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Facelifting klänge zu modern: Wird der Ur-«Landy» alle Jubeljahre aufgefrischt, ist das eher Denkmalpflege. Wir testen den neuen, alten Defender.
Tatort Tiefgarage: BMW X5? Kein Problem. Mercedes G? Geht gerade noch. Land Rover Defender? Rumms! Als der Defender 1948 das Licht der Autowelt erblickte, gabs halt noch keine Parkgaragen mit maximal 2 m Höhe.

Auch das jüngste Lifting ist eher Politur. Unverändert biegen sich die Alubleche um die Nieten, so dass der Defender ab Werk wie verbeult aussieht. Einsteigen steht auch künftig für: die Fahrertür am plötzlichen Zufallen hindern und dabei hochklettern. Hinten ist Platz für ganze Kindergeburtstage – aber der Fahrer sitzt weiter wie im Schraubstock. Immerhin: Das Cockpit ist frischer, aber immer noch sehr rustikal. Airbags? Nichts da. Dafür heizt die Heizung nun endlich, und die Klimaanlage kühlt tatsächlich. Und auch die Sitze in Reihe 3 (Option) sind neu konventionell quer statt längs angeordnet.

Flotter als zuvor nimmt der moderne, sparsamere Diesel mit nun 4 statt 5 Zylindern (aber ohne Partikelfilter) seine Fahrt auf. Beschleunigen wäre aber zu viel gesagt. Am Berg haben die 122 PS gegen 2,2 Tonnen Gewicht und die Karosserie im Bauklotzdesign keine Chance. Egal, dafür thront man im Defender erhaben über herkömmlichen SUV und rollt würdevoll dahin. Mit einer Lenkung nach dem Prinzip Wünschelrute, einem Geradeauslauf der Marke Brummkreisel und dem Wendekreis eines Öltankers ist das auch besser so. Aber der Defender ist eh ein Geländekönig. Und sein Komfort ganz gut, weil die Federung vom Typ schwerer Seegang Bodenwellen einfach plattmacht.

Fazit: Der Defender bleibt der unzerstörbare Held der Arbeit. Und im Strassenalltag unbrauchbar. Damit beweist er Charakter – und Land Rover Mut zum Original.


Gruss Ernst