Torque Vectoring ist gut und schön, allerdings kommt es drauf an wie es realisiert wird. Da gibt es eine schnelle und eine langsamere Variante.
Wegen der Eingangsfrage ein Beispiel anhand den BMW X6 M (555PS, Allrad mit Torque Vectoring)
Beim X6 M hat man die seltene Gelegenheit das Torque Vectoring, also die Momentenverteilung im iDrive Monitor in Echtzeit (anhand von Pfleilen die sich in der Länge ändern, leider keine absoluten Zahlen) ablesen zu können.
Beim Abbiegen (trockener Asphalt und mit Gas!) an einer Kreuzung nach rechts bekommt die HA ca. 80% vom Drehmoment, von den 80% gehen 95% nach links hinten. Die VA bekommt zu gleichen Teilen r/l die restlichen 20%.
Bei der Beschleunigung von z.B. 80 km/h in einer Landstaßenkurve (nach rechts) sieht's anders aus: ca. 60% HA, davon ca. 75% an linke HR. Die VA bekommt ca. 40%, davon links ca. 25% und das rechts VR ca. 75%.
So meine Beobachtungen, die Verteilungen ändern sich aber permanent. Aber ich denke der Unterschied zw. langsamer Kurve und schneller Kurve ist sichtbar. Deshalb denke ich, dass der Heckantrieb bei engen Kurven gar keine Chance hat, bei schnell gefahrenen Kurven weniger spurtreu ist. Also der X6 M fährt totz 2,4t Panzergewicht sowas von direkt um's Eck, dass es teilweise schon wieder nervt - na ja, Sportpanzer eben. Über Verbauch und Reifenverschleiß der 20" 265er braucht an der Stelle niemand nachdenken...