Weltmeisterlicher Sieg beim Saisonauftakt
Titelverteidiger Sebastien Loeb meldete sich nach vier verletzungsbedingt verpassten Rallyes eindrucksvoll zurück. Bei der Rallye Monte Carlo, dem Auftakt zur Saison 2007, feierte er einen Start-Ziel-Sieg. Außerdem bescherte er Citroen zusammen mit Teamkollege Dani Sordo, der Zweiter wurde, ein Gala-Debüt des neuen C4 WRC. Vorjahressieger Marcus Grönholm musste sich im Ford mit Platz drei begnügen.
Loeb markierte auf den ersten beiden Prüfungen, die am Donnerstagabend nach wiederbelebter "Monte"-Sitte unter Scheinwerferlicht ausgefahren wurden, prombt zwei Bestzeiten und gab die dadurch erlangte Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Ganz fehlerfrei blieb aber auch "Super-Seb" nicht, allerdings blieben seine kleinen Patzer ohne Konsequenzen. Weder das Abwürgen des Motors beim Start zur fünften Prüfung, noch das Touchieren einer Brückenbegrenzung eine Prüfung später kosteten Zeit.
Verfolger Sordo kam dem Weltmeister nur einmal gefährlich nah, als dieser auf der 46 Kilometer langen Prüfung "St. Pierreville - Antraigues 1" zu vorsichtig agierte. Bei der zweiten Durchfahrt stellte Loeb seinen Vorsprung aber wieder her und Sordo konzentrierte sich darauf, Platz zwei nach hinten abzusichern.
Mit dem Doppelsieg feierte Citroen einen Einstand nach Maß für den Xsara-Nachfolger C4. "Das Auto fährt sich so gut wie der Xsara", lobte Loeb sein neues Arbeitsgerät, "nur eben noch schneller."
Das bekam auch Marcus Grönholm zu spüren. Der Finne hatte gegen die "Roten" nicht viel auszurichten. Am Donnerstagabend fand er im Dunkeln keinen Rhythmus und fiel bereits eine halbe Minute zurück. Am nächsten Morgen eines frühlingshaft werdenden Tages verhinderten Getriebeprobleme eine Aufholjagd. Außerdem hatte sich Ford in Erwartung nasserer und kälterer Bedingungen bereits im Vorfeld für falsche Reifenmischungen entschieden: "Unsere Reifen waren immer eine Nummer zu weich", so Grönholm.
Platz vier ging nach hartem Schlagabtausch mit Grönholms Teamkollegen Mikko Hirvonen an Chris Atkinson, der seinen ersten Asphalt-Einsatz im 2006er-Impreza bestritt. Hirvonen lag im Duell zunächst vorn, fiel aber wegen einer falschen Reifenwahl auf der dritten Prüfung bis auf den siebten Platz zurück. Eine Aufholjagd brachte ihn wieder in Greifweite von Atkinson. Auf der dritten Etappe lieferten sich die beiden Piloten dann einen packenden Zweikampf. Jeder markierte drei Bestzeiten. Auf der vorletzten Prüfung gelang es Hirvonen, wieder auf Platz vier vorzustoßen. Allerdings nur mit 0,8 Sekunden Vorsprung. Atkinsons Konter erfolgte auf der abschließenden Mini-Prüfung am Hafen von Monte Carlo. Mit einer Bestzeit eroberte er seine Position zurück. Hirvonen belegte um 0,2 Sekunden geschlagen Platz fünf.
Petter Solberg erkämpfte im zweiten Subaru Rang sechs. Immerhin, muss man sagen, denn eine falsche Reifenwahl hatte ihn bereits auf der dritten Prüfung über eine Minute und damit die Hoffnung auf einen Podiumserfolg gekostet. Auf dem Weg zu seiner Endplatzierung rang der Norweger bei seiner Aufholjagd Toni Gardemeister im privaten Mitsubishi WRC nieder. Dabei hatte Solberg Glück, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Auf WP6 überstand sein Subaru einen Highspeed-Abflug in einer Sechster-Gang-Kurve mit Ausnahme einer defekten Servolenkung weitgehend unbeschadet.
Den letzten WM-Punkt sicherte sich Jan Kopecky im einzig gestarteten Skoda WRC. Der Tscheche wurde auf der dritten Etappe massiv von Jari-Matti Latvala im Stobart-Ford bedrängt. Doch Der Finne demolierte seinen Ford auf der vorletzten Prüfung an einer Mauer irreparabel.
Durch diesen Ausfall verbesserte sich auch Manfred Stohl auf Platz zehn hinter dem französischen Privatier Jean-Marie Cuoq im Peugeot 307 WRC. Stohl musste immer wieder gegen überhitzende Bremsen seines Citroen Xsara ankämpfen.
Bester Gruppe-N-Pilot war der Schweizer-Rallye-Meister Olivier Burri im Subaru auf Platz 18. Andreas Aigner musste bei seiner Premiere im seriennahen Mitsubishi wegen eines Defektes im Antriebsstrang vorzeitig die Segel streichen. Zuvor hatte er aber zwei Klassenbestzeiten errungen.
Stand nach WP 15
1. Loeb 3:10.27,4
2. Sordo + 0.38,2
3. Grönholm + 1.22,8
4. Atkinson + 2.28,1
5. Hirvonen + 2.28,3
6. Solberg + 3.12,0
Quelle:www.rallye1.de