechnest Du die Optionen: Das Volumen aus (6) erhöhst Du schrittweise mit den Volumen aus (8) ...und notierst Dir die Ergebnisse.

(11) Die (verschiedenen) Ergebnisse aus (10) teilst/dividierst Du nun durch die verschiedenen Summen aus (5)+(8) ......bis Du halt zur gewünschten Verdichtung von 8:1 landest .......

Viel Glück - ist an sich einfach, wohl aber wieder mal -auch für mich selbst- "kompliziert" dargestellt. :traurig: :tschuess:


Edit sagt: Weshalb bei der Klammerzahl 8 ein netter Brillenkopf erscheint, macht mich wöllerig, also (8) = Klammer 8

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »daddy« (17. Februar 2016, 15:42)


Loibi

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Mittwoch, 17. Februar 2016, 15:22

@daddy

Zuminest eine Metallspritze mit ml-Angaben hab ich :)
werd da eine Glasplatte mit einem kleinen loch nehmen um das möglichst genau zu machen.
Danke für die Tips! Ich meld mich mal wenn ich soweit alles "ausgelitert" habe :D bin neugierig wieviel versuche ich starten muss ^^


1000 Dank nochmal :)

daddy

Fömi im Impreza GT Club

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7

Mittwoch, 17. Februar 2016, 15:48

@Loibi: Wie´s in der Praxis geht, habe ich auch noch nie probiert. Bei AK-Motorsport habe ich mal so eine Tröpfen-Apparatur gesehen.
Na ja, die 2 zu ermittelnden Werte aus Zylinder und Kopf muss man halt haben, das Volumen aus ZKD Oberfläche und -Dicke ist ein rein rechnerisches Ergebnis.
Deshalb erscheint das doch gut machbar.

8

Mittwoch, 17. Februar 2016, 23:09

Den Kolben musst du nicht unbedingt auf UT stellen beim auslitern.
Wenn du den Hub kennst kannst du auf OT stellen und dann auslitern und rechnerisch berücksichtigen, geht schneller und genauer weil weniger Öl raus fließt an den Kolbenringen.
Geht halt nur wenn der Kolben nicht über den Block übersteht, sonst brauchst du Zwischenringe.
Es ist sehr wahrscheinlich dass die Wössner ein anderes Volumen haben als Serie, Gewissheit bringt nur messen.
Du kannst auch eine alte CD Hülle als Abdeckkappe nehmen mit Loch drin.

Amadeus

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10

Sonntag, 28. Februar 2016, 21:58

Beim Serien Motor stehen die Kolben um 0,1 - 0,2 mm unter der Blockdeckplatte.

Wurden vielleicht längere Pleuel eingebaut?

Zitat

Geht halt nur wenn der Kolben nicht über den Block übersteht, sonst brauchst du Zwischenringe.
Es ist sehr wahrscheinlich dass die Wössner ein anderes Volumen haben als Serie, Gewissheit bringt nur messen.

Einfacher: Das Kolben Verbrennungsraumvolumen ermitteln/auslitern und deine 0,6 mm (Kolbenüberstand) von der ZKD-stärke abziehen.
Zum auslitern geht auch Kühlerfrostschutz.

lg

11

Montag, 29. Februar 2016, 22:46

@Amadeus: so wie icd ich verstehe schlägst du vor im UT zu messen?
Der Tip mit dem oberer Totpunkt kam von mir deshalb, damit kein bzw wenig Öl an den Kolbenringen vorbeiflutscht während man den Zylinder flutet (bis ich mit einer kleinen Spritze 500/625ccm Öl abgefüllt habe, ist ein Teil davon schon wieder weg... Machst du das im OT, brauchst du weniger Zeit...)
Deshalb Zwischenringe oder eine alte komprimierte ZKD wie Hier, aber nur wenn der Kolben tatsächlich aus dem Block heraus schaut.

Länge Kolben wären jetzt nicht der Standard-Weg, würde mich schon wundern. Würde wenn dann auf einen Stroker-Kit tippen, am wahrscheinlichsten aber Kolben mit anderer Höhe.

Amadeus

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12

Dienstag, 1. März 2016, 12:36

Nein, ich messe immer im OT, und mit einer dünnen und langen Glaspipette mit ml einteilung und verschlusshahn.

lg

matze383

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13

Freitag, 4. August 2017, 20:37

H!
Ich schreibe mal hier weiter, weil es dazu passt:

Wir haben nun den Austauschmotor aus meinem GT wieder rausgeholt und geöffnet ;(
Zu meinem Erstaunen kam eine 1,4mm dicke Zylinderkopfdichtuing zum Vorschein (sehr billig).
Beim Drehen der Kolben auf OT wurde dann auch klar warum. Es ist ebenfalls ein 0.6mm Kolbenüberstand vorhanden, wie beim TE.

1)
Gehe ich nun recht in der Annahme, dass der Motor ein pre99er EJ205 ist?
Weil ich meine, dass die post98er EJ205 ja eigentlich keinen Überstand mehr haben sollten und deshalb normalerweise eine 0,6er Dichtung (die ich natürlich schon hier liegen habe :cursing: ) richtig wäre!?

2)
Die Köpfe sind krumm (handbearbeitet :vermoebel: ) und müssen erstmal richtig geplant werden.
Aber an den Motorhälften werde ich nichts machen lassen.
Daher die Frage, welche Dichtung nehme ich nun am besten?
Da die Motorseite nun einen "gebrauchten" Zustand aufweist und nicht so ideal ist (wie neu), könnte es sein, dass man da vielleicht eine Dichtung nehmen sollte, die sich den kleinen Unebenheiten besser anpasst!?
Ich denke, so eine RCM 1,5er mit der Beschichtung könnte da doch tatsächlich eine sinnvolle Wahl sein!?
enjoy the flight !