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Komme soeben zurück von der Testfahrt mit dem neuen ARTEGA GT. Hier meine Eindrücke: Der Importeur und zugleich einzige Händler für die Schweiz, die Garage Stern AG in 8344 Bäretswil lud Interessierte ein zu diesem Event. Naheliegenderweise handelt es sich dabei um eine Audi-Vertretung. Leider entpuppte sich die „Einladung zur Testfahrt“ lediglich als „Einladung zur Mitfahrt“. Wirklich Zeit genommen hat sich auch niemand vom Verkauf, die Paar wenigen Interessenten (u.a. Nordschleifan und ich) standen alle etwas unbedient auf dem Firmenareal der Garage… Egal, ich war ja nicht zum Cüppli-Trinken gekommen, ich wollte den Artega live sehen und erleben! Da kam er nun angefahren, der neue Artega GT! Sieht toll aus, richtig bullig! Von vorne drückt etwas Porsche durch, jedoch hat der Artega eine eigenständige Note, ohne sich optisch bei anderen zu bedienen. Das Heck wirkt mir auf den zweiten Blick nicht ganz fertig, da muss der Ex-Aston-Designer Fisker bald mal ein „Face- (oder Ass-) Lift“ nachholen… Von der Farbe des Testwagens, ein helles Gelb, ist dringendst abzuraten! Hässlich wie die Nacht! So ein grauenhaftes Gelb hab ich noch nie gesehen. Als einer der ersten ergatterte ich mir den freien Platz neben dem Testfahrer. Also ein Valentino Balboni war er ja nicht gerade, der Testfahrer. Naja egal, ich wollte ja schliesslich mal sehen, was der Artega denn so auf der Strasse zu bieten hat. Gleich nach dem Start gings auf eine lange Gerade, wo der Testfahrer ihn aufdrehen konnte. Sound: genial! Beschleunigung: Eindrücklich. DSG-Getriebe: Nicht nötig. Zwar faszinierend, wie das Ding die Gänge ohne Zugunterbruch wechselt. Aber wenn schon automatisiert (was nicht nötig ist), dann soll das Ding die Gänge reinknallen wie ein Ferrari! Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, der Testfahrer wühlte etwas orientierungslos im Getriebe, jedenfalls war er immer am Herumschalten, obwohl dies dank des tollen Drehmoments gar nicht nötig ist. Das Fahrwerk, auch vom Beifahrersitz aus bewertet, scheint erste Sahne zu sein: Sportlich straff und doch mit Restkomfort. Die Bremse konnte ich natürlich nicht beurteilen, scheint mir aber für diese Fahrzeugklasse etwas unterdimensioniert. Enttäuschend fand ich die Verarbeitung, speziell für ein deutsches Auto. Vorallem die Verarbeitung im Innenraum lässt deutlich zu wünschen übrig. Die Audi-Schalter und –Elemente passen teilweise werder formal noch optisch zusammen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Mutterfirma (Paragon) mit Cockpitsystemen für Audi gross wurde… Auch an der Carosserie stellt man immer noch den Hauch der Kleinstserie fest, da muss nochmals kräftig überarbeitet werden, um mit Porsche & Co. mithalten zu können. Leider war die Testfahrt danach schon zu Ende. Fazit: Konzeptionell vergleiche ich den Artega GT zu recht mit dem Lotus Europa. Nutzbarkeit und in etwa die Fahrleistungen sind auf gleichem Niveau. Allerdings kostet der Lotus fast nur die Hälfte (!!!), fährt sich deutlich sportlicher und macht auch von der Verarbeitung her einen besseren Eindruck. Zudem ist der Artega kein Lotus… Ihr merkt also: Der vom Salon Genf mitgenommene positive Eindruck vom Artega wich etwas einer kleineren Enttäuschung. Der Artega wirkt für mich wie ein sportlicherer Audi TT Mk2. Ich hätte ein deutlich sportlicheres Auto erwartet mit dem Finish und der Haptik eines Porsches. Davon ist der Artega noch weit entfernt, bei einem Preis von +/- 125k CHF eine grössere Hürde. Für mich gewinnt der Lotus Europa also in fast allen Disziplinen diesen Vergleich, auch wenn der Artega mit interessanten Technikdetails stechen könnte.