Du bist nicht angemeldet.

vasquez

Fortgeschrittener

  • »vasquez« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 290

Registrierungsdatum: 7. September 2008

Wohnort: Deutschland

  • Private Nachricht senden

1

Donnerstag, 20. Mai 2010, 08:23

Die Zufriedenheitsschatten der Marke Subaru!

Schon öfter beschlich mich der Verdacht, das bei Subaru Deutschland (SD) ein wenig der Realitätsverlust einzug gehalten hat. Alle sind so dermaßen zufrieden mit SD, dem Händler und ihrem Auto – da muß man nachdenklich werden. Schon komisch, in den relevanten Internet Foren sieht das ganz anders aus. Das was SD Proklamiert, will einfach nicht zu den Verkaufszahlen passen. Irgendwann, merken die Kunden einfach, das sie von "weltgrößter Allrad-PKW-Hersteller" und von verblaßten Rallyes nichts haben – es interessiert sie einfach nicht. Realitätsverlust und Großmannssucht als Ersatz für gescheite Vertriebskonzepte? Egal, zumindest weis ich nun, ich bin nicht alleine. :D

Quelle: http://www.autohaus.de/hbblog/hb-ohne-fi…316-april-2010/

--- Snip

Die Zufriedenheitsschatten der Marke Subaru! Subaru Deutschland feierte am 16. April 2010 sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Hinter einem Zeitraum von 30 Jahren steht jeweils die Dimension einer Generation. Bei Subaru aktuell die Jahresbandbreite von 1980 bis 2010. Nachdem Subaru-Geschäftsführer Deutschland, Jens Becker, zugleich Vizepräsident des VDIK ist und der VDIK seit 20 Jahren als Veranstalter der AMI in Leipzig fungiert, lag es für Becker nahe, die Jubelfeier in die Zeitachse der AMI nach Leipzig zu legen. Im Kongresszentrum der Leipziger Messe fand zwischen zehn und zwölf Uhr die offizielle Jubiläumsfeier statt. Im Foyer waren dazu diverse Marktplätze aufgestellt, u.a. einer des Subaru-Händlerbeirates. Die gesamte Jubiläumsveranstaltung hatte inklusive der originellen Abendfeier im umgebauten Glasfoyer sehr ansprechenden Charakter. Die abendliche Laudatio des VDIK-Präsidenten Volker Lange auf seinen Vize Jens Becker sollte man allerdings mental aus der Veranstaltung herausnehmen. Das Zuviel an Weihrauch mag sicher auch u.a. am „fortgeschrittenen Zustand“ der Akteure gelegen haben und stieß vielfach auf!

Die zentrale Herausforderung. Trotz allem suchte der aufmerksame Jubel-Teilnehmer eine Antwort auf die Frage, ob und wie eine Marke auf dem deutschen Markt mit jährlich nunmehr 8.500 verkauften Einheiten, sprich einem Marktanteil von deutlich unter einem Prozent, eine Zukunft haben kann? Wir sprechen hier von Subaru, nicht von Ferrari. Subaru kann auf sechs Rallye-Weltmeisterschaften zurückblicken. Bitte, zurückblicken! Von 2000 bis 2005 war GM mit 20 Prozent an Subaru (Fuji Heavy Industries) beteiligt. Was hat die Beteiligung des einst weltgrößten Herstellers gebracht, außer der Tatsache, dass sich in Deutschland diverse Opelhändler dem Fabrikat als Zweit- oder Dritt- oder Viert-Marke annahmen? 2005 stieg Toyota bei FHI ein und ist heute mit 16,5 Prozent an Subaru beteiligt. Aber offensichtlich fließt der Verbund Toyota-Subaru-Daihatsu alles andere als rund. Subaru ist ferner weltgrößter Allradanbieter, der seit 1972 10,5 Millionen Allrad-Pkw verkauft hat. Verschiedene Subaru-Modelle wurden zum Auto des Jahres gewählt. Seit 13 Jahren steht Subaru beim Markenmonitor mit der Schulnote 2,19 an Platz 1. Sprich, die Zusammenarbeit Importeur zu Handel passt. Auch in Sachen Kundenzufriedenheit räumt Subaru Jahr um Jahr nicht nur beim ADAC erste Plätze ab. Rosi Mittermeier, die “Gold-Rosi”, und Christian Neureuter sind seit 30 Jahre aktiv für Subaru unterwegs. Rod Stewart, Antonio Banderas, Jennifer Lopez, Mel Gibson, Kevin Costner, Bruce Willis und Robert de Niro sind gleichermaßen Subarus Markenbotschafter. Und bei all diesen einmaligen Vorzügen werden trotzdem in Deutschland von Jahr zu Jahr weniger Fahrzeuge verkauft!

Der Schatten der Zufriedenheit. Subaru legt zu seinem Jubiläum den Nachweis vor, dass selbst mit der höchsten Kunden- und mit der höchsten Händlerzufriedenheit noch lange kein Verkaufserfolg einhergeht. Das sollte zugleich hinsichtlich der Priorisierung von Zufriedenheitsgraden eine grundlegende Botschaft für die gesamte Branche sein! Da nützt es auch wenig, wenn Jens Becker meint, es komme weniger auf die Zahl der verkauften Einheiten als auf den Ertrag in Summe an. Das ist richtig wie falsch. Hält die Einheitenabwärtsentwicklung bei Subaru an, lässt sich leicht rechnen, bis wann Subaru Deutschland vor lauter Kunden- und Händlerzufriedenheit in Glückseligkeit sterben wird. Wenn eine Marke derartig hohe Sympathiewerte wie Subaru hat, dann hat das Subaru-Phänomen tragische Züge.

Ursachenfindung! Worin liegen die Ursachen der Subaru-Malaise? Die Subaru-Händler können hinsichtlich der Modellpolitik einschlägige Lieder singen. Wie lange dauerte es beispielsweise, bis endlich ein Dieselmotor seine Aufwartung machte? Wie lange geht es, bis dieser in Automatikausfertigung zu haben ist? Man denke an die Malaise des Justy-Nachfolgers, sprich die Absicherung eines Einsteigermodells. Mit dem “Justy-Allrad” wurden immerhin 25 Prozent der Zulassungen gefahren. Da nützt alles “smart-verkäuferische Becker-Schönreden” nichts. Das ist für die Händler ein fürchterliches Manko! Wer kann da exklusiv auf die Marke Subaru setzen?

Es ist erfreulich, wenn Mr. Hidetoshi Kobayashi, der Corporate Vice President von FHI, für 2015 in Europa 115.000 Einheiten ankündigt. Für Deutschland 15.000 Einheiten. Wir sprechen dann von einem Europamarktanteil von 0,2 Prozent. Da stecken natürlich noch hohe Ausbaupotenziale drin. Selbiger Herr stellt dann klar, das FHI seinen Anteil am deutschen Importeur auf 29 Prozent erhöht hat, um die Zusammenarbeit mit Subaru Deutschland zu intensivieren. Wenn das gleichzusetzen ist mir der Perspektive, dass die Japaner endlich mehr Geld zum Trommeln in die Hand nehmen, dann geht das in die richtige Richtung. Jens Becker ist ja guter Dinge, dass er nach eigenem Bekunden mit 70 noch am Subaru-Ruder den Takt angeben und trommeln wird. Das ganze Subaru-Phänomen erinnert etwas an den Bundesliga-Club Hoffenheim. Die spielen in der höchsten Klasse, müssen aber inzwischen mehr und mehr neue Realitäten in Sachen Professionalismus sehen. Bei derartigen Kunden- und Händlerzufriedenheiten wie bei Subaru muss man klotzen, nicht die allerletzte Kohle verwalten und vom Prinzip Hoffnung leben! Das Fazit zum Subaru-Jubiläum: Zu wenig Brot, zu viel an Zufriedenheitsspielen! Tore müssen her! Doch wer soll die Tore schießen?!

--- Snap

Wer hätte das gedacht? ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »vasquez« (20. Mai 2010, 08:34)


Gerd

Profi

Beiträge: 1 051

Registrierungsdatum: 18. Juli 2006

  • Private Nachricht senden

2

Donnerstag, 20. Mai 2010, 10:26

[...] Da nützt es auch wenig, wenn Jens Becker meint, es komme weniger auf die Zahl der verkauften Einheiten als auf den Ertrag in Summe an. Das ist richtig wie falsch.

Richtig ist unter Umständen, so zu kalkulieren. Total falsch ist es aber, das in die Welt hinauszuposaunen. Hoher Ertrag bei niedrigen Stückzahlen funktioniert nur, richtig, über hohe Gewinnspannen. Die kann sich vielleicht Porsche erlauben, aber nicht Subaru. Vielleicht so gerade noch beim STI, aber sicher nicht bei den Standard-Modellen. Ich will was Solides, kein Premium, gerade deshalb fahre ich Subaru. Wenn Herr Becker mir jetzt ankündigt, dass er seine Gewinne erhalten will, indem er mir mehr Geld aus der Tasche zieht, dann wars das :tschuess: ganz einfach. Die aktuelle Preispolitik beim Impreza Diesel, Forester und Legacy/Outback geht ja schon in die Richtung. Wir dürfen gespannt sein.

Thorsten

unregistriert

3

Donnerstag, 20. Mai 2010, 11:11

Hi!
Ich kann danur eins dazu sagen und zwar den guten alten Spruch "Hochmut kommt vor dem Fall". Das werden die bei Subaru irgendwann genauso spüren wie so mancher anderer Hersteller in der Vergangenheit. Überhaupt mit der Qualität die sie in letzter Zeit den Leuten für teuers Geld verkauft haben.Die ganzen Motorschäden bei den 2,5L Motoren. Das ist echt ein Armutszeugnis meiner Meinung nach.

Thorsten

vasquez

Fortgeschrittener

  • »vasquez« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 290

Registrierungsdatum: 7. September 2008

Wohnort: Deutschland

  • Private Nachricht senden

4

Donnerstag, 20. Mai 2010, 13:17

Es war der erste Artikel, der die von vielen empfundene Selbstzufriedenheit von SD mal ansatzweise aufgreift und in Frage stellt – ohne allzu polemisch zu werden.

@Gerd
Spannend wird es auf jeden Fall, denn SD stehen schwere Zeiten bevor. Schon jetzt wird das Preis- und Leistungsverhältnis klassenübergreifend zumindest Diskutiert. Beim STi ist es besonders deutlich, beim Forester, Outback und Legacy wird es nicht anders sein – die Konkurrenz schlief halt nicht und dann war da noch die Sache mit dem Image. Sollen Subarus Produkte etwa noch teurer werden, getreu dem Motto Teuer = Premium = Neue Kundenschichten?

@Thorsten
Ich kann mir keine Veränderungen bei SD vorstellen, wenn ich mal aus dem Interviewzitieren darf: “Bei Subaru Deutschland arbeiten 67 Mitarbeiter/innen. Diese Zahl ist seit Jahren stabil. Fluktuation gibt es praktisch keine. In den letzten vier Jahren hat gerade mal ein Mitarbeiter gekündigt. Auch für die Zukunft erwarte ich hier keine Veränderungen.“

So wird nicht zu unrecht vermutet, daß es an neuen Konzepten und Ideen mangelt. Na ja, die Produktpalette, sowie das Preis- und Leistungsverhältnis machen es SD auch nicht gerade einfach. Doch warum sollte sich hier auch was ändern, läuft doch alles Super bei SD, alte Kunden sind super zufrieden und neue rennen SD die Bude ein – die Friedberger Rentnergang wird es schon richten.