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Baumschubser

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1

Montag, 16. April 2018, 18:59

Wie werden die Bremsscheiben an der Radnabe befestigt?

Ich habe aus gegebenen Anlass mal eine technische Verständnisfrage.

Werden die Bremsscheiben "nur" durch die Felge mittels der Radmuttern gegen die Radnabe gedrückt oder noch zusätzlich befestigt? Gibt es da eventuell unterschiedliche Ausführungen / Varianten je nach Fahrzeughersteller?

Grund für meine Frage ist eine Beobachtung beim gestrigen Rädertausch beim Auto meiner Freundin (kein Subaru, aber auch Japaner).
Zuerst hatte ich die rechte Seite gewechselt und die Radmuttern auch schon mit dem Drehmomentschlüssel angezogen. Als letztes war das linke Vorderrad dran. Beim Ansetzen der Sommerrades an die Radbolzen habe ich nicht gleich die 4 Löcher in der Felge getroffen. Dabei sah ich durch die Speichen der Alufelge hindurch, dass sich die Bremsscheibe ein klein wenig bewegt hat.
Dies kam mir sehr komisch vor und ich stellte das Rad erstmal zur Seite & schaute mir die Bremsscheibe genauer an.

Tatsächlich lässt sich die Bremsscheibe etwas hin- und herbewegen. Zum Einen axial (begrenzt durch die Anlagefläche der Radnabe und die beiden Bremsbeläge im Bremssattel) und zum Anderen drehend. Die Bremsscheibe sitzt mittig auf einem Zentrierbauteil der Radnabe und lässt sich um diese ein klein wenig nach links & rechts drehen. Die Radbolzen haben gegenüber den Bohrungen einen etwas geringeren Durchmesser (geschätzte ca. 0,5 mm nach jeder Seite).
Mit diesem kleinen Spiel kann sich die Scheibe auf dem Zentrierrand hin- und herdrehen.

Daraufhin habe ich natürlich das rechte Vorderrad noch mal abgeschraubt und die gleiche Feststellung machen müssen.

Bei meinen aktuellen & allen früheren Subarus (& meinem britischen Erstauto) habe ich so etwas noch nie bemerkt.

Wer hat aus seiner Automarken-Vergangenheit (oder aus seiner beruflichen Tätigkeit) vergleichbares festgestellt und weiß, ob es bei manchen Fahrzeugherstellern auf diese Weise gelöst wird (& es daher i.O. / normal ist)?

Gestern Abend bin ich nicht mehr dazu gekommen bei meinem Impreza ein Rad zu demontieren um mich von der Befestigungslösung bei Subaru zu überzeugen.
Dies werde ich aber gleich mal tun.


Gruß
Stephan

Nomad

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2

Montag, 16. April 2018, 19:12

So gut wie alle Autos haben das, meine ich. Die Scheibe wird durch die Radmuttern und eben das Rad an die Nabe gepresst.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine ich hätte einmal gesehen, dass die Scheibe mit zwei kleinen Schräubchen befestigt war, aber die trugen nicht die Hauptlast, sondern waren nur dazu da, die Scheibe an Ort und Stelle zu halten, wenn das Rad demontiert war.
Hauptbefestigung war dann auch wieder die Felge mit den Radmuttern.

daddy

Fömi im Impreza GT Club

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3

Montag, 16. April 2018, 19:24

Ich erinnere mich, dass speziell FIAT vom kleinen "Panda" bis zum großen "Ducato" seine Scheiben immer zusätzlich durch 2 Schrauben fixiert, die aber zugleich nach außen hin zur Felge eine Art "Führungsdorn" haben. Mit dessen
Hilfe ist es viel leichter das Rad zufixieren. "Fixieren" deshalb, weil u.a. auch FIAT keine Radmuttern hat, sondern Radschrauben. Es hilft -insbesondere bei schweren Rädern- wenig, wenn das Rad im Rahmen des Winter-/Sommerzyklus zwar auf der Nabe "aufgehängt" wird, aber Felgenloch und Bremsscheiben-Löcher nicht genau aufeinander liegen. Ich würde - aus der Erinnerung daraus eine "Regel" machen wollen: Radbolzen mit Muttern:
eher keine zusätzliche Fixierung der Bremsscheiben/-Trommeln, Radschrauben: eher zusätzlich Fixierung durch Extra-Schrauben.

wolf 67

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4

Montag, 16. April 2018, 19:24

genau,die kraftschlüssige verbindung wird durch das aneinanderpressen der Baut
war noch gar nicht fertig :( sorry -..... Bauteile bewirkt , deshalb ist auch Fett an der Stelle keine gute Idee denn dadurch werden die Radbolzen mit größeren Scherkräften belastet ,was so nicht vorgesehen ist !

Baumschubser

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5

Donnerstag, 19. April 2018, 02:17

Danke für eure Hinweise / Erfahrungen.

Habe es dann bei einem Vorderrad meines Impreza überprüft. Auch da konnte ich Spiel feststellen, wenn auch viel geringer als beim Auto meiner Freundin.


Gruß
Stephan

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6

Donnerstag, 19. April 2018, 03:23

die kraftschlüssige verbindung wird durch das aneinanderpressen der Bauteile bewirkt

Kann ich mir echt nicht vorstellen, dass es so ist. Die Bremsscheibe wird zwischen Radnabe und Rad nur durch den Anpressdruck des festgeschraubten Rades festgehalten.

Wenn man bedenkt was da für Kräfte beim Bremsen auftreten. Wären die Radbolzen nicht da, müsste die Scheibe stehen und das Rad mit der Nabe sich weiter drehen - bei einer Vollbremsung mit Radblockade.

DrHouse2010

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7

Donnerstag, 19. April 2018, 07:24

die kraftschlüssige verbindung wird durch das aneinanderpressen der Bauteile bewirkt

Kann ich mir echt nicht vorstellen, dass es so ist. Die Bremsscheibe wird zwischen Radnabe und Rad nur durch den Anpressdruck des festgeschraubten Rades festgehalten.

Wenn man bedenkt was da für Kräfte beim Bremsen auftreten. Wären die Radbolzen nicht da, müsste die Scheibe stehen und das Rad mit der Nabe sich weiter drehen - bei einer Vollbremsung mit Radblockade.


Ist aber so, Schrauben(auch Gewindebolzen) dürfen nicht auf Scherung beansprucht werden. Daher darf auch kein ÖL/Fett auf die Bremsscheibenanlagefläche damit die Reibung zwischen Nabe und Scheibe ausreichend hoch.

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8

Donnerstag, 19. April 2018, 08:48

die kraftschlüssige verbindung wird durch das aneinanderpressen der Bauteile bewirkt

Kann ich mir echt nicht vorstellen, dass es so ist...

Doch das ist tatsächlich so. Wenn man sich verinnerlicht daß schon mit einer Radmutter eine Vorspannung von 4t (bei 80Nm Anzugsmoment, also pro Rad 20t) erreicht wird, kann man auch weiterhin beruhigt bremsen.